Investmentfonds.de
25.08.2010:
DZ Bank: Privatanleger so optimistisch wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr
Köln, den 25.08.2010 (Investmentfonds.de) - Über die Hälfte erwartet steigende
Aktienkurse / Nach wie vor hohes Interesse an sicheren Geldanlagen / Deutlich mehr
Investoren legen Geld nach ökologischen Kriterien und in Rohstoffe an / Ergebnisse
des aktuellen DZ BANK Anlegerindikators
Trotz der zuletzt nachgebenden Aktienkurse und der wieder zunehmenden Sorgen um
die Weltwirtschaft hat sich die Stimmung der Privatanleger in Deutschland deutlich
aufgehellt. Dies zeigen die jüngsten Ergebnisse des DZ BANK Anlegerindikators, für
den TNS Infratest rund 1.100 Anleger in Deutschland befragt hat. Aktuell rechnet
mehr als die Hälfte der Privatanleger damit, dass der Deutsche Aktienindex inner-
halb der nächsten sechs Monate steigen wird. Weniger als jeder Zehnte geht dagegen
von fallenden Notierungen aus. Ein so positives Gesamtbild hat es in der seit
Februar 2008 durchgeführten repräsentativen Befragung noch nie gegeben. Die sehr
optimistische Grundstimmung schlägt sich bisher allerdings nur bedingt im tat-
sächlichen Anlageverhalten nieder. Weiterhin würden sich die meisten Anleger immer
noch für sichere Geldanlagen entscheiden, jedoch ist die Präferenz für Aktien und
Teilschutzzertifikate zuletzt gestiegen.
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Konkret erwarten zurzeit 51 Prozent aller Privatanleger in Deutschland, dass der
Dax in den kommenden sechs Monaten steigen wird. Bei der vorangegangenen Umfrage
im Mai 2010 hatten lediglich 38 Prozent der privaten Investoren anziehende Notie-
rungen prognostiziert. Umgekehrt ist die Zahl derjenigen, die fallende Notierungen
erwarten, von 29 Prozent auf jetzt nur noch 8 Prozent gefallen. So wenige Pessi-
misten gab es noch nie. Auffällig ist, dass die Privatanleger mit ihrer Einschätzung
erheblich von den eher pessimistischen Prognosen abweichen, die viele professionelle
Analysten zurzeit abgeben. Die privaten Investoren hatten zumindest bei den vorange-
gangenen Umfragen den Trend der weiteren Kursentwicklung relativ treffsicher vorher-
gesehen.
„Die Tatsache, dass die Privatanleger trotz der jüngsten Kursrückschläge und der
weit verbreiteten Angst vor einem Double-Dip so optimistisch sind, ist unseres
Erachtens insbesondere auf zwei Punkte zurückzuführen: zum einen auf die sehr gute
Wirtschaftsentwicklung in Deutschland in der ersten Hälfte 2010 und zum anderen auf
die Tatsache, dass die Crash-Propheten zuletzt ein ums andere Mal nicht Recht
behalten haben. Diese Erkenntnis fördert die Zuversicht nachhaltig“, kommentiert
Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ BANK
Interesse an Aktienanlagen steigt leicht an
Auf die konkreten Anlagepräferenzen der privaten Investoren wirkt sich der große
Börsenoptimismus nur relativ gering aus. Immerhin 22 Prozent würden bei einem
Investment in den kommenden Monaten den Kauf von Aktien in Erwägung ziehen, und
damit zwei Prozentpunkte mehr als noch im Mai. Das Interesse an Rentenfonds ist
hingegen von 28 Prozent auf 25 Prozent gefallen. Die Zahl derjenigen, die einen
Aktienfonds kaufen würden, ist unverändert geblieben. Darüber hinaus ist das
Interesse an den meisten sicheren Geldanlageformen nach wie vor sehr hoch. Tages-
und Festgeld kommt trotz der aktuell sehr niedrigen Verzinsung für 63 Prozent der
Investoren in Frage, Bundesschatzbriefe sogar für 36 nach zuvor 34 Prozent. Und
das Interesse an anderen festverzinslichen Wertpapieren ist von 33 auf 37 Prozent
gestiegen.
Discount- und Expresszertifikate stoßen auf wachsendes Interesse
Stabil ist das Interesse an Zertifikaten. Favorit derjenigen Anleger, die ein
Investment in Zertifikate in Erwägung ziehen, sind dabei unverändert Garantiezer-
tifikate. Diese kommen für sechs von zehn dieser Investoren in Betracht. Dass
die Anleger gerade im Zertifikate-Bereich allerdings auch wieder etwas stärker
zu risikoreicheren Investmentformen tendieren, zeigt die Entwicklung bei Discount-
und Expresszertifikaten. Für Discountzertifikate würden sich 16 (Mai 14) Prozent
der Anleger interessieren, für Expresszertifikate 10 Prozent, nach 7 Prozent im
Mai.
Top-Kriterium „Sicherheit“ – Keine Inflationssorgen
Neben den bevorzugten Anlageprodukten äußerten sich die Anleger auch zu den für
sie relevanten Kriterien bei der Geldanlage. Unverändert 9 von 10 Investoren gaben
dabei an, dass für sie die „Sicherheit“ und das „Vertrauen zur Bank“ wesentliche
Kriterien für eine Geldanlage sind. Dagegen messen nur noch 57 Prozent Inflations-
erwartungen eine Bedeutung bei, nach 65 Prozent im Mai. Steuerliche Aspekte sind
sogar nur noch für 40 (Mai 44) Prozent relevant bei der Anlageentscheidung.
Jeder fünfte private Anleger hat bereits ein Rohstoff-Investment
Zum dritten Mal nach Januar 2009 und Mai 2008 ermittelte die DZ BANK auch die
Einstellung der Anleger zu Alternativen und Nachhaltigen Investments. Dabei zeigte
sich, dass die Zahl derjenigen, die bereits Geld in diesem Bereich investiert haben,
deutlich gestiegen ist. Dies gilt insbesondere für Investments in Rohstoffe und
Geldanlagen nach ökologischen Kriterien. So haben inzwischen 20 Prozent der Privat-
anleger Geld in Rohstoffanlagen investiert. Das entspricht einem Plus von 5 Prozent-
punkten gegenüber Januar 2009. Ebenfalls deutlich mehr Anleger haben in Öko-Investments
investiert, und zwar 29 Prozent nach 22 Prozent vor eineinhalb Jahren. Renditeaspekte
spielen für die Anleger zumindest beim diesem Anlagethema eine zunehmend unwichtigere
Rolle. So gaben diesmal rund zwei Drittel der Investoren, die sich für Öko-Investments
interessieren, an, ökologische Geldanlagen kämen für sie auch in Frage, „wenn sie eine niedrigere Rendite bringen als andere Geldanlagen“. Im Januar 2009 und im Februar
2008 hatte dagegen nur etwas mehr als die Hälfte diese Meinung vertreten.
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Quelle: Investmentfonds.de
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