Investmentfonds.de
28.09.2010:
ING IM: Senior Loans bieten Sicherheit, attraktive Renditen und Schutz vor kurzfristigen Zinsschwankungen
Köln, den 28.09.2010 (Investmentfonds.de) -
Erstrangig besicherte Bankdarlehen, sogenannte „Senior Loans“,
sind für institutionelle Anleger eine interessante Anlageklasse,
denn sie verbinden ein attraktives Risiko-Rendite-Profil mit guten
Diversifikationseigenschaften. Als Senior- oder Leveraged Loans
bezeichnet man vorrangig zu bedienende Bankdarlehen ohne Investment-
Grade-Rating, der Tranchenumfang solcher Kredite kann von
50 Millionen Euro bis über drei Milliarden Euro reichen. Credit
Suisse zufolge lag das Gesamtvolumen des Senior-Loan-Marktes Ende
2009 bei 1.631 Milliarden US-Dollar. Gelegentlich werden Senior
Loans auch über ihren Renditeaufschlag gegenüber dem Geldmarkt
definiert. Der S&P European Leveraged Loan Index (ELLI) etwa umfasst
gesamtfällige Kredite mit einem Renditeaufschlag von mindestens
125 Basispunkten über Dreimonatsgeld bei Begebung.
Zinsrisiken vermeiden und Diversifikationsvorteile nutzen
Der Zins der Senior Loans ist variabel und liegt, abhängig von der
Kreditqualität des Schuldners, um eine festgelegte Differenz über
Referenzsätzen wie Euribor oder Libor. Weil diese monatlich oder
vierteljährlich neu festgesetzt werden, sind Senior Loans gegen
Bewertungsverluste bei einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen abge-
sichert, anders als etwa festverzinsliche Kreditpapiere. Derzeit
sind Senior Loans besonders interessant, denn sie werden dank ihres
variablen Zinses von den erwarteten Zinserhöhungen profitieren,
notieren aber dennoch mit einem Abschlag zu pari, sodass auch eine
große Chance auf Kapitalgewinne besteht. Der S&P/LSTA Leveraged
Loan Index beispielsweise stand per 19. August 2010 bei nur
90,80 Prozent. Attraktiv sind Senior Loans auch wegen ihrer Diversi-
fikationseigenschaften, denn ihre Korrelationen gegenüber den meisten
übrigen Anlageklassen waren zwischen 1992 und Ende 2009 relativ
niedrig oder sogar negativ. Zudem gehen die Ausfallquoten derzeit
stark zurück, und die Verwertungsraten verbessern sich.
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Sicherer als andere Hochzinsanlagen
Ein großer Vorteil der Senior Loans ist ihre gegenüber anderen Hoch-
zinsanlagen niedrigere Volatilität, die das geringere Verlustrisiko
widerspiegelt. Senior Loans sind deutlich weniger von Kreditausfällen
betroffen als Hochzinsanleihen, die Quote der ausfallenden Schuldner
in den zurückliegenden zwölf Monaten lag beim S&P/LSTA Leveraged Loan
Index per 19. August 2010 bei 4,66 Prozent, und die Tendenz ist
fallend. Die historische Verwertungsrate der Senior Loans ist mit
rund 70 Prozent deutlich besser als bei Hochzinsanleihen, die nur auf
eine Rate von rund 40 Prozent kommen. Anders als die in der Regel
nachrangig besicherten Hochzinsanleihen haben Senior Loans innerhalb
der Kapitalstruktur eines Kreditnehmers gegenüber allen anderen
Verbindlichkeiten Priorität und werden durch das Vermögen des
Unternehmens gesichert. Wer Senior Loans besitzt, erhält zudem beim
Kreditnehmer einen ähnlich tiefen Einblick wie eine Bank; Hochzins-
investoren stehen nur öffentliche Informationen zur Verfügung. Auch
was die „Covenants“ genannten Schuldnerbeschränkungen angeht, sind
Senior-Loan-Anleger bessergestellt.
