Investmentfonds.de
28.07.2010:
Arbeitskosten in Ostdeutschland 27,9% unter Westniveau
Köln, den 28.07.2010 (Investmentfonds.de) - Im Jahr 2008 betrugen in Deutschland
nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) die Arbeitskosten je
geleistete Stunde durchschnittlich 28,09 Euro. In Ostdeutschland lagen 2008
die Arbeitskosten mit 21,09 Euro um 27,9% unter dem Niveau Westdeutschlands
(29,25 Euro je geleistete Stunde).
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Der geringste Abstand zum Westniveau bestand dabei in den vom öffentlichen
Dienst geprägten Branchen: In "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozial-
versicherung" betrug er im Jahr 2008 nur noch 7,7%. Hier zeigt sich die
zunehmend erreichte Angleichung der tariflichen Bezahlung an das Westniveau.
Der größte Abstand zum Westniveau bestand hingegen mit 40,0% im Verarbeitenden
Gewerbe, das in besonderem Maße dem Standort- und Produktwettbewerb ausgesetzt
ist. 1992, kurz nach der Wiedervereinigung, war der Abstand in dieser Branche
mit 53,4% noch deutlicher. Bis 1996 schrumpfte die Lücke kräftig auf 42,7%.
Seitdem fand nur noch eine schwache Annäherung statt (2000: 42,3%, 2004:
41,3%).
Der große und beständige Abstand im Verarbeitenden Gewerbe kann nur zu einem
geringen Teil strukturell erklärt werden. Eine häufig genannte Ursache ist
dabei die Größe der Unternehmen. 2008 waren im Verarbeitenden Gewerbe die
Arbeitskosten großer Unternehmen (1 000 und mehr Beschäftigte) sowohl in Ost
als auch in West etwa doppelt so hoch wie die kleiner Unternehmen (10 bis 49
Beschäftigte). Jedoch arbeitete im Westen etwa jeder dritte Beschäftigte
dieser Branche (36%) in einem großen Unternehmen, im Osten dagegen nur jeder
sechste (16%).
Deutschlandweit wurden die höchsten Arbeitskosten in den Branchen Gewinnung
von Erdöl und Erdgas (55,28 Euro) und Luftfahrt (53,50 Euro) festgestellt.
Am wenigsten kostete eine Arbeitsstunde in Wach- und Sicherheitsdiensten
sowie Detekteien (13,32 Euro), der Gastronomie (13,86 Euro) und der Branche
Gebäudebetreuung (Hausmeisterdienste, Gebäudereinigung); Garten- und
Landschaftsbau (13,89 Euro).
Dies sind erste Ergebnisse der alle vier Jahre nach europaweit einheitlichen
Standards durchgeführten Arbeitskostenerhebung. Sie können nicht mit Zahlen
früherer Pressemitteilungen des Statistischen Bundesamtes über Arbeitskosten
verglichen werden, weil nun erstmals den internationalen Standards entsprechend
auch Auszubildende und Lohnsubventionen einbezogen werden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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