Investmentfonds.de
25.08.2010:
Sarasin: Positive Marktprognose Windenergie
Köln, den 25.08.2010 (Investmentfonds.de) -
Der Ausbau zusätzlicher erneuerbarer Energiekapazitäten ging 2009
trotz eines schwierigen Umfeldes unvermindert weiter. Erneut wurden
in Europa und den USA mehr Stromerzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer
Energien als aus konventionellen Quellen errichtet. Wind- (+31 %) und
Solarenergie (+13 %) sowie die Kleinwasserkraft (+7 %) zeigten das
größte Wachstum. Ende 2009 waren insgesamt 159 GW an Windenergieleistung
in Betrieb, was mittlerweile 1,5 Prozent der globalen Stromkapazitäten
entspricht. China mit 13 GW, die USA mit 9,9 GW, Spanien mit 2,5 GW und
Deutschland mit 1,9 GW verzeichneten die größten Neuinstallationen. In
diesem Jahr kommt die Windindustrie jedoch nur schwer auf Touren. Der
Branchenprimus Vestas schrieb im ersten Halbjahr rote Zahlen.
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Die weltweit kumulierte Windkrafterzeugungskapazität hat über die
letzten fünf Jahre durchschnittlich um jeweils 25 Prozent zugenommen
und per Ende 2009 rund 159 Gigawatt erreicht. Damit liefern die
Windturbinen über 50 Prozent aller erneuerbaren Energiekapazitäten.
Die Windindustrie ist schon stark konsolidiert. Die fünf größten
Produzenten alleine besitzen einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent
und Industrieschwergewichte wie Siemens und General Electric sind
bereits präsent.
Produktionsstrukturen globalisieren sich
Mit dem anhaltenden Marktwachstum in China und neuen Absatzmärkten
werden sich die Produktionsstrukturen weiter globalisieren. So lassen
große Hersteller bereits einen beträchtlichen Teil ihrer Windturbinen
beziehungsweise Bestandteile wie Flügel, Turm, Generator und Gondel an
mehreren Standorten weltweit produzieren. Auch die großen Energiever-
sorgungsunternehmen (EVU) haben ihre Investitionen in erneuerbare
Energien im vergangenen Jahr deutlich verstärkt. Die von EVU betriebene
Windenergieleistung hat 2009 beispielsweise um 25 Prozent zugenommen.
Gerade hinsichtlich zukünftiger Netzintegration und -stabilisierung sind
sie unverzichtbar. Die hierfür nötigen intelligenten Netze können nur
mit Hilfe der EVU aufgebaut werden. Mit zunehmendem Beitrag der Erneuerbaren
werden integrierte Lösungen aus erneuerbarer Stromproduktion und
-speicherung immer bedeutender.
Folgen der Finanzkrise für Windindustrie immer noch spürbar
Die Hersteller von Windturbinen und Komponenten bewegen sich normalerweise
in einem recht stabilen Umfeld. Zwischen Mitte 2008 und dem Ende des
zweiten Quartals 2010 sind die Preise bei Windturbinen allerdings um über
20 Prozent gesunken. Die Margenerosion bei den Windturbinenherstellern wird
durch die günstige chinesische Konkurrenz und die weltweiten Überkapazitäten
verursacht. Vestas bekam die Folgen der Finanzkrise vor allem in ihrem
US-Geschäft deutlich zu spüren: Im vergangenen Jahr stürzte dort der
Auftragseingang auf Null ab. Die Windinstallationen fielen in den USA im
ersten Halbjahr 2010 auf das Niveau von 2007 zurück. Für das Gesamtjahr
erwartet die Bank Sarasin einen Rückgang der Installationen um rund 20 Prozent.
Obwohl noch Unterstützungsbeiträge aus den grünen Stimuluspaketen bereit
stehen, wird sich das Wachstum des Windmarktes in den USA in den kommenden
zwei Jahren abschwächen. Ein nachhaltiges Wachstum des amerikanischen
Windmarktes erfordert entweder höhere Strom- und Gaspreise oder weitere
gesetzliche Unerstützung für erneuerbare Energien.
China mit starkem Ausbau der Windkapazitäten
Wie in der Photovoltaik-Industrie sind die chinesischen Hersteller auch
im Windturbinengeschäft auf dem Vormarsch. Die chinesische Regierung will
bis 2020 rund 15 Prozent der Stromproduktion durch erneuerbare Energien
und Nuklearenergie abdecken. Dieses Ziel bietet vor allem für die
Windenergie ein enormes Wachstumspotenzial. Bei der Auftragsvergabe haben
die lokalen chinesischen Anbieter Vorteile gegenüber den ausländischen
Unternehmen. Erstere konnten ihren Marktanteil in China in den vergangenen
fünf Jahren von 28 auf 85 Prozent steigern. Mittlerweile befinden sich
unter den 15 weltweit größten Unternehmen fünf chinesische Windturbinen-
hersteller, angeführt von Sinovel (9,2 % Marktanteil), Goldwind (7,2 %)
und Dongfang (6,5 %). Die dänische Vestas und die amerikanischen GE Wind
sind zwar mit einem Weltmarktanteil von 12,5 bzw. 12,4 Prozent immer noch
die größten Lieferanten von Windturbinen. Sie verloren 2009 jedoch 7,3
bzw. 6,2 Prozentpunkte.
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Was versteht Sarasin unter Nachhaltigkeit?
Unter nachhaltigem Wirtschaften versteht die Bank Sarasin die ressourcen-
schonende Herstellung von Gütern und Dienstleistungen mit breiter
gesellschaftlicher Akzeptanz unter Verwendung von möglichst konfliktarmen
Produktionsmethoden.
Positive Marktprognose
Eine anziehende Nachfrage für Windenergie bedingt höhere Preise für fossile
Brennstoffe und bessere Rahmenbedingungen bei der Finanzierung von Projekten.
Gemeinsam mit den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen dürfte dies zu
einer höheren Auslastung beziehungsweise besseren Effizienz und damit höheren
operativen Gewinnen führen. Langfristig sind für die großen Hersteller von
Windenergieanlagen wieder EBIT-Margen um die zehn Prozent zu erwarten. Die
Windenergie wird vor allem in Asien und in neuen Absatzmärkten wie Australien,
Kanada, Brasilien und Indien überdurchschnittlich zunehmen. In Europa liegen
hohe Erwartungen auf einem stärkeren Ausbau von Offshore-Windparks. Im
Gesamtergebnis ist für die neu installierten Windenergiekapazitäten eine
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 13 Prozent bis 2015 zu
erwarten. Somit wird 2015 eine Leistung von 76 GW neu installiert sein und
die weltweit in Betrieb befindliche Windstromkapazität über 500 GW erreichen.
Quelle: Investmentfonds.de
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