Investmentfonds.de
19.07.2010:
DWS: Hellas sei Dank
Köln, den 19.07.2010 (Investmentfonds.de) - Nebenwirkung der Schuldenkrise:
Der schwache Euro begünstigt Exportwerte vom alten Kontinent.
Nicht nur dank der restriktiven Fiskalpolitik erreicht die Schuldenkrise all-
mählich die Aktienmärkte. Auch die seit dem Griechenland-Debakel zu verzeichnenden
Devisen-Turbulenzen könnten für Bewegung sorgen. Denn der Rutsch des Euros zum
Dollar um 20 Prozent erhöht schlagartig die Wettbewerbsfähigkeit exportorientier-
ter Unternehmen aus der Eurozone. Faustregel: Eine handelsgewichtete Abwertung
der Währung um 10 Prozent fördert das Wirtschaftswachstum um 0,8 Prozentpunkte.
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Im Umkehrschluss belastet das US-Exportwerte. Das Gegenargument, die USA würden
nur ein Sechstel ihrer Ausfuhren in die Eurozone liefern, hinkt. Schließlich ist
der Außenhandel kein bilaterales Konstrukt. US-Konzerne konkurrieren auf dem
gesamten Weltmarkt mit Unternehmen aus der Eurozone, die nun günstiger als zuvor
ihre Waren feilbieten. Allein die deutschen Exporte nach China stiegen im ersten
Quartal 2010 zum Vorjahreszeitraum um 58 Prozent. Im dritten Quartal sollte der
Effekt noch stärker zum Tragen kommen. Praktisch: Mit Hilfe exportstarker Unternehmen
können Anleger auf das starke Wirtschaftswachstum in China setzen, ohne in ambitio-
niert bewertete Papiere vor Ort investieren zu müssen. China selbst ist somit für
die DWS weiterhin kein Investmentschwerpunkt.
Bewährte Strategie
Im Mittelpunkt stehen vielmehr Dividendenpapiere. Die 25 europäischen Aktien mit
den höchsten jährlichen Ausschüttungen erzielen aktuell eine Dividendenrendite
von sechs Prozent. Geld für Dividenden ist auch in den USA reichlich vorhanden.
Die Geldbestände sind dort zuletzt auf den neuen Rekordwert von 10,5 Prozent der
Bilanz-Aktiva gestiegen. Aber auch bei Dividendentiteln trennt sich die Spreu vom
Weizen: Zwar weisen sowohl Telekommunikations- wie auch Versorgerwerte aktuell
Dividendenrenditen auf, die durchschnittlich zwei beziehungsweise ein Prozent
oberhalb der Renditen der jeweiligen Unternehmensanleihen liegen! Während jedoch
die Telekoms weiterhin mit verlässlichen Erträgen überzeugen dürften, blicken die
Versorger wohl in eine getrübte Zukunft. Viele Industriestaaten greifen ihnen
zunehmend mit Sonderabgaben in die Kasse.
Der Energiesektor leidet ebenfalls. Das Öl-Desaster im Golf von Mexiko zeigt, dass
die Marschrichtung hin zu erneuerbaren Energien geht – auch wenn der Trend noch
nicht an den Kurszetteln abzulesen ist. Dennoch greift die DWS bereits bei zukunfts-
trächtigen Technologie-Anbietern wie etwa Kabelherstellern zu. Gerade die Kombination
aus den Themen Nachhaltigkeit und Infrastruktur erscheint reizvoll.
Gute Medizin
Einen Bogen macht das Haus dagegen aktuell um Banken. Anstehende Kapitalerhöhungen
rauben den Instituten Kursfantasie. Auch das Gros der US-Konsumgüterhersteller
drängt sich zurzeit nicht auf: Die Verkaufszahlen neuer Häuser sind nach Ende der
Förderprogramme auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gerutscht. Der Arbeitsmarkt
erholt sich nur langsam und auf den Kapitalmärkten herrscht Unsicherheit – kein
Umfeld für exzessive Einkaufsbummel. Bessere US-Investments: Pharma, Industrie,
Technologie oder auch Agrar.
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Quelle: Investmentfonds.de
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