Investmentfonds.de
28.07.2010:
J.P. Morgan Asset Management setzt auf “Value” in Schwellenländern
Köln, den 28.07.2010 (Investmentfonds.de) - Die Schwellenländer haben sich
als globaler Wachstumstreiber etabliert: Auch 2010 sollten sie mit einem
Zuwachs von 7 Prozent die etablierten Märkte mit 2,6 Prozent hinter sich
lassen. Dennoch sei der Investmentstil „Growth“ weniger geeignet, um an
diesem Wachstum in den aufstrebenden Märkten partizipieren zu können, so
J.P. Morgan Asset Management. „Es ist in den Emerging Markets besonders
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wichtig, nicht nur auf das Wachstum zu achten, sondern auch auf den Preis,
der dafür verlangt wird“, unterstreicht Richard Titherington, Chief
Investment Officer für Schwellenländer-Aktien bei J.P. Morgan Asset
Management und Manager des JPM Emerging Market Value Fund. So zeigten
langfristige Vergleiche der Stilrichtungen „Value“ und „Growth“, dass
die günstig bewerteten Substanztitel – definiert als diejenigen Aktien
mit dem günstigsten Kurs-Buchwertverhältnis – auch in den Schwellenländern
den Wachstumswerten, also denjenigen Titeln mit dem teuersten Kurs-
Buchwertverhältnis, überlegen sind. Dies war bisher nur für die entwickelten
Märkte in den USA oder Europa belegt. In dem Maße, in dem sich die
Anlageklasse der Schwellenländer-Aktien immer weiter etabliert, lässt es
sich auch in den aufstrebenden Regionen der Welt anwenden.
Erweiterte Anlagemöglichkeiten dank größerer Liquidität
„Nachdem die aufstrebenden Märkte immer breitere Chancen bieten, lohnt es
sich auch hier, über die verschiedenen Anlagestile nachzudenken“, betont
Titherington. In den letzten 15 Jahren stieg die Anzahl der Investitionsmöglich-
keiten rasant an: Ende 1995 gab es nur zwölf Unternehmen in den Emerging
Markets, die ein tägliches durchschnittliches Handelsvolumen von mehr als
zehn Millionen US-Dollar aufwiesen. Ende 2009 gab es bereits 739 Unternehmen
mit einem täglichen durchschnittlichen Handelsvolumen von mehr als zehn
Millionen US-Dollar – mit weiter steigender Tendenz. Dieses enorme Wachstum
und die damit verbundene Liquidität macht heute ein viel größeres Anlagespektrum
verfügbar und Investments in Value-Stilfonds möglich.
Substanzwerte mit Wachstumskick
Value-Aktien, also unterbewertete Aktien mit einem hohen Renditepotenzial,
sind gemäß langfristiger Untersuchungen in rund 60 Prozent der Zeit
erfolgreicher als der Markt. Auch in den Schwellenländern konnten sie
andere Stile hinter sich lassen. Für Richard Titherington sollten sie aber
trotzdem eine attraktive Wachstumsdynamik aufweisen, um sich nicht als
„Value-Falle“ zu entpuppen. Deshalb setzt er nicht nur auf klassische
„Value“-Bewertungsfaktoren wie beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis
auf absoluter Basis oder im relativen Vergleich zum globalen Sektordurch-
schnitt. Auch ein Katalysator wie das Wachstum pro Aktie ist für ihn ein
wichtiger Faktor in der Anlageentscheidung. Besonders attraktive Chancen
findet Titherington derzeit im Finanz- und Konsumsektor sowie bei
Industriewerten. Klassische Schwellenländerengagements in Energie- und
Rohstofftitel sind nach der Rallye der letzten Monate für ihn schon wieder
zu weit gelaufen und deshalb im Portfolio untergewichtet.
Auch bei der Länderallokation finden sich in Richard Titheringtons Value-
Portfolio neue, interessante Märkte abseits des Standards. Sein größtes
Übergewicht ist derzeit die Türkei – nicht zuletzt durch die interessante
geografische Lage zwischen Europa, dem Nahen Osten und Osteuropa bieten
sich hier viele Chancen. Aber auch die ASEAN-Region mit Indonesien oder
Thailand findet sein Interesse. „Da viele dieser Länder noch nicht so stark
im Fokus der Anleger stehen, gibt es hier gerade im Value-Bereich noch
viele Ineffizienzen, die sich ausnutzen lassen“, schwärmt Titherington.
So verwundert es nicht, dass sich in dem 50 bis 80 Titel umfassenden Portfolio
des JPM Emerging Market Value Fund viele Unternehmen finden, deren Name
außerhalb des eigenen Landes fast unbekannt ist. Eines der größten Übergewichte
ist beispielsweise das indonesische Konglomerat Astra International. Das
Unternehmen mit verschiedenen Geschäftszweigen ist unter anderem Indonesiens
größte Automobilvertriebsorganisation. Durch den bottom-up getriebenen
Auswahlprozess verbunden mit relativ großen Freiheiten bei der Länder- und
Sektorallokation (Abweichungen zum Index können bis 10 Prozent betragen)
und einer konsequenten, langfristig ausgerichteten Haltedauer zwischen einem
und drei Jahren ergibt sich die Chance auf substanzielles Wachstum. Damit
bietet sich der Fonds auch zur Diversifikation bestehender Schwellenländer-
Engagements an.
Christoph Bergweiler, Vertriebsleiter bei J.P. Morgan Asset Management in
Frankfurt zieht für die Anlageklasse ein positives Fazit: „Auch wenn sich die
Aktienmärkte in den Schwellenländern im letzten Jahr bereits sehr gut entwickelt
haben, sind die Bewertungen immer noch deutlich unterhalb der langfristigen
Durchschnittswerte. Unterstützt wird dies durch die anhaltend positiven
Gewinnaussichten der Unternehmen. Die weiterhin hohen Dividendenrenditen sind
zudem für viele Value-Aktien positiv. Auf Basis unseres Verständnisses für
die Besonderheiten der Anlageklasse und der langjährigen Kenntnis der Länder
und Sektoren bieten sich für langfristig orientierte Schwellenländer-Anleger
hier attraktive neue Möglichkeiten.“
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Quelle: Investmentfonds.de
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