Investmentfonds.de
26.08.2011:
Fidelity Marktkommentar: Konsumfreudige Mittelschicht stärkt Wachstum in den Emerging Markets Asiens, Lateinamerikas und Afrikas
Köln, den 26.08.2011 (Investmentfonds.de) -
Asien und die Schwellenländer werden in den nächsten Jahrzehnten schneller wachsen
als die Industrienationen. So entsteht eine Welt der zwei Geschwindigkeiten -
getrieben von einer wachsenden Mittelschicht und steigendem Binnenkonsum: Bereits
im Jahr 2030 könnten 93 Prozent der Mittelschicht weltweit aus den Emerging Markets
stammen - im Jahr 2000 waren es nur 56 Prozent. Investmentexperten von Fidelity
International belegen an Beispielen aus verschiedenen Ländern die Entwicklung des
Konsums in den Emerging Markets Asiens, Lateinamerikas und Afrikas:
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Catherine Yeung, Investment-Direktorin Asien (ex Japan):
"Der Binnenkonsum in Indien macht bereits etwa 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
aus - mehr als in China. In den vergangenen zehn Jahren haben steigende Einkommen
und eine bessere Verfügbarkeit von Verbraucherkrediten zu einem Konsumwachstum von
5 bis 7 Prozent pro Jahr geführt. Dank des günstigen demografischen Umfelds sind die
Aussichten auch für weiteres Wachstum in Indien sehr gut. Nach einer McKinsey-Prognose
könnte die indische Mittelschicht von 5 Prozent der derzeitigen Gesamtbevölkerung
schon bis 2025 auf 41 Prozent steigen. Im Zuge dieser Entwicklung wird sich das
Konsumverhalten der Inder deutlich verändern. Bislang ist Einkaufen in Shopping Malls
wenig verbreitet, die meisten Inder kaufen noch auf traditionellen Märkten ein. Für
ausländische Einzelhändler ist der Markteintritt schwierig, da Indien derzeit
Auslandsinvestitionen in Einzelhandelsunternehmen mit mehreren Marken verbietet.
Einheimische Firmen - etwa Reliance oder Bata India - können sich so eine stabile
Ausgangsposition erobern."
Raymond Ma, Manager des Fidelity China Consumer Fund:
"Mit welcher Kraft der Konsum in China wächst, zeigen die Erwartungen an bis zu
50 Börsengänge aus dem Konsumsektor pro Jahr. Der Konsum der wachsenden Mittelschicht
in China wird von möglichen Lohnerhöhungen - von den industrialisierten Küstenregionen
bis ins Landesinnere - profitieren. Ein fehlendes soziales Sicherungssystem hat bisher
zu relativ hohen Sparquoten in China und anderen Ländern Asiens geführt. Das scheint
sich nun zu ändern: Steigende Einkommen und soziale Reformen werden den Binnenkonsum
in den nächsten Jahrzehnten vorantreiben. China bleibt von der jüngsten Volatilität
an den internationalen Kapitalmärkten nicht unberührt. Da aber die Fundamentaldaten
nach wie vor vergleichsweise solide sind, sind chinesische Aktien inzwischen attraktiv
bewertet. Durch Konzentration auf den Binnenkonsum in China können sich Anleger
deshalb gegen die Folgen eines globalen Konjunkturabschwungs wappnen."
Angel Ortiz, Manager des Fidelity Latin America Fund:
"Während der Konsum in einigen Schwellenländern wie China heute erst richtig einsetzt,
ist er in anderen schon in der Gesellschaft verankert. So auch in Brasilien: Es gilt
als westlichstes Land unter den BRIC-Staaten, was sicher auch an den Konsumgewohnheiten
liegt. Nicht nur die Brasilianer, auch die Bevölkerung in Lateinamerika im Allgemeinen
konsumiert lieber als zu sparen. Das entspricht eher dem westlichen Konsumverhalten
als dem der Chinesen und Inder. So ist Brasilien beispielsweise nach den USA und Japan
der drittgrößte Markt für Kosmetika. Die Konsumfreude der Brasilianer resultiert auch
daraus, dass Kredite leichter verfügbar sind und aufgrund einer florierenden Wirtschaft
und sinkender Arbeitslosigkeit immer mehr Menschen als kreditwürdig eingestuft werden.
