Investmentfonds.de
02.08.2010:
Pioneer:Börsenmonat Juli schließt mit Zuwächsen an den internationalen Märkten.
Köln, den 02.08.2010 (Investmentfonds.de) - Aktienmärkte
Mit Zuwächsen der relevanten internationalen Indizes von zumeist 7%-9% (DAX +5,4%)
schlossen die internationalen Märkte den Börsenmonat Juli ab. Im Wochenrückblick
bot sich hingegen ein gemischtes Bild, mit einem Übergewicht positiver 5-Tages-
bilanzen in Europa. Der breite STOXX 600 schloss um +0,6% höher, während der DAX
(-0,3%) trotz einer Serie überzeugender Q2-Berichte leicht abgab. Im Ländervergleich
zeigt der DAX mit +3,2% seit Anfang 2010 aber unverändert noch eine hohe relative
Stärke. Neben diversen skandinavischen Börsen können aktuell nur wenige Indizes
in Europa eine positive Jahresbilanz ausweisen. Der letzte Handelstag im Juli
endete mit zumeist leicht nachgebenden Kursen in Europa sowie einer "0"-Runde
an der Wall Street und dokumentierte damit die aktuelle Richtungsunsicherheit.
Eine Rolle spielt dabei auch die jüngste Wachstumsverlangsamung der US-Konjunktur,
die vom Datenkranz letzten Freitag nicht aufgehoben wurde. Zwar wurde der
Vertrauensindex der Uni Michigan für Juli noch auf 67,8 (erste Erhebung 66,5)
revidiert - allerdings nach 76,0 im Juni. Hingegen kletterte der Einkaufsmanager-
index für die Region Chicago auf starke 62,3 (nach 59,1). Für Verunsicherung
sorgte die erste BIP-Schätzung zum Juni-Quartal, zumal sie mit umfangreichen
Revisionen der Vorquartale einherging. Nach erster Berechnung stieg das US-BIP
per Ende Juni mit vorläufig 2,4% (e2,6%), das Wachstum für Q1/2010 wurde von
2,7% auf 3,7% aufwärts revidiert. Allerdings verlangsamte sich der Privatkonsum
im Märzquartal auf abwärts revidierte 1,9% (ursprünglich 3,0%).
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Per Ende Juni wurden nur noch 1,6% für den Privatverbrauch ermittelt. Insbesondere
das kräftig ausgeweitete Handelsbilanzdefizit verringerte das Q2-Wachstum deutlich,
während stark erhöhte Firmeninvestitionen das Wachstum positiv beeinflussten.
Bei den Revisionen für die zurückliegenden Perioden wurde der scharfe Wirtschafts-
einbruch in der Rezession von Ende 2007 bis Mitte 2009 von bisher -3,7% noch
auf -4,1% nach unten korrigiert.
In der laufenden Q2-Berichtssaison haben bisher rund zwei Drittel der Unternehmen
des S&P 500 ihre Zahlen präsentiert. Die Quote an positiven Ergebnisüberraschungen
ist immer noch hoch, hat sich aber gegenüber den starken Werten der Anfangsphase
etwas abgebaut. Zuletzt hat sich der durchschnittliche Gewinnzuwachs zum Vorjahres-
quartal bei derzeit rund 35% einpendelt. Von den 10 Kernsektoren des S&P 500
weisen Energie, IT, Gebrauchsgüter und Grundstoffe hohe Gewinnsteigerungen aus,
während das Gewinnplus der defensiven Telecomwerte und Versorger im niedrigen
einstelligen Bereich bleibt.
Die Asien/Pazifik-Region schloss die Vorwoche mit soliden Zuwächsen von rund 1% ab.
Mit dabei auch Japan, obwohl der feste Yen mit neuem 8-Monatshoch zum USD deutlich
belastet. Obwohl sich jüngste Konjunkturdaten in China, so auch der Einkaufsmanager-
index für das Verarbeitende Gewerbe (52,1 auf 51,2 im Juli) zuletzt verlangsamten,
konnte die Börse Shanghai ihre Erholungsbewegung auf nunmehr 15% seit dem Jahrestief
von Anfang Juli ausdehnen. Oberhalb der 1,30 USD-Marke hat sich zuletzt der Euro
etabliert. Seit dem Jahrestief bei 1,1880 USD während der Turbulenzen zur Finanzkrise
hat sich der Umfang der Erholung auf 10% ausgedehnt. Annäherungen des Ölpreises an
die 80 USD-Marke warfen die Notierungen zuletzt immer wieder leicht zurück. Gold
erholt sich vom jüngsten 4-Wochentief unter $1160 wieder leicht auf aktuell 1.180
USD.
Rentenmärkte
Insgesamt hielt das Bild gemischter US-Konjunkturdaten auch vergangene Woche an.
Deutlich positiv überraschten vor allem die Neubauverkäufe im Juni mit +23,6%,
allerdings nach einem Einbruch im Vormonat auf ein Rekordtief von -36,7%. Die
Industriebetriebe erhielten im Juni im zweiten Monat in Folge rückläufige Aufträge
und bestätigten damit die konjunkturelle Abflachung aus den Vorwochen. Bereits
in der Vorwoche hatte Fed-Chef Bernanke vor dem Kongress den Konjunkturausblick
als "ungewöhnlich unsicher" bewertet. In dieses Bild fügte sich nun auch das
Beige Book als konjunktureller Lagebericht der Fed für die kommende Zinssitzung
am 10. August ein. Bescheinigte die Fed vor Monatsfrist allen zwölf untersuchten
Distrikten eine höhere Wirtschaftsdynamik, so nahm die Aktivität diesmal nur
noch in den meisten Regionen - und dabei eher moderat zu. Ein Bremsfaktor bleibt
der Häusermarkt. Der Case Shiller Hauspreisindex bestätigte hingegen in den 20
ausgesuchten Metropolen eine anhaltende Preiserholung auf 4,6% zum Vorjahr.
Parallel zum o.g. Uni Michigan-Index ernüchterte zu-dem das US-Verbrauchervertrauen.
Durch die Aufwärtsrevision im Juni auf 54,3 (-8,4) wurde der massive Einbruch
zwar etwas gemildert, der Rückgang auf ein 5-Monatstief bei 50,4 setzte sich im
Juli jedoch fort.
Vor allem dämpfen die Schwierigkeiten bei der Jobsuche derzeit die Stimmung. Im
weiterhin verunsicherten US-Konjunkturumfeld fielen 2J-US Treasuries bis knapp
unter 0,55% auf ein historisches Renditetief. Die Rendite 10J-US Treasuries drehte
vom 15-Monatstief bei 2,85% nur kurzzeitig über die 3%-Marke – mit neuerlichem
Rücksetzer auf aktuell 2,94%. 10jährige Bundesanleihen bestätigten kurzzeitig das
6-Wochenhoch bei 2,79%, notieren zu Wochenbeginn aber wie-der bei 2,70%. Seit
seinem Mehrjahreshoch bei 90 BP Anfang April hat sich der "Transatlantik-Spread"
zu US-Treasuries auf mittlerweile knapp 25 BP abgebaut.
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Quelle: Investmentfonds.de
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