Investmentfonds - News

Investmentfonds.de 27.04.2011:
Commerzbank - USA: Im ersten Quartal nur mäßiges Wachstum

Köln, den 27.04.2011 (Investmentfonds.de) - Die US-Wirtschaft ist im ersten 
Quartal wohl mit einer Jahresrate von nur 1,0% gewachsen. Allerdings sind die 
Ausrüstungsinvestitionen weiter gestiegen. Die konjunkturelle Erholung bleibt 
intakt und dürfte bald wieder an Schwung gewinnen. Im Euroraum dürfte die 
Teuerungsrate im April wieder gefallen sein.

Im ersten Quartal hat die US-Wirtschaft die hochgesteckten Erwartungen 
nicht erfüllt. Da die Regierung zum 1. Januar die Sozialabgaben reduzierte, 
hatten wir wie die meisten Volkswirte wegen des Impulses für den privaten 
Verbrauch mit einem kräftigen Wachstum gerechnet. Insbesondere der kräftige 
Preisschub bei Benzin und Nahrungsmitteln hat dies verhindert, indem er den 
realen Konsum spürbar gebremst hat. Dessen Plus hat sich von 4% im Schluss-
quartal 2010 auf 2% halbiert. Entsprechend dürfte die Wirtschaft nach einem 
annualisierten Zuwachs um 3,1% im vierten Quartal nur noch um 1,0% gewachsen 
sein (Konsens: 1,8%, Grafik 3). Neben dem Konsum haben zwei weitere Bereiche 
enttäuscht: Zum einen brach der Wirtschaftsbau nach einer zwischenzeitlichen 
Stabilisierung mit einer Jahresrate von etwa -20% ein. Auch wenn dieser Sektor 
inzwischen erheblich an Bedeutung verloren hat: Ein derartig großes Minus 
dämpft das Wachstum der Gesamtwirtschaft spürbar. Zum anderen gab der Staat
deutlich weniger Geld aus als erwartet. Nachdem die 50 Einzelstaaten und die 
Gemeinden bereits seit einiger Zeit gespart hatten, wurde im ersten Quartal 
auch auf Bundesebene weniger konsumiert und investiert.

--- Anzeige ---
>>Jetzt die 6.000 besten Fonds mit 100% Rabatt kaufen
--- Ende Anzeige ---
Wir gehen allerdings davon aus, dass die konjunkturelle Erholung im Jahres-
verlauf wieder an Schwung gewinnt. Denn die Unternehmen dürften ihre 
Ausrüstungsinvestitionen angesichts einer steigenden Kapazitätsauslastung 
sowie ihrer guten Ertrags- und Liquiditätslage das siebte Quartal in Folge 
ausgeweitet haben (Grafik 4). Diesen positiven Trend dürften die ebenfalls 
in der nächsten Woche anstehenden März-Zahlen für die Auftragseingänge für 
langlebige Güter bestätigen. Wir erwarten gegenüber Februar ein Plus von 
1,5% (Konsens 1,5%). So lange die Unternehmen ihre Investitionen hochfahren, 
dürften sie auch neue Arbeitsplätze schaffen, was wiederum die Aussichten 
für den privaten Konsum und damit die gesamte Wirtschaft verbessert. Die 
Fed dürfte die Wachstumsdelle ebenfalls nicht sehr hoch gewichten. 

Insofern halten wir es für unwahrscheinlich, dass sie die Anleihenkäufe über 
das geplante Ende im Juni hinaus fortführt. Allerdings erhöht das mäßige 
Wachstum im ersten Quartal die Unsicherheit, weshalb die Daten gegen rasche 
Zinserhöhungen bereits in diesem Jahr sprechen.