Investmentfonds.de
02.11.2010:
Bankenverband: Geplantes Beraterregister stoppen
Köln, den 02.11.2010 (Investmentfonds.de) - „Wir brauchen kein datenschutzrechtlich
zweifelhaftes Beraterregister und aufgeblähte Bürokratie“, kritisiert Dr. Hans-Joachim
Massenberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, heute in
Berlin jüngste Pläne der Bundesregierung zum Anlegerschutzgesetz. Für die Kredit-
wirtschaft sehe der Regierungsentwurf vor, mehr als 300.000 Bankmitarbeiter in
einem bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geführten
Register zu erfassen. Zudem sollen die Institute verpflichtet werden, in einem
aufwändigen Verfahren sämtliche Wertpapierkundenbeschwerden an die BaFin zu
übermitteln.
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Als Alternative schlägt der Bankenverband stattdessen vor, dass die Banken der BaFin
in Zukunft regelmäßig Bericht erstatten über die vorliegenden Beschwerden. Massenberg
betont darüber hinaus: „Offenkundig schwere Beratungsfehler oder auffällige Häufig-
keiten bei Beschwerden werden wir in Zukunft der BaFin sofort direkt melden.“ Die
Aufsicht sei dann in der Lage, auf die in den Banken vorhandenen Informationen
zurückzugreifen, um die Fälle zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu veranlassen.
„Ein flächendeckendes Register brauchen wir dafür nicht, damit würde über das Ziel
hinausgeschossen.“
Zudem kritisiert Massenberg, dass ausgerechnet der „Graue Kapitalmarkt“ in Zukunft
nicht von der BaFin, sondern von den lokal zuständigen Gewerbeaufsichtsämtern
überwacht werden soll. Das sei für den Bankenverband nicht nachvollziehbar. „Wir
haben mit der BaFin eine qualifizierte Aufsicht für den Finanzmarkt in Deutschland.
Diese sollte grundsätzlich für alle Finanzmarktakteure zuständig sein, um gleiche
Wettbewerbsverhältnisse und Schutzstandards zu gewährleisten“, so Massenberg.
Der Bankenverband unterstütze die Ziele des Gesetzgebers, dass Bankmitarbeiter in
der Beratung und im Vertrieb sachkundig und zuverlässig sind. Gerade die Qualität
der Anlageberatung liege im ureigenen Interesse der privaten Banken. „Nur zufriedene
Kunden bleiben Kunden, die Qualität der Anlageberater ist daher Grundlage für eine
vertrauensvolle Beziehung des Kunden zu seiner Bank. Doch alle diese Ziele lassen
sich mit weit weniger einschneidenden Mitteln als bislang vorgesehen erreichen“,
betont Massenberg.
Quelle: Investmentfonds.de
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