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21.10.2010:
Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Wirtschaftsaufschwung:
Bielefeld (ots) - Wenn es dem Wirtschaftsminister zu wohl wird,
dann macht er sich zum Sprachrohr der Gewerkschaften. Schon als
Landesminister in Rheinland-Pfalz und einfacher Abgeordneter im
Bundestag war Rainer Brüderle stets für schlagzeilenträchtige
Forderungen gut. Als Bundesminister hat sich Brüderle zu Beginn
Zurückhaltung auferlegt. Das war richtig. Dass er sich jetzt von der
Euphorie über den »Aufschwung XL« tragen lässt, ist verständlich.
Aber die Freude sollte nicht zu weit gehen. Denn die größten Fehler
werden nicht in der Krise gemacht, sondern zu Zeiten, da es der
Wirtschaft und damit auch den Staatseinnahmen gut geht. Ein grober
Fehler wäre es, in der Euphorie nun alle Geldhähne aufzudrehen.
Lohnerhöhungen sind in der jetzigen Situation möglich und logisch,
solange sie sich parallel zum Produktivitätsfortschritt bewegen.
Fallen sie höher aus, profitiert der Wettbewerb in anderen Ländern.
Ebenso tut der Staat gut daran, den Sparkurs nicht zu früh zu
verlassen. So lange der Schuldenberg jede Sicht auf Tilgung
verhindert, sollen alle Euros, die zusätzlich eingenommen werden, in
den Abbau fließen.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Quelle: news aktuell
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