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26.10.2011 |
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Investmentfonds.de
26.10.2011: --- Ende Anzeige ---
Irland wurde durch sein ungezügeltes, hochverschuldetes Bankensystem,
das einen Kreditboom des Privatsektors und eine Immobilienblase
anfachte, zu Fall gebracht. Aber diese finanzielle Blase verdeckte
den Blick auf die starken wirtschaftlichen Fundamentaldaten und zwei
wichtige Wettbewerbsvorteile des