Investmentfonds.de
30.07.2010:
HSBC: Marktkommentar zu Asien
Köln, den 30.07.2010 (Investmentfonds.de) - Asien ex-Japan
Rückblick Juni 2010
•Der MSCI Asia ex Japan Index schaffte im Berichtsmonat eine kleine Erholung und
legte um 1,5% zu. Dabei gab es bis zur Monatsmitte starke Gewinne, die in der
letzten Woche aber wieder zerronnen.
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•Wie im Vormonat wurden die Märkte im Juni von volkswirtschaftlichen Themen
dominiert. Die Schuldenkrisen in Europa und die Finanzreform in den USA lasteten
weiterhin auf den weltweiten Aktienmärkten.
•Vor allem die Probleme in Europa zogen Sorgen über Schulden und Wirtschafts-
wachstum nach sich. Die Anleger fürchteten einen möglichen neuerlichen Abschwung,
beziehungsweise eine anhaltende Rezession.
•Die dominierende Nachricht in Asien kam von der Notenbank. Sie verkündete am
19. Juni weitere Reformen des Währungssystems mit größerer Flexibilität für
den Renminbi.
•China und Taiwan verbesserten ihre Beziehungen und unterzeichneten ein Koopera-
tionsabkommen in Wirtschaftsfragen.
•Indien kündigte die Deregulierung der Benzinpreise an. Dies könnte den Wettbewerb
entfachen.
•In der Berichtsregion schnitt im Juni Indonesien mit einem Plus von 4,3% am
besten ab. Die Ratingagentur Moody`s hob den Kreditausblick von stabil auf positiv
an, und die Weltbank schraubte ihre Wachstumsprognose für Indonesien hoch.
•Auch andere Märkte legten deutlich zu. Die indischen Aktien stiegen im Schnitt
um mehr als 4%, Singapur und Thailand verzeichneten ein Plus von je rund 3%.
•Taiwan schnitt mit einem Minus von fast 2% am schlechtesten ab. Nach einer
Zinserhöhung nahmen die Anleger Gewinne mit.
Ausblick
•Das Fondsmanagement von HSBC Global Asset Ma-nagement (Hong Kong) beurteilt
die Attraktivität asiatischer Aktien grob nach drei Kriterien: dem Risikoappetit
der Investoren, dem weltweiten Produktions- und Nachfragezyklus sowie den
Bewertungen.
•Während der jüngsten Kursrückgänge legten die Firmengewinne zu; folglich haben
sich die Bewertungen zugunsten der Investoren verbessert.
•Die gemischten Nachrichten aus den USA sowie anhaltende Sorgen über die
europäische Schuldenproblematik dämpfen den Risikoappetit der Anleger.
•Eine Kombination von klareren Gewinnaussichten sowie günstigen globalen Nachrichten
wäre der Treibsatz für Kurssteigerungen in den kommenden zwölf Monaten.
•Volkswirtschaftliche Themen bestimmen weiterhin die Märkte. Daher besteht das
Risiko, dass die Kurse in einer gewissen Spanne verharren, weil die Investoren
auf ein klareres Bild der wirtschaftlichen Lage sowie der staatlichen Maßnahmen
warten.
•Das langfristige Bild für Asien-Investoren bleibt positiv. Asien hat kein
Schuldenproblem, weder auf der unternehmerischen noch auf der staatlichen Ebene.
Die Abhängigkeit vom Handel mit dem Westen nimmt weiter ab, während der Binnenhandel
sowie der Warenverkehr in der Region zunimmt.
•Die Regierungen in der Berichtsregion verfügen über eine größere geld- und
haushaltspolitische Flexibilität, um ihre Volkswirtschaften zu managen. Demographie
und Produktivität sind zusätzliche Pluspunkte.
•Asiatische Aktien bieten weiterhin ein attraktives langfristiges Chance-
Risikoprofil für Investoren, denn die Bewertungen sind viel attraktiver und
die Dividendenrenditen höher als in den USA oder in Europa.
•HSBC Global Asset Management konzentriert sich weiterhin auf die Themen auf
Aktienebene. So achtet HSBC Global Asset Management vor allem darauf, Qualitäts-
aktien mit nachhaltiger Profitabilität zu attraktiven Preisen herauszufiltern.
•HSBC Global Asset Management geht davon aus, dass sich diese Strategie in einem
volatilen Markt lohnen wird. Denn die Rahmenbedingungen unterscheiden sich deutlich
von denen des Jahres 2009, als die jeweilige Richtung der Kurse ausschlaggebend war.
China
Rückblick Juni 2010
•Chinesische Aktien gaben im Berichtsmonat ein gemischtes Bild ab. H-Aktien gaben
0,2% nach, während der MSCI China Index bei dünnem Handel um 0,9% stieg.
•Die Marktteilnehmer sorgten sich über eine mögliche Wachstumsabschwächung,
weil die Regierung den überhitzten Immobilienmarkt abkühlen will. Zudem spielten
die Schuldenprobleme in Europa weiterhin eine Rolle.
•Die Notenbank kündigte am 19. Juni an, dass sie die Schwankungsbreite des
Renminbi schrittweise vergrößern will.
•Am Tag nach dieser Ankündigung fielen die Aktien der Fluggesellschaften und
der Papierbranche, weil die Anleger eine Aufwertung der chinesischen Währung
erwarteten.
•China wies die führenden Kohleproduzenten des Lan-des an, sich an die zu Beginn
des Jahres vereinbarten Preise zu halten. Daraufhin gaben diese Aktien nach.
•Zudem versuchte China, den Binnenkonsum anzukurbeln. Die Regierung kassierte
Steuervorteile für Exportgüter wie Stahlerzeugnisse. Zudem verlängerte sie die
Abwrackprämie für Autos bis zum Jahresende. Außerdem weitete sie die Anreize zum
Kauf neuer Hausgeräte aus.
•Auf der ökonomischen Seite blieben Einzelhandelszahlen stark, ein Beleg für
den robusten Konsum.
•Das Kreditwachstum ging zurück. Die Teuerungsrate stieg im Mai weiter auf 3,1%
im Jahresvergleich. Vor allem Preissteigerungen für Lebensmittel machten sich
bemerkbar.
•Der Außenhandel legte weiter deutlich zu. Die Exporte stiegen überraschend deutlich
um 48,5%, das Importwachstum schwächte sich leicht auf 48,3% ab. Der Handelsüber-
schuss betrug im Mai 19,5 Mrd. US-Dollar.
Ausblick
•Trotz der Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarktes, die das Transaktions-
volumen deutlich drückten, bleibt der private Konsum stark.
•HSBC Global Asset Management geht davon aus, dass der Kostendruck für die Unter-
nehmen in China nach Berichten über Lohnsteigerungen zunimmt. Gleichwohl ist das
Lohnniveau im internationalen Vergleich immer noch niedrig.
•Viele chinesische Exporteure haben ihre Position in der jüngsten Krise gestärkt
und können nun Kosten-steigerungen leichter auf ihre Abnehmer abwälzen.
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•China hat im vergangenen Jahrzehnt massiv in die Infrastruktur investiert. Dies
hilft dem Land nun dabei, seine Wettbewerbsfähigkeit als Massenhersteller zu
behaupten.
•Durch höhere Löhne steigt zudem die Kaufkraft der Arbeiter und damit nach und nach
der heimische Konsum.
•HSBC Global Asset Management erwartet weiterhin, dass der Renminbi stetig zwischen
3% und 5% pro Jahr aufwertet. Alles in allem dürfte eine stärkere Währung zu
steigenden Kapitalströmen nach China führen, weil dadurch auch die Aktien teurer
werden.
•Nach der jüngsten Korrektur sind die Bewertungen des chinesischen Marktes (KGV
12,8 auf Basis der prognostizierten Gewinne für 2010) für langfristige Investoren
attraktiv geworden.
•HSBC Global Asset Management behält angesichts der starken Fundamentaldaten des
Landes seinen positiven Ausblick bei.
Hongkong
Rückblick Juni 2010
•Der Aktienmarkt in Hongkong verharrte im Berichtsmonat in einer bestimmten
Handelsspanne.
•Nachdem der Hang Seng Index (HSI) im Mai einen Jahrestiefstand erreicht hatte,
erholte er sich Anfang Juni kräftig. Nachdem der Markt seinen technischen Widerstand
bei 21.000 Punkten erreicht hatte, setzten dann Gewinnmitnahmen ein.
•Der MSCI Hong Kong beendete den Berichtsmonat mit einem Plus von 3%.
•Die besten Standardwerte waren China Resources Power sowie Sino Land und China
Unicom.
•Technologiewerte und zyklische Titel standen dagegen auf der Verkaufsliste der
Investoren. Das Handelsvolumen war niedrig.
Ausblick
•Während das Wirtschaftwachstum in Europa noch solide ausfällt, wachsen die Sorgen
über das Tempo der Erholung in den USA sowie – wegen der dämpfenden Maßnahmen der
Regierung – vor einer erneuten Konjunkturabschwächung in China.
•Ein Abschwung in den USA oder China träfe auch Hongkong in Form eines geringeren
Konsums, abnehmender Exporte und steigender Arbeitslosigkeit.
• Angesichts der engen Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Unternehmens-
gewinnen, gibt es Abwärtsrisiken für die Gewinnprognosen.
• Tatsächlich sind schon Herabstufungen durch die Analysten zu sehen. Betroffen
sind verschiedene Sektoren wie Grundstoffe, technische Hardware und Ausrüstung
sowie Kapitalgüter.
•Die Liquiditätslage der heimischen Börse ist bislang gesund. Allerdings haben
die Kapitalzuflüsse vor allem aus China nachgelassen.
• HSBC Global Asset Management erwartet, dass die Kapitalzuflüsse in nächster Zeit
schwach bleiben, auch wegen der Sommerpause.
• Dagegen gibt es in den kommenden Monaten eine Reihe von Kapitalerhöhungen, vor
allem von Banken aus dem chinesischen Kernland.
• Die Investoren sind defensiv gestimmt. Allerdings ist der Pessimismus noch
nicht groß genug, um ein großes Kaufsignal für Risikopapiere abzugeben.
• Da das dritte Quartal historisch das schwächste Vierteljahr ist, empfiehlt
HSBC Global Asset Management, defensiv zu bleiben und nur bei größeren Kursverlusten
hinzuzukaufen.
• Unter strategischen Gesichtspunkten behält HSBC Global Asset Management seine
vorsichtige Haltung bei und verringert das Schwankungsrisiko im Portfolio.
• HSBC Global Asset Management hat den Anteil von exportnahen Sektoren wegen der
Unsicherheiten auf der Nachfrageseite zurückgefahren.
• HSBC Global Asset Management hat zudem Gewinne bei ausgewählten Aktien von
Spielpark- und Kasinobetreibern mitgenommen, die vorher rasant zugelegt hatten.
• Zudem verringerte HSBC Global Asset Management die untergewichteten Positionen
bei Projektentwicklern und Banken.
• Auf Sektorenebene bevorzugt HSBC Global Asset Management Konsumtitel, Versorger
und ausgewählte Finanzwerte.
Indien
Rückblick Juni 2010
• Der MSCI India Index stieg im Berichtsmonat um rund 4%. Damit überflügelte das
Kursbarometer den MSCI Emerging Marktes Index (minus 1%) den sechsten Monat in Folge.
• Standardwerte schnitten schlechter ab als mittelgroße und kleinere Aktien. Der
BSE SENSEX Index stieg im Berichtsmonat um 4,5%.
• Telekomwerte sowie Konsumaktien entwickelten sich im Juni am besten.
• Grundstoff-Titel und Finanzwerte schnitten am schlechtesten ab.
Ausblick
• Die Konsensus-Gewinnprognosen für den MSCI India Index waren nach einer leichten
Anhebung im April nahezu unverändert. Die Analysten schätzen das Gewinnwachstum
für die BSE-30-Werte für 2011 auf 30% und für 2012 auf 21%.
• Indien hat sich verglichen mit anderen Märkten gut geschlagen, auch aufgrund
von Reformen.
• Positiv wirken sich vor allem das fallende Haushaltsdefizit sowie die abnehmende
Staatsverschuldung aus.
• Ein Teil dieses Rückgangs ist strukturell bedingt. Dies hat auch zur kürzlichen
Neubewertung des Marktes beigetragen.
• HSBC Global Asset Management wiederholt seine Einschätzung, dass Indien Kern-
bestandteil eines wachstumsorientierten Portfolios sein sollte. Das Land dürfte
kurz-, mittel- und langfristig ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnen.
Südkorea
Rückblick Juni 2010
• Der südkoreanische Aktienmarkt befand sich nach dem Tiefstand im Mai durch die
Transaktionen ausländischer Käufer im Aufwind.
• Gleichwohl kam es zum Ende des Berichtsmonats zu einer Korrektur. Grund waren
Sorgen über die Konjunkturerholung sowie über die europäische Schuldenproblematik.
• Nach Sektoren schnitten Basiskonsumwerte am besten ab, während Versorger hinten
lagen.
• Die koreanische Notenbank ließ die Leitzinsen den 16. Monat in Folge unverändert
auf dem Rekordtief von 2%. Gleichzeitig signalisierte sie aber, dass sie die Zinsen
erhöhen würde, um die Inflation in Schach zu halten.
Ausblick
• Zwar signalisieren Industrieproduktions- und Exportdaten, dass sich die Wirtschaft
nicht mehr im freien Fall befindet. Allerdings ist der Markt nach der starken Er-
holung vom Tief in Oktober 2008 leicht anfällig für eine Korrektur.
• Die Arbeitslosigkeit wird noch steigen, weil die Firmen bisher schmerzhafte
Umstrukturierungen hinausgezögert haben. Das wird die Konsumausgaben auf längere
Zeit drücken.
• HSBC Global Asset Management richtet sein Portfolio weiterhin neu aus, und
zwar leicht zugunsten vernünftig bewerteter Technologiewerte sowie zyklischen
Titeln, während defensive Konsumaktien übergewichtet bleiben.
• Der koreanische Won hat seit seinem Tief am 2. März 2009 im Verhältnis zum Dollar
um 28,6% aufgewertet. Dagegen legte der japanische Yen nur um 10,2% zu. Damit
schwindet die Wettbewerbsfähigkeit der südkoreanischen Exportindustrie.
Thailand
Rückblick Juni 2010
• Der SET Index stieg um 6,2%. Damit war Thailand im Berichtszeitraum überraschen-
derweise der beste Markt.
• Der Baht legte im Verhältnis zum Dollar in Juni um 0,3% zu, seit Jahresanfang
um 2,8%.
• Nachdem die ausländischen Investoren noch im Mai Kasse gemacht hatten, waren
sie im Juni wieder auf der Käuferseite, wenn unter dem Strich auch nur leicht
mit 0,1 Mrd. US-Dollar.
• Umgekehrt nahmen Privatanleger im Berichtsmonat Gewinne mit.
• Der unerwartet starke Kursanstieg verringerte allerdings den Bewertungsabschlag
im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten.
Ausblick
• HSBC Global Asset Management erwartet, dass sich der thailändische Aktienmarkt
kurzfristig in einer bestimmten Spanne bewegt – mit einer Abwärtstendenz.
• Die ausländischen Investoren halten sich zurück, bis die politischen Risiken
geringer eingeschätzt werden.
• Thailand bleibt gemessen am KGV von 11 (Konsensus auf Basis der Gewinnschätzungen
für 2010) nach Pakistan und Südkorea der drittbilligste Markt. Allerdings hat
sich der Abschlag verringert.
• HSBC Global Asset Management erwartet aber, dass der KGV-Abschlag weiter zunimmt,
bis die politischen Risiken mit Neuwahlen abebben.
• HSBC Global Asset Management zieht heimische Titel, die von der staatlich
angefachten Binnennachfrage profitieren, Exportwerten vor.
• HSBC Global Asset Management ist übergewichtet in Titeln, die von den staatlichen
Ausgaben für ländliche Regionen vor den Neuwahlen 2011 profitieren. Zudem bleibt
die Übergewichtung bei Banken.
• Bei großen defensiven Titeln bevorzugt HSBC Global Asset Management Telekomwerte.
Für ultradefensive Positionen empfehlen sich Versorgerwerte.
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Quelle: Investmentfonds.de
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