Investmentfonds.de
27.07.2010:
HSBC: Asien Strategie
Köln, den 27.07.2010 (Investmentfonds.de) - Rückblick Juni 2010
• Der MSCI Asia ex Japan Index schaffte im Berichts-monat eine kleine Erholung
und legte um 1,5% zu. Dabei gab es bis zur Monatsmitte starke Gewinne, die in
der letzten Woche aber wieder zerronnen.
•Wie im Vormonat wurden die Märkte im Juni von volkswirtschaftlichen Themen
dominiert. Die Schul-denkrisen in Europa und die Finanzreform in den USA
lasteten weiterhin auf den weltweiten Aktienmärkten.
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• Vor allem die Probleme in Europa zogen Sorgen über Schulden und Wirtschafts-
wachstum nach sich. Die Anleger fürchteten einen möglichen neuerlichen
Abschwung, beziehungsweise eine anhaltende Rezession.
•Die dominierende Nachricht in Asien kam von der No-tenbank. Sie verkündete
am 19. Juni weitere Reformen des Währungssystems mit größerer Flexibilität
für den Renminbi.
•China und Taiwan verbesserten ihre Beziehungen und unterzeichneten ein
Kooperationsabkommen in Wirtschaftsfragen.
•Indien kündigte die Deregulierung der Benzinpreise an. Dies könnte den
Wettbewerb entfachen.
• In der Berichtsregion schnitt im Juni Indonesien mit einem Plus von
4,3% am besten ab. Die Ratingagentur Moody`s hob den Kreditausblick von
stabil auf positiv an, und die Weltbank schraubte ihre Wachstumsprognose
für Indonesien hoch.
• Auch andere Märkte legten deutlich zu. Die indischen Aktien stiegen
im Schnitt um mehr als 4%, Singapur und Thailand verzeichneten ein Plus
von je rund 3%.
• Taiwan schnitt mit einem Minus von fast 2% am schlechtesten ab. Nach
einer Zinserhöhung nahmen die Anleger Gewinne mit.
Ausblick
• Das Fondsmanagement von HSBC Global Asset Management (Hong Kong) beurteilt
die Attraktivität asiatischer Aktien grob nach drei Kriterien: dem Risikoap-
petit der Investoren, dem weltweiten Produktions- und Nachfragezyklus sowie
den Bewertungen.
•Während der jüngsten Kursrückgänge legten die Firmengewinne zu; folglich
haben sich die Bewertungen zugunsten der Investoren verbessert.
• Die gemischten Nachrichten aus den USA sowie anhaltende Sorgen über
die europäische Schuldenproblematik dämpfen den Risikoappetit der Anleger.
• Eine Kombination von klareren Gewinnaussichten sowie günstigen globalen
Nachrichten wäre der Treibsatz für Kurssteigerungen in den kommenden zwölf
Monaten.
• Volkswirtschaftliche Themen bestimmen weiterhin die Märkte. Daher besteht
das Risiko, dass die Kurse in einer gewissen Spanne verharren, weil die
Investoren auf ein klareres Bild der wirtschaftlichen Lage sowie der
staatlichen Maßnahmen warten.
• Das langfristige Bild für Asien-Investoren bleibt positiv. Asien hat kein
Schuldenproblem, weder auf der unternehmerischen noch auf der staatlichen
Ebene. Die Abhängigkeit vom Handel mit dem Westen nimmt weiter ab, während der
Binnenhandel sowie der Warenverkehr in der Region zunimmt.
• Die Regierungen in der Berichtsregion verfügen über eine größere geld-
und haushaltspolitische Flexibilität, um ihre Volkswirtschaften zu managen.
Demographie und Produktivität sind zusätzliche Pluspunkte.
• Asiatische Aktien bieten weiterhin ein attraktives langfristiges Chance-
Risikoprofil für Investoren, denn die Bewertungen sind viel attraktiver und
die Dividenden-renditen höher als in den USA oder in Europa.
• HSBC Global Asset Management konzentriert sich weiterhin auf die Themen auf
Aktienebene. So achtet HSBC Global Asset Management vor allem darauf,
Qualitätsaktien mit nachhaltiger Profitabilität zu attrak-tiven Preisen
herauszufiltern.
• HSBC Global Asset Management geht davon aus, dass sich diese Strategie in
einem volatilen Markt lohnen wird. Denn die Rahmenbedingungen unterscheiden
sich deutlich von denen des Jahres 2009, als die jeweilige Richtung der Kurse
ausschlaggebend war.
China
Rückblick Juni 2010
• Chinesische Aktien gaben im Berichtsmonat ein ge-mischtes Bild ab.
H-Aktien gaben 0,2% nach, während der MSCI China Index bei dünnem Handel
um 0,9% stieg.
• Die Marktteilnehmer sorgten sich über eine mögliche Wachstumsabschwächung,
weil die Regierung den überhitzten Immobilienmarkt abkühlen will. Zudem
spielten die Schuldenprobleme in Europa weiterhin eine Rolle.
• Die Notenbank kündigte am 19. Juni an, dass sie die Schwankungsbreite des
Renminbi schrittweise vergrößern will.
• Am Tag nach dieser Ankündigung fielen die Aktien der Fluggesellschaften und
der Papierbranche, weil die Anleger eine Aufwertung der chinesischen Währung
erwarteten.
• China wies die führenden Kohleproduzenten des Lan-des an, sich an die zu
Beginn des Jahres vereinbarten Preise zu halten. Daraufhin gaben diese Aktien
nach.
• Zudem versuchte China, den Binnenkonsum anzukur-beln. Die Regierung kassierte
Steuervorteile für Exportgüter wie Stahlerzeugnisse. Zudem verlängerte sie
die Abwrackprämie für Autos bis zum Jahresende. Außerdem weitete sie die
Anreize zum Kauf neuer Hausgeräte aus.
