Investmentfonds.de
29.07.2010:
Gesetzliche Sozialversicherung: Defizit im ersten Quartal 2010 rückläufig
Köln, den 29.07.2010 (Investmentfonds.de) - Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, verzeichnete die gesetzliche Sozialversicherung - in
Abgrenzung der Finanzstatistik - im ersten Quartal 2010 ein kassenmäßiges
Finanzierungsdefizit von 4,0 Milliarden Euro. Damit war das Defizit um 0,3
Milliarden Euro niedriger als im ersten Quartal 2009.
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Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung beliefen sich im ersten
Quartal 2010 auf insgesamt 123,8 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Quartal
2009 entspricht das einem Zuwachs von 4,8%. Die Ausgaben stiegen um 4,4% auf
127,8 Milliarden Euro. Die gesetzliche Sozialversicherung umfasst die
gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die Alters-
sicherung für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit (einschließlich
Versorgungsfonds).
Dem gegenüber dem Vorjahr leichten Einnahmenzuwachs der gesetzlichen Renten-
versicherung um 1,9% auf 59,7 Milliarden Euro im ersten Quartal 2010 stand
ein stärkerer Zuwachs der Ausgaben um 2,9% auf 61,7 Milliarden Euro gegenüber.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 erhöhte sich dadurch das Finanzierungsdefizit
der gesetzlichen Rentenversicherung um 0,7 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro.
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, die überwiegend aus Zuweisungen
des Gesundheitsfonds bestehen, summierten sich im ersten Quartal 2010 auf 43,4
Milliarden Euro und lagen um 1,6% höher als im Vorjahr. Die Ausgaben erhöhten
sich im gleichen Zeitraum um 4,5% auf 43,5 Milliarden Euro. Während die gesetzliche
Krankenversicherung im ersten Quartal 2009 noch einen Finanzierungsüberschuss
von 1,1 Milliarden Euro erzielte, ergab sich für das erste Quartal 2010 ein
leichtes Finanzierungsdefizit in Höhe von 0,1 Milliarden Euro.
Deutlich stiegen im ersten Quartal 2010 die Einnahmen der Bundesagentur für
Arbeit (einschließlich Versorgungsfonds). Sie erhöhten sich um 3,7 Milliarden
(+ 59,5%) auf 10,0 Milliarden Euro. Bedingt ist diese Entwicklung im Wesentlichen
durch das vorzeitige Abrufen von Mitteln im Rahmen der Beteiligung des Bundes an
den Kosten der Arbeitsförderung in Höhe von bislang 3,5 Milliarden Euro. Die
Ausgaben lagen mit 11,9 Milliarden Euro um 13,9% über denen des ersten Quartals
2009. Damit wies die Bundesagentur für Arbeit im ersten Quartal 2010 ein
Finanzierungsdefizit von 1,9 Milliarden Euro aus. Im Vergleich zum ersten
Quartal 2009 verringerte sich das Finanzierungsdefizit um 2,3 Milliarden Euro.
Die Einnahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung erhöhten sich im ersten Quartal
2010 auf 5,2 Milliarden Euro (+ 2,6%). Demgegenüber stand ein höherer Zuwachs
der Ausgaben um 6,6% auf 5,3 Milliarden Euro, so dass sich ein leichtes Finan-
zierungsdefizit von 0,1 Milliarden Euro ergab. Im ersten Quartal 2009 ergab sich
noch ein Finanzierungsüberschuss von 0,1 Milliarden Euro.
Wegen der starken unterjährigen Schwankungen der Einnahmen und Ausgaben können
anhand der Daten des ersten Quartals noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis
gezogen werden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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