Investmentfonds.de
24.09.2010:
Allianz: Zuversicht in Deutschland steigt auf Dreijahreshoch
Köln, den 24.09.2010 (Investmentfonds.de) -
Zuversichtswerte für die Wirtschaft und die Sicherheit der Arbeitplätze wachsen
zweistellig / Norddeutschland und Hessen legen am stärksten zu / Auch im Osten
gibt es mehr Zuversicht / Sonderauswertung Großstädte: München und Stuttgart
sind bundesweit Spitzenreiter.
Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter Unternehmensentwicklung der Allianz
So hoch war die Zuversicht der Menschen in Deutschland seit 2007 nicht
mehr: Auf die Frage, wie sie der Zukunft Deutschlands hinsichtlich der
allgemeinen Wirtschaftslage entgegensehen, antworteten im Juli, August
und September dieses Jahres von 2.918 Befragten 38% „mit großer Zuversicht“
oder „mit Zuversicht“. Damit verdoppelte sich der Wert im Vergleich zum
vergangenen Jahr (19%). Genauso groß ist der Optimismusschub, wenn es um
die Sicherheit der Arbeitsplätze geht: Hier haben sich die zuversichtlichen
Antworten im 3. Quartal 2010 (27%) mit einem Plus von 19 Prozentpunkten
gegenüber dem Herbst 2009 (8%) verdreifacht.
Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der monatlich durchgeführten repräsentativen
Befragungen zur Allianz Zuversichtsstudie, einem Gemeinschaftsprojekt der Allianz
Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim.
„Wenn die Konjunktur sich auch nur annähernd so entwickelt wie im ersten
Halbjahr, werden die Arbeitslosenzahlen weiter sinken. Die Unternehmen haben
die Kurzarbeit bereits massiv zurückgefahren und kehren zur Normalbeschäftigung
zurück. Die Auftragsbücher füllen sich in vielen Branchen mehr und mehr. Diese
Entwicklung beflügelt die Stimmung der Menschen in Deutschland,“ kommentiert
Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter Unternehmensentwicklung der Allianz,
das Ergebnis der Studie.
Die Zuversichtswerte zur Qualität von Schulen und Universitäten in Deutschland,
zu den Sozialversicherungssystemen sowie zum Umwelt- und zum Klimaschutz sind
relativ stabil geblieben. Das gilt auch für den Wert bei der Zuversicht für die
zukünftige Entwicklung Deutschlands allgemein, der im Vergleich zum Vorjahr um
zwei Prozentpunkte auf 27% gestiegen ist.
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„Nach dem Anstieg im Sommer hat die Zuversicht, insbesondere für die Wirtschaft
und den Arbeitsmarkt, im 3. Quartal rasant zugelegt, Tendenz weiter steigend“,
sagt Prof. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Allianz
Zuversichtsstudie wissenschaftlich begleitet. „Nach Zuversichtswerten von 33%
für die Wirtschaft im Juli und August dieses Jahres ist dieser Wert im September
weiter deutlich auf 44% angestiegen. Das ist der höchste Zuversichtswert seit
drei Jahren. Da Wirtschaft auch aus Psychologie besteht, ist das Zuversichts-
hoch ein positives Signal für die Zukunft.“
Dabei gibt es regionale Unterschiede: Am meisten Zuversicht für Deutschland
zeigen die Menschen in Norddeutschland: In Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein
schätzen 37% der Befragten die Zukunftsperspektiven der Republik im 3. Quartal
2010 optimistisch ein. Das ist gegenüber dem Jahr 2009 ein Plus von
10 Prozentpunkten. Den niedrigsten Zuversichtswert für Deutschland haben mit
21% die Neuen Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert stabil
geblieben.
Die meisten Menschen sehen die eigene Zukunft zunehmend zuversichtlich
Noch deutlich stärker im Aufwind liegt die Zuversicht der Menschen in
Deutschland für ihr persönliches Leben. Der Gedanke an die eigene Zukunft
stimmt im 3. Quartal 2010 fast jeden Dritten (60%) optimistisch. Das ist
gegenüber dem Herbst 2009 ein Zuwachs um 8 Prozentpunkte. In den Neuen
Bundesländern ist dieser Zuversichtswert sogar noch stärker gestiegen, um
9 Prozentpunkte auf 51%. Den größten Aufschwung an Zuversicht für das
persönliche Leben verzeichnet Hessen mit 72% optimistischer Antworten und
einem Plus von 28 Prozentpunkten.
„Die aktuellen Zuversichtsergebnisse für die Wirtschaft und für das
persönliche Leben sind die besten Werte seit dem Start unserer Erhebungen
zur Zuversicht in Deutschland im Herbst 2007. Größer war die Zuversicht der
Menschen noch nie in den letzten drei Jahren“, erklärt Frank Brettschneider.