• Auf der ökonomischen Seite blieben Einzelhandels-zahlen stark, ein Beleg
für den robusten Konsum.
• Das Kreditwachstum ging zurück. Die Teuerungsrate stieg im Mai weiter
auf 3,1% im Jahresvergleich. Vor allem Preissteigerungen für Lebensmittel
machten sich bemerkbar.
• Der Außenhandel legte weiter deutlich zu. Die Exporte stiegen überraschend
deutlich um 48,5%, das Import-wachstum schwächte sich leicht auf 48,3% ab.
Der Handelsüberschuss betrug im Mai 19,5 Mrd. US-Dollar.
Ausblick
• Trotz der Maßnahmen zur Abkühlung des Immobi-lienmarktes, die das Transak-
tionsvolumen deutlich drückten, bleibt der private Konsum stark.
• HSBC Global Asset Management geht davon aus, dass der Kostendruck für die
Unternehmen in China nach Berichten über Lohnsteigerungen zunimmt. Gleichwohl
ist das Lohnniveau im internationalen Vergleich immer noch niedrig.
• Viele chinesische Exporteure haben ihre Position in der jüngsten Krise gestärkt
und können nun Kosten-steigerungen leichter auf ihre Abnehmer abwälzen.
• China hat im vergangenen Jahrzehnt massiv in die Infrastruktur investiert.
Dies hilft dem Land nun dabei, seine Wettbewerbsfähigkeit als Massenhersteller
zu behaupten.
• Durch höhere Löhne steigt zudem die Kaufkraft der Arbeiter und damit nach und
nach der heimische Konsum.
• HSBC Global Asset Management erwartet weiterhin, dass der Renminbi stetig
zwischen 3% und 5% pro Jahr aufwertet. Alles in allem dürfte eine stärkere
Währung zu steigenden Kapitalströmen nach China führen, weil dadurch auch die
Aktien teurer werden.
• Nach der jüngsten Korrektur sind die Bewertungen des chinesischen Marktes
(KGV 12,8 auf Basis der prognostizierten Gewinne für 2010) für langfristige
Investoren attraktiv geworden.
• HSBC Global Asset Management behält angesichts der starken Fundamentaldaten
des Landes seinen positiven Ausblick bei.
Hongkong
Rückblick Juni 2010
• Der Aktienmarkt in Hongkong verharrte im Berichts-monat in einer bestimmten
Handelsspanne.
• Nachdem der Hang Seng Index (HSI) im Mai einen Jahrestiefstand erreicht
hatte, erholte er sich Anfang Juni kräftig. Nachdem der Markt seinen
technischen Widerstand bei 21.000 Punkten erreicht hatte, setzten dann
Gewinnmitnahmen ein.
• Der MSCI Hong Kong beendete den Berichtsmonat mit einem Plus von 3%.
• Die besten Standardwerte waren China Resources Power sowie Sino Land und
China Unicom.
• Technologiewerte und zyklische Titel standen dagegen auf der Verkaufsliste
der Investoren. Das Handelsvolumen war niedrig.
Ausblick
• Während das Wirtschaftwachstum in Europa noch solide ausfällt, wachsen
die Sorgen über das Tempo der Erholung in den USA sowie – wegen der dämp-
fenden Maßnahmen der Regierung – vor einer erneu-ten Konjunkturabschwächung
in China.
• Ein Abschwung in den USA oder China träfe auch Hongkong in Form eines
geringeren Konsums, abnehmender Exporte und steigender Arbeitslosigkeit.
• Angesichts der engen Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und
Unternehmensgewinnen, gibt es Abwärtsrisiken für die Gewinnprognosen.
• Tatsächlich sind schon Herabstufungen durch die Ana-lysten zu sehen.
Betroffen sind verschiedene Sektoren wie Grundstoffe, technische Hardware
und Ausrüstung sowie Kapitalgüter.
• Die Liquiditätslage der heimischen Börse ist bislang gesund. Allerdings
haben die Kapitalzuflüsse vor allem aus China nachgelassen.
• HSBC Global Asset Management erwartet, dass die Kapitalzuflüsse in nächster
Zeit schwach bleiben, auch wegen der Sommerpause.
• Dagegen gibt es in den kommenden Monaten eine Reihe von Kapitalerhöhungen,
vor allem von Banken aus dem chinesischen Kernland.
• Die Investoren sind defensiv gestimmt. Allerdings ist der Pessimismus noch
nicht groß genug, um ein großes Kaufsignal für Risikopapiere abzugeben.
• Da das dritte Quartal historisch das schwächste Vierteljahr ist, empfiehlt
HSBC Global Asset Management, defensiv zu bleiben und nur bei größeren
Kursverlusten hinzuzukaufen.
• Unter strategischen Gesichtspunkten behält HSBC Global Asset Management
seine vorsichtige Haltung bei und verringert das Schwankungsrisiko im Portfolio.
• HSBC Global Asset Management hat den Anteil von exportnahen Sektoren wegen
der Unsicherheiten auf der Nachfrageseite zurückgefahren.
• HSBC Global Asset Management hat zudem Gewinne bei ausgewählten Aktien von
Spielpark- und Kasinobetreibern mitgenommen, die vorher rasant zugelegt hatten.
• Zudem verringerte HSBC Global Asset Management die untergewichteten Positionen
bei Projektentwicklern und Banken.
• Auf Sektorenebene bevorzugt HSBC Global Asset Management Konsumtitel, Versorger
und ausgewählte Finanzwerte.
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Quelle: Investmentfonds.de
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