Investmentfonds.de
03.11.2010:
CratonCapital: Die Rolle von Gold nach der Finanzkrise
Köln, den 03.11.2010 (Investmentfonds.de) -
Markus Bachmann, CEO und Fondsmanager Craton Capital
>> Der Craton Capital Precious Metal Fund
In seinem aktuellen Kommentar zur Marktsituation schreibt Markus Bachmann:
Gold Attribute in Krisensituationen
Der Goldpreis hat sich seit 2002 fast verfünffacht und trotzdem kämpft das
gelbe Metall immer noch um die Anerkennung als ernstzunehmende Anlageklasse.
Wir finden zu Unrecht. Gold als Investition und Absicherung sollte integraler
Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios sein. Dass Goldaktien einen
automatischen Hebel auf den Goldpreis haben und auch in Krisenzeiten Schutz
vor Marktverwerfungen bieten, ist ein Trugschluss der Verallgemeinerung.
Anteilsscheine an Goldproduzenten sind in erster Linie Aktien und unterliegen
den „normalen“ Marktgesetzen. In Perioden extremer Volatilität und Risikoscheu
sind auch Goldaktien vor Abschlägen nicht gefeit, selbst bei einem steigenden
Goldpreis. Als Sektor sind sie attraktiv, wenn sich die Risikobereitschaft der
Anleger in normalen Bandbreiten bewegt. Sie sind eine äußerst attraktive
Investition, wenn die Titel im Vergleich zum Goldpreis und dem inneren Wert
der Firma unterbewertet sind. So wie zum jetzigen Zeitpunkt.
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Warren Buffet, dem gelben Metall eher abgeneigt, hat Gold mit den folgenden
Worten beschrieben: „Gold wird aus dem Boden heraus gegraben, in Afrika oder
sonst wo in der Welt. Danach wird es eingeschmolzen und jemand gräbt einen
weiteren Stollen und da wird es eingelagert. Es werden Leute bezahlt, die den
Stollen rund um die Uhr bewachen. Gold hat keinen Nutzen. Ein Marsmännchen
würde sich ob diesem Gehabe am Kopf kratzen.“
Dem ist wenig beizufügen, objektiv betrachtet hat der Mann Recht. Und trotzdem
wird Gold seit über 3.000 Jahren als Anlagewert genutzt, um Vermögen zu erwirt-
schaften und in unseren Augen ganz entscheidend, Vermögen zu erhalten. Wieso ist
dem so? Gold erwirtschaftet keine Zinsen, es bezahlt keine Dividenden und eine
Wertsteigerung ist nicht garantiert. Gold kann an Wert verlieren – zumindest
kurzfristig. Gold hat nur einen Wert, weil andere Marktteilnehmer bereit sind,
einen bestimmten Geldbetrag pro Unze zu bezahlen - manchmal mehr, manchmal weniger.
Und dennoch besitzt es Attribute, die es im Vergleich zu anderen Vermögenswerten
und Zahlungsmitteln einzigartig machen:
Gold besticht durch seine Unabhängigkeit
Gold zeichnet sich durch seine absolute Integrität und Unbestechlichkeit aus
Gold als Wert ist universell anerkannt und jederzeit und überall handelbar: ob
an der Terminbörse, am Bankschalter oder in einem abgelegenen Bergtal in den Anden.
Gold ist ein äußerst rares Gut, in seinem Angebot beschränkt und nicht per
Knopfdruck vermehrbar.
Gold ist die Versicherungsprämie und der Liquididätsbeschaffer in der Not
In seiner Funktion als Vermögenswert, aber auch als einzig wirklich unabhängige
Währung ist das Metal überaus krisenresistent. Allerdings nicht so, wie das in
der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 stieg
der Goldpreis nicht auf neue Höchststände. Im Gegenteil, er sank innerhalb eines
Monats (Oktober bis November 2008) um satte 200 Dollar oder knapp 22 Prozent. In
dieser Preiskorrektur offenbart sich die eigentliche Stärke von Gold in Extrem-
situationen. In einem Umfeld, in dem der normale Markt zusammenbricht und nur
beschränkt funktioniert, ist es während 24 Stunden am Tag und 7 Tagen die Woche
liquidierbar. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ist auch die Anmerkung, dass sich
der Goldpreis nach Stresssituationen innerhalb kürzester Zeit wieder erholen kann.
Bis zum Jahresende 2008 legte er innerhalb von 6 ½ Wochen vom Tief im November
wieder um 24 Prozent zu und konnte die Verluste recht schnell mehr als ausgleichen.
Und somit definiert sich Gold, als das, was es von Anlegern betrachtet werden muss.
Es ist eine Versicherungsprämie gegenüber allem, was wir noch nicht wissen. Es ist
ein Liquiditätspuffer, der es dem Anleger besser ermöglicht, für das Unerwartete
gewappnet zu sein. Wer Gold primär in der Erwartung einer kurz- bis mittelfristigen
Rendite kauft, hat in unseren Augen die falsche Motivation.
Zeig mir, wo die Blasen sind
Die Folgen der Finanzkrise sind bei weitem noch nicht ausgestanden und Gold wird
in einem verstärkten Ausmaß in den kommenden Jahren eine wesentlich wichtigere
Rolle spielen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Einige Marktteilnehmer
sehen eine Blasenbildung beim Goldpreis. Wir sehen das völlig anders. Aus unserer
Sicht, deuten wenige Gründe auf eine Blasenbildung beim Goldpreis hin. Ein anderes
Beispiel relativiert zudem die Perspektiven weiter: alle Goldvorräte zum 1980-iger
Höchstpreis entsprachen in etwa 25 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts vor
40 Jahren. Auf 2010 übertragen würde dieser Anteil lediglich 8 Prozent betragen.
Höchst besorgniserregend ist hingegen das Ausmaß der weltweiten Schuldenspirale,
die seit dem Ausbruch der Finanzkrise weiter an Dynamik zulegt. Alarmierend sind
die verbreitete Nonchalance und die weitgehende Gleichgültigkeit gegenüber dieser
Entwicklung. Gemäß den Berechnungen des renommierten kanadischen Ökonomen David
Rosenberg liegt die Summe aller weltweit bestehenden privater, unternehmens-
spezifischer und öffentlicher Verpflichtungen bei 200 Trillionen Dollar. Die Zahl
allein entzieht sich aller Vorstellungskraft aber vielleicht hilft das folgende
Beispiel: 200 Trillionen Dollar in Hundert Dollar Noten aufeinander gelegt ergibt
einen Stapel in der Höhe von 18.392.6 Kilometern. Zum Vergleich: alles Gold dieser
Welt (165.000 Tonnen), das in den letzten 3.500 Jahren gefördert worden ist und in
Banktresoren oder Schmuckschatullen lagert, findet in weniger als 3 großen Schwimm-
becken (50 m * 25 m * 2.5 m) Platz.
Schulden haben einige wenige universelle Charakterzüge, die - obwohl von einer
breiten Masse meist ignoriert (vor allem bei Verpflichtungen der öffentlichen Hand)
- nicht vergessen werden dürfen. Der Kreditempfänger verpflichtet sich zu einer
regelmäßigen Zinszahlung und der Anstand sowie die Vertragsverbindlichkeiten sehen
generell eine Rückzahlung des geliehenen Betrages vor. Die Einhaltung dieser
Verpflichtungen muss jedoch aufgrund des derzeitigen wie auch zukünftigen finanziellen
und wirtschaftlichen Umfeldes mit Fragezeichen verbunden werden. Ein Goldpreis von
$ 1.200 ist weniger das Ergebnis spekulativer Käufe profitgetriebener Anleger als
mehr ein Ausdruck eines zunehmenden Unbehagens vorgezeichneter Fehlentwicklungen.
Die Fähigkeit, mit dem Licht der Erleuchtung die Dunkelheit der Zukunft zu erhellen,
ist den wenigsten Beobachtern gegeben. Was jedoch absehbar ist, sind einschneidende
Konsequenzen für private und öffentliche Haushalte aus jahrelangem fehlgeleitetem
Handeln als auch unvermeidbare und schmerzliche Anpassungen der jeweiligen Währungen.
Gold wird für sich in diesem herausfordernden Umfeld eine neue Rolle definieren
müssen, und es ist zu vermuten, dass die Schwäche der Anderen es weiter stärken wird.
Die Attraktivität von Goldaktien
Das Renditeprofil von Goldaktien war über Jahre im Vergleich zu anderen Anlage-
kategorien ausgesprochen attraktiv und wenig scheint darauf hin zu deuten, dass
sich diese Entwicklung fundamental ändern wird. Jedoch ist der Unterschied zwischen
einer Anlage in physischem Gold und Goldaktien fundamental. Physisches Gold sollte
als Versicherung gegen alles Unvorhersehbare und als Liquiditätsspeicher in jedem
Portfolio zu jederzeit seinen festen Platz haben. Goldaktien sind integraler
Bestandteil einer diversifizierten Vermögensstrategie wenn sie im Vergleich zum
Goldpreis und zum inneren Wert einer Firma attraktiv bewertet sind. Der Wert einer
Goldaktie leitet sich hauptsächlich vom Umfang der nicht vor verkauften Reserven im
Boden ab, die im Besitz eines Produzenten sind. Vereinfacht ausgedrückt ist ein
Goldproduzent ein Fabrikant einer Währung. Der Wert der Unternehmung leitet sich
davon ab, wie viel sie von dieser Währung besitzt, wie viel sie durch Exploration
noch dazu gewinnen kann, wie wirtschaftlich ihre Prozesse sind mit der das Produkt
abgebaut wird und wo und in welchem regulatorischen Umfeld ihre Lagerstätte liegt.
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Der Craton Capital Precious Metal Fund spezialisiert sich seit vielen Jahren auf
Anlagen in Gold –und Edelmetallproduzenten – mit sehr guten Resultaten. Ein spezieller
Fokus liegt bei Investitionen in mittlere– und kleinere Unternehmen in diesem Bereich.
Grosse Goldproduzenten stehen vor der riesigen Herausforderung, ihre Produktion Jahr
für Jahr durch neue Reserven zu ersetzen. Die Entdeckung neuer Lagerstätten ist
schwierig, aufwendig und teuer. Kleinere Produzenten sind oft besser fokussiert,
ökonomischer und erfolgreicher und versprechen höheres Wachstum und für die Anleger
attraktivere Renditen. Durch diese zahlreichen firmenspezifischen Katalysatoren ist
auch die Abhängigkeit zur Goldpreisentwicklung kleiner. Der Ausblick für den Goldpreis
scheint für absehbare Zeit sehr viel versprechend, ein Sachverhalt, der die
Renditemöglichkeiten in diesem Segment weiter verbessert.
Quelle: Investmentfonds.de
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