„Wir stellen fest: Wenn die Zuversicht steigt, geht es auch mit der Wirtschaft
aufwärts. Und der Wirtschaftsaufschwung führt wiederum zu wachsender
Zuversicht.“
Am deutlichsten ist der Zuwachs an Zuversicht für das persönliche Leben, wenn
es um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes geht. Die Werte sind hier um
5 Prozentpunkte gestiegen, von 50% im 3. Quartal 2009 auf 55% im 3. Quartal
2010. Auch bei der Einschätzung der eigenen finanziellen Lage setzt sich die
optimistische Stimmung fort (+4 Prozentpunkte): Mehr als jeder zweite
Befragte (53%) erwartet für die kommenden 12 Monate positive Impulse für den
eigenen Geldbeutel. Den bundesweiten Spitzenwert stellt trotz einem Rückgang
gegenüber dem Vorjahr (-5 Prozentpunkte) mit 79% die Zuversicht für das eigene
Zuhause. Unverändert stabil auf Platz 2 ist die Zuversicht beim Blick auf
Familie, Partner-schaft und Kinder mit 66% zuversichtlicher Antworten.
Die Zuversichtswerte in den größten Städten Deutschlands
Im 3. Quartal 2010 wurde zusätzlich zu den Standard-Interviews die Zuversicht
der Menschen in den größten Städten Deutschlands mit mindestens 500.000
Einwohnern erhoben. Diese sind: Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf,
Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und
Stuttgart.
Gegenüber der Befragung im Vorjahr weist die Zuversichtskurve in allen großen
Städten aufwärts, bei rund der Hälfte der Städte ist der Aufschwung sogar zwei-
stellig. Die Ergebnisse zeigen auch, dass in den Großstädten die Zuversicht
insgesamt höher ist als im Bundesvergleich, zum Teil sogar deutlich höher. Bei
der Einschätzung der Zukunft Deutschlands zum Beispiel liegt der Bundeswert
bei 27%, während der Spitzenreiter München mit 46% aufwartet, gegenüber dem
Vorjahr ein Zuwachs von 14 Prozentpunkten. Das heißt, in München ist derzeit
beinahe jeder Zweite optimistisch für die Perspektiven Deutschlands, im ver-
gangenen Jahr war es lediglich knapp jeder Dritte (32%).
Den größten Anstieg bei der Zuversicht für Deutschland (+22 Prozentpunkte) hat
Stuttgart zu verzeichnen und belegt mit 42% zuversichtlicher Antworten zur
Entwicklung der Nation den zweiten Platz im Städte-Ranking. Und selbst die
Stadt mit der geringsten Zuversicht in die Zukunft der Republik, die Hansestadt
Hamburg, hat noch 28% positive Antworten aufzuweisen auf die Frage nach der
Einschätzung der Gesamtsituation Deutschlands in den kommenden zwölf Monaten.
Das sind 3 Prozentpunkte mehr als 2009.
Ähnlich groß sind die Unterschiede bei der Zuversicht für das persönliche
Leben: Mit einem Zuversichtswert von 70% (bundesweit 60%) und einem Zuwachs
von 17 Prozentpunkten gegenüber 2009 führt in dieser Kategorie Stuttgart das
Städte-Ranking an. Den zweiten Platz belegt Köln mit 69% und einem um
11 Prozentpunkte höheren Wert im Vergleich zum Vorjahr, gefolgt von Hannover
und München mit jeweils 67% und einem Plus von 16 bzw. 15 Prozentpunkten. In
Leipzig – auf Platz 14 – liegt die Zuversicht für das persönliche Leben
unverändert gegenüber dem Vorjahr bei 54%. Mehr als jeder Zweite zeigt sich
hier optimistisch für seine persönliche Entwicklung. In Dresden ist die
Zuversicht mit einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten sogar deutlich gestiegen
– von 47% im Vorjahr auf 60% im 3. Quartal 2010.
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„In den Großstädten, an den Wirtschaftsstandorten Deutschlands, geht man
nach Verbesserung der Auftragslagen besonders optimistisch aus der Krise hervor“,
sagt Prof. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim. „Und im Osten
Deutschlands bringt der wirtschaftliche Anschluss an den Westen Aufwind für
die Zuversicht der Bürger.“
Die Allianz Zuversichtsstudie
Basis der Allianz Zuversichtsstudie, einer gemeinschaftlich durchgeführten
Untersuchung der Allianz Deutschland AG und der Universität Hohenheim, sind
repräsentative monatliche Befragungen mit mindestens je 500 – 1.000
Interviewpartnern. Im dritten Quartal 2010 wurden insgesamt 2.918 Interviews
durchgeführt. Ziel der Allianz Zuversichtsstudie ist es, die Stimmungslage
in Deutschland zu erheben. Dazu untersucht die Studie regelmäßig die
Zuversicht der Menschen im Lande für die jeweils kommenden zwölf Monate in
insgesamt zwölf Lebensbereichen – sechs persönlichen und sechs übergreifenden,
gesellschaftlichen Bereichen. Die aktuellen Ergebnisse der Allianz
Zuversichtsstudie sowie Trends, die sich daraus ablesen lassen, werden der
Öffentlichkeit in der Regel vierteljährlich vorgestellt. Die Ergebnisse
des vierten Quartals 2010 erscheinen im Dezember 2010.
Quelle: Investmentfonds.de
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