Auswirkungen der Finanzkrise
Bis 2008 gab es bei Senior Loans kein einziges Jahr mit negativem
Gesamtertrag. Im Gegensatz zu hochverzinslichen Anleihen konnten sie
immer einen Wertzuwachs erzielen, und das sogar in den turbulenten
Jahren 1998, 2001 und 2002. Erst 2008 mussten Senior Loans erstmalig
deutliche Verluste hinnehmen, der S&P/LSTA Leveraged Loan Index verlor
29,1 Prozent. Die Gründe hierfür waren der durch die Finanzkrise
ausgelöste hohe Verkaufsdruck im Finanzierungsmarkt und der Boom der
sogenannten Collateralized Loan Obligations (CLO), die 2007 bereits
für 60 Prozent der Nachfrage bei den Senior Loans verantwortlich
waren. In der Krise wurden keine neuen CLOs mehr aufgesetzt, die Hälfte
der Kaufkraft fiel weg, und die Notierungen gingen bis auf etwa
60 Prozent zurück. Auch die Ausfallraten stiegen deutlich, doch für
die Hälfte der Ausfallraten waren fünf bis sieben große Transaktionen
verantwortlich. Zudem stiegen die impliziten Ausfallraten nur deshalb
so stark, weil sie das Preisniveau berücksichtigen, dass nicht in
Erwartung von Zahlungsausfällen gesunken war, sondern wegen des Miss-
verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage. Anfang 2009 ließ der
Verkaufsdruck nach, er wurde angesichts des mangelnden Angebots durch
einen zunehmenden Nachfrageüberhang abgelöst, und der Markt erzielte
eine Rekordwertentwicklung von 51 Prozent. Auch im Jahr 2010 war die
Wertentwicklung der Senior Loans bislang positiv.
Investieren über Mandate und SICAV
Institutionelle VAG-Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen können
in Senior Loans über Spezialfonds oder Investmentfonds investieren. Für
diese relativ „neue“ Assetklasse gibt es nicht viele Manager, ING
Investment Management gehört zu den Pionieren. Die ING Senior Debt Group
mit Sitz im US-Bundesstaat Arizona kümmert sich schon seit Mitte der
1990er Jahre nur um Senior Loans, geleitet wird sie von Dan Norman und
Jeff Bakalar, die jeweils über 20 Jahre Erfahrung mit dieser Anlageklasse
haben. Mit dem ING International II Senior Bank Loans Euro bietet ING IM
Investoren den größten Senior-Loans-Publikumsfonds nach Luxemburger Recht
an, das Produkt mit der Benchmark S&P/LSTA Leveraged Loan Index ist in
Euro oder US-Dollar verfügbar.
Der Investmentprozess der Strategie beruht auf einem Top-Down-Ansatz und
beginnt mit der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Situation, um die
makroökonomischen Trends zu untersuchen. Danach werden die Branchen
identifiziert, die eine hohe Geschäftsdynamik haben und somit die größte
Wahrscheinlichkeit aufweisen, sich in ihrer Bonität zu verbessern. An-
schließend bewerten die ING-Experten die einzelnen Transaktionen, die
wegen der ausgezeichneten Beziehungen zu den wichtigsten Kreditgebern
frühzeitig geprüft werden können. Alle für eine Anlage in Frage kommenden
Loans werden von unseren Branchenanalysten bewertet und über ein Score-
System mit einem internen Rating versehen. Der Investmentausschuss
diskutiert und entscheidet anhand der Kreditbewertung dann über eine
Aufnahme der Senior Loans in die Strategie. Dadurch wird sichergestellt,
dass nur die besten Kreditnehmer aufgenommen werden. Die Diversifizierung
wird durch Investments in bis zu 400 Kreditgeber erreicht. Die Erfolgs-
bilanz der Strategie spricht für sich: Zwischen der Auflegung Ende März
2001 und Ende Juli 2010 wurde ein kumulativer US-Dollar-Bruttogesamtertrag
von 71,97 Prozent erzielt, der annualisierte Bruttogesamtertrag lag bei
5,98 Prozent. Dies entspricht einer Bruttogesamtüberschussrendite von
kumulativ 16,73 und annualisiert 1,16 Prozent gegenüber dem S&P/LSTA
Leveraged Loand Index, der im genannten Zeitraum eine Bruttorendite von
kumuliert 35,24 und annualisiert 4,82 Prozent erreichte (Stand 31. Juli 2010.)
Fazit
Angesichts der Unsicherheiten über die Entwicklung der globalen Wirtschaft
bieten Senior Loans, die in der Kapitalstruktur eines Kreditnehmers
Priorität genießen, deutliche Vorteile gegenüber anderen Anlageklassen.
Sie sind in Zeiten zunehmender Inflationsrisiken zudem durch ihre variable
Verzinsung ein natürlicher Schutz gegen steigende Zinsen. Diese Eigenschaften,
verbunden mit der Chance, mit einem erheblichen Preisabschlag investieren
zu können, machen Senior Loans derzeit zu einem besonders attraktiven
Investment für institutionelle Investoren.
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Quelle: Investmentfonds.de
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