Das fördert die Verbreitung von Finanzprodukten und treibt den Konsum mit einem Plus
von 10 bis 15 Prozent pro Jahr voran. Die Bevölkerung Lateinamerikas profitiert von
einem besseren sozialen Sicherungssystem als die Menschen in Asien. Daher liegt die
Sparquote in Brasilien zum Beispiel deutlich unter der Quote Chinas: 17 Prozent
gegenüber 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Lateinamerika gibt es nach wie
vor viele Menschen, die erst noch in die Gruppe der Konsumenten aufsteigen und von
diesem Wandel profitieren werden."
Nick Price, Manager des Fidelity Emerging Markets Fund und des Fidelity EMEA Fund:
"Mehrere afrikanische Staaten gehören zu den am schnellsten wachsenden Ländern der
Welt. Von 2000 bis 2009 wuchsen elf afrikanische Länder um jährlich 7 Prozent oder
mehr. Diese Rate genügt, um die Größe einer Volkswirtschaft innerhalb von zehn Jahren
zu verdoppeln. Zwar wachsen die Länder Afrikas im weltweiten Vergleich auf niedrigem
Niveau, die daraus resultierenden Investmentchancen sind aber zum Teil umso
attraktiver. Mit einer Bevölkerung von 160 Millionen, darunter ein hoher Anteil
junger Menschen, sticht Nigeria hervor. In diesem Markt sind beispielsweise Nestlé
und Unilever aktiv: Dank steigender Löhne können sich die Verbraucher teurere
Lebensmittel und Getränke leisten."
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So ändern sich die Konsumgewohnheiten in den Schwellenländern:
Ernährung - Bei steigendem Einkommen nimmt auch die Qualität der Nahrung zu:
Es werden höherwertige Nahrungsmittel, wie Fleisch und Milchprodukte, konsumiert.
Davon profitieren vor allem lokale Unternehmen.
Getränke - Schwellenländer wie Brasilien oder Mexiko gehören zu den größten
Märkten für in Flaschen abgefülltes Wasser - aufgrund des Mangels an sauberem
Trinkwasser. In Mexiko wird pro Person zweimal so viel Tafelwasser verbraucht wie in
den USA. Außerdem nimmt der Konsum von nicht-alkoholischen Getränken und Bier zu -
mittlerweile ist Nigeria der größte Markt für Guinness.
Weibliche Konsumgewohnheiten - Im Zuge des Wirtschaftswachstums erhöht sich
in den Schwellenländern auch der Anteil von arbeitenden Frauen. In Ostasien zum
Beispiel arbeiten anteilsmäßig mehr Frauen als in den Industrieländern. Das hat
große Auswirkungen, weil sie besondere Konsumgewohnheiten, etwa für Kosmetik,
Parfüms und Hygieneartikel, haben.
Autos - Der Autokauf wird durch die Verfügbarkeit von Krediten und höhere
Einkommen einfacher. Von diesem Zuwachs profitieren ausländische sowie inländische
Hersteller.
Haushaltsgeräte und Elektroartikel - Steigende Einkommen führen dazu, dass
immer mehr Haushalte mehr Haushaltsgeräte kaufen können: von der Tiefkühltruhe über
den Fernseher bis zum Computer.
Finanzdienstleistungen - Im Vergleich zu den Industrieländern nutzen die
Menschen in den Schwellenländern Finanzprodukte noch wenig. Die Nachfrage wächst
aber mit hohem Tempo.
Quelle: Investmentfonds.de
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