Investmentfonds.de
15.06.2011:
Scope Analysis startet Klassifizierung und Rating Vermögensverwaltender Fonds
Köln, den 15.06.2011 (Investmentfonds.de) - Scope Analysis führt ein neues
Rating für Vermögensverwaltende Investmentfonds ein mit dem Ziel, Transparenz
und Vergleichbarkeit in diesem wachsenden Markt zu fördern und Anlegern
Orientierung zu geben. Welche Fonds zur Anlageklasse der Vermögensverwaltenden
Fonds gehören, ist bislang für Anleger nicht transparent. Dem Segment der Fonds,
die Investmententscheidungen für Anleger vereinfachen und Verluste so weit wie
möglich begrenzen wollen, fehlt bislang der klare Rahmen. Gerade in dieser
Anlageklasse, die sich an risikoaverse Anleger richtet, ist nach Auffassung
von Scope Analysis eine Klassifizierung der Fonds und eine anschließende Bewertung
der relevanten Produkte dringend erforderlich und überfällig.
Vermögensverwaltende Fonds sind so angelegt, dass mit der eingesetzten Asset
Allocation das Vermögen des Anlegers langfristig ertragsstabil investiert
wird. Die Fonds, die ihr Kapital über mehrere Assetklassen streuen, sind als
Basisinvestment konzipiert: Ein einziges Produkt soll – ungeachtet der
üblichen Anforderungen der Diversifikation über mehrere Produkte und Anbieter
– für die längerfristige Vermögensanlage des Investors ausreichen. Welche
Produkte aus dem gesamten Universum von mittlerweile über 2000 Mischfonds mit
Vertriebszulassung Deutschland echte vermögensverwaltende Produkte sind und
sich als Basisinvestments eignen, ist allerdings für den Anleger gegenwärtig
nicht transparent. Bisher hat im Segment der vermögensverwaltenden Fonds
eine klare Orientierung gefehlt. „Jeder Mischfonds kann bislang das Quali-
tätskriterium „vermögensverwaltend“ in Anspruch nehmen. Durch die klare
Abgrenzung erhalten Anleger und Intermediäre endlich Produkt und Investment-
sicherheit“, sagt Sasa Perovic, Leiter der Investmentfonds- und Zertifikate-
analyse bei Scope Analysis.
Kriterien für den Auswahlprozess
Die Streuung über mehrere Assetklassen reicht Scope Analysis dabei als Quali-
fizierungsmerkmal nicht aus. Nach einer Vorselektion, bei der u.a. auf Daten
externer Anbieter zurückgegriffen wird, werden die Fonds weiteren Auswahl-
schritten unterzogen und nach einer Reihe von quantitativen und qualitativen
Kriterien überprüft. Neben der erwirtschafteten Performance analysiert Scope
Analysis u. a., ob die Anlage mittels eines verbindlich definierten Investment-
prozesses flexibel über grundsätzlich mindestens drei Anlageklassen gemanagt
wird. Eine Anlageklasse kann dabei die Cash-Position sein. Allerdings müssen
auch die liquiden Mittel aktiv gemanagt werden und dürfen sich nicht als
Residuum ergeben.
Darüber hinaus muss eine Anlagestrategie erkennbar sein, die von Marktindizes
unabhängig ist. Als wichtigstes Kriterium müssen Vermögensverwaltende Fonds ein
effizientes Risikomanagement zur Verlustbegrenzung aufweisen. „Die Fonds, die
sich als vermögensverwaltend darstellen, müssen uns nachweisen, dass sie ihre
Fondsstrategie unter das Ziel des Kapitalerhalts in Abhängigkeit von einem klar
definierten Anlagehorizont stellen“, erläutert Perovic.
„Absichtserklärungen genügen dabei nicht. Zum Beispiel prüfen wir die getätigten
Investments, die Länge von Underwater Periods und den Umfang des Maximum Draw
Down im Detail.“ Investmentfonds, die diese Voraussetzungen erfüllen, werden
von Scope Analysis als „vermögensverwaltend“ klassifiziert. Solche Fonds werden
ins anschließende Rating aufgenommen. Das Siegel „Basisinvestment“ vergibt Scope
Analysis ausschließlich an diejenigen Produkte, die in der anschließenden Bewertung
mindestens drei von maximal fünf Sternen erhalten und damit im Investment Grade
liegen.
Ratingmethodik im Überblick
Im Rating überprüft Scope Analysis die Fonds anhand von quantitativen und qualita-
tiven Bewertungskriterien in den drei Panels „Portfolio“, „Risiko und Kosten“
sowie „Managementqualität“. Die Portfoliobewertung umfasst dabei neben der his-
torischen Fondsperformance auch die Anlagestrategie, Anlageprozesse und Anlage-
philosophie. Im Panel „Risiko und Kosten“ werden die Risiken aus Investmentstra-
tegie, Investmentprozessen sowie historische Risikokennziffern wie z.B. Volatilität
und Maximaler Draw Down analysiert.
Transparenz, Kundenservice und Managementkompetenz werden innerhalb des dritten
Ratingpanels untersucht. Aus den Ergebnissen der drei Panels ergibt sich die
Ratingnote.
Scope Analysis greift mit dem neuen, nicht beauftragten Rating Initiativen von
Vermögensverwaltern und Family Offices wie MMD Multimanager GmbH auf, die sich
für eine Qualitätsoffensive im Markt stark gemacht haben. Scope Analysis startet
zunächst mit der Bewertung besonders marktrelevanter Fonds, die sich aus der
Vorselektion ergeben haben, und wird die Anzahl der analysierten Produkte konti-
nuierlich ausbauen.
Quelle: Investmentfonds.de
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