Investmentfonds.de
02.08.2010:
Fidelity: Furch vor einer Flaute löst Gewinnmitnahmen aus
Köln, den 02.08.2010 (Investmentfonds.de) - Mit Kursverlusten gingen am Mittwoch
europäische Aktien aus dem Handel, nachdem in den USA die Auftragseingänge für
langlebige Güter im Juni den zweiten Monat in Folge zurückgegangen waren. Dies
belebte Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung und veranlasste Anleger,
Gewinne mitzunehmen. Industrie-, Lebensmittelund Einzelhandelstitel, wie Siemens,
Nestlé und Carrefour verzeichneten nach kräftigen Kursgewinnen die stärksten
Verluste. Banken beendeten den Handel uneinheitlich. US-Aktien gaben ebenfalls
nach. In ihrem Beige Book, das die Wirtschaftslage der Nation resümiert, zeichnete
die US-Notenbank ein trübes Bild von der US-Wirtschaft, was die Stimmung zusätzlich
belastete. Die Titel von Eigenheimbauern brachen ein, nachdem Meritage Homes einen
Tag zuvor einen Umsatzrückgang bekannt gegeben hatte. Grund hierfür war das
Auslaufen der Steuervergünstigungen für Häuslebauer. Enttäuschend waren auch
die schwachen Zahlen von Boeing. Mehrere asiatische Indizes starteten mit Verlusten
in den morgendlichen Handel. Die größten Verlierer waren Titel von Unternehmen im
US-Exportgeschäft.
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Aktienmärkte
Europäische Aktien gaben am Mittwoch nach und beendeten damit die Kursrallye der
letzten Handelstage. Banken tendierten nach den Kursgewinnen vom Dienstag bei
Börsenschluss uneinheitlich. So legte Société Générale zu, während Dexia verlor.
Die Titel des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroen gerieten ins Rutschen
nachdem die Warnung des Konzerns vor einem raueren Wirtschaftsklima in der zweiten
Jahreshälfte 2010 die starken Zahlen des ersten Halbjahres trübte. Der Stahlriese
ArcelorMittal drehte ins Minus, nachdem er davor gewarnt hatte, dass die Verlang-
samung der Nachfrage aus China seinen Gewinn in den kommenden Monaten belasten werde.
Die Aktien von Portugal Telecom tendierten aufwärts, nachdem das Unternehmen den
Verkauf seiner Beteiligung an Brasiliens Vivo Participacoes an die spanische
Telefónica zum Preis von 7,5 Mrd. € unter Dach und Fach brachte. US-Aktien gaben am
Mittwoch nach. Grund hierfür waren enttäuschende Wirtschaftszahlen und schlechter
als erwartete Gewinnprognosen der Schwergewichte. Der unerwartete Einbruch der
Auftragseingänge für langlebige Güter um 1% im Juni belastete die Stimmung der
Anleger. In ihrem Beige Book, das das Geschäftsklima in den USA zusammenfasst,
enthüllte die Fed, dass es trotz des Wachstums der US-Wirtschaft in den vergangenen
beiden Monaten in einigen Regionen Anzeichen für eine Verlangsamung gegeben habe.
Auf Ebene der Unternehmen legten der Flugzeughersteller Boeing und der Stahlkonzern
ArcelorMittal unerwartet gute Zahlen vor. Ihr Ausblick für den Rest des Jahres fiel
jedoch verhalten aus. Der Telekommunikationskonzern Sprint Nextel und der
Gewerbeimmobilienmakler CB Richard Ellis entwickelten sich indes positiv. Während
der eine einen Rückgang der Verluste bei Langzeitkunden vermeldete, präsentierte der
andere das stärkste Umsatzwachstum seit 2007. Nach einem lustlosen Handelsstart,
bewegten sich asiatische Aktien im morgendlichen Handel in engen Grenzen. In Seoul
gerieten Samsung Electronics ins Rutschen. Der Konzern erzielt ein Fünftel seiner
Umsätze in Amerika. Die Aktien von Panasonic (Japan) verloren, nachdem eine Zeitung
berichtet hatte, das Unternehmen werde möglicherweise über 900 Mrd. Yen (10,3 Mrd.
USD) für die Übernahme von zwei Konkurrenten zahlen. Reedereien legten zu, unter
anderem Nippon Yusen KK, nachdem die Gewinnprognose fast verdoppelt wurde.
Chinesische Aktien legten zu, nachdem die Zentralbank zugesichert hatte, sie
werde an ihrer „moderat lockeren“ Geldpolitik festhalten. Beflügelt durch er-
freuliche Gewinnaussichten setzten Stahlproduzenten zu einer Rallye an. Unter
den Zementherstellern setzten sich die Titel von Anhui Conch Cement an die Spitze
der Gewinner, nachdem ein führender Broker seine Empfehlungen für die Branche angehoben
hatte. Baoshan Iron & Steel, das börsennotierte Unternehmen von Chinas zweitgrößtem
Stahlproduzenten, drehten ins Plus.
Anleihemärkte
Europäische Staatsanleihen legten am Mittwoch zu. Ursache war ein Bericht, demzufolge
die Banken in der Eurozone im letzten Quartal ihre Kreditbedingungen verschärft haben
sowie die Kursverluste an den Aktienmärkten, die die Nachfrage nach der Sicherheit
festverzinslicher Anlagen schürten. Portugiesische Anleihen verzeichneten ebenfalls
Kursgewinne nachdem das Land gestern bei einer Anleiheauktion Titel mit Fälligkeit
2014 bzw. 2023 im Wert von 1,3 Mrd. € (1,63 Mrd. USD) platzieren konnte. Britische
Staatspapiere zogen dank der höchsten Renditen seit über zwei Monaten an und waren
deshalb für Anleger besonders attraktiv. Nachdem sich die Erwartungen auf eine
Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung verdichten, scheint es immer unwahr-
scheinlicher, dass die Bank of England an der Zinsschraube drehen wird. USTreasuries
legten nach einer Umfrage der US-Notenbank Fed zu, derzufolge sich das Wirtschaft-
wachstum in einigen Regionen der USA in den letzten beiden Monaten verlangsamt hat.
Japanische Anleihen starteten mit Kursgewinnen in den morgendlichen Handel und
profitierten von den Verlusten an den Aktienmärkten.
Ausblick
Der verhaltene Ton der Fed in ihrem jüngsten Beige Book wird den Fokus auf die erste
Schätzung des US-BIP im zweiten Quartal lenken, die morgen veröffentlicht wird. Die
Konsensprognosen gehen davon aus, dass sich das annualisierte Wachstum gegenüber
dem Vorquartal von 2,7% in den ersten drei Monaten des Jahres bzw. 5,6% im letzten
Quartal 2009 auf 2,5% verlangsamen wird. Heute werden die Anleger die Zahlen zu
den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld der letzten Woche unter die Lupe nehmen. In
Europa stehen heute die deutschen Arbeitsmarktzahlen für Juli und die französischen
Erzeugerpreise für Juni auf der Agenda. Außerdem werden führende Unternehmen wie
Exxon Mobil und Chevron heute bzw. morgen ihre Quartalszahlen vorlegen. Heute werden
die britischen Konzerne Rolls-Royce, AstraZeneca, BAE Systems, British Sky Broad-
casting und BT Group sowie die deutschen Unternehmen Merck, Volkswagen, Siemens
und Bayer ihre Ergebnisse bekanntgeben. In Frankreich werden Sanofi-Aventis, Cap
Gemini und France Telekom aktuelle Zahlen präsentieren.
Längerfristige Perspektive
Immer wieder erleben die Märkte von Zeit zu Zeit Kursrückschläge auf ihrem lang-
fristigen Weg nach oben. Anleger, die Phasen mit Marktschwankungen akzeptieren
und langfristig investiert bleiben, sind häufig gut positioniert, um in der
anschließenden Erholungsphase ihr Vermögen zu mehren. Für Fidelity ist die aktuelle
Marktreaktion normaler Bestandteil eines Anlagezyklus, der aus sich heraus attraktive
Chancen für langfristig orientierte Anleger entstehen lässt. Trotz möglicher
zwischenzeitlicher Schwächephase an den Märkten bleibt der längerfristige Performance-
trend ermutigend, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
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Quelle: Investmentfonds.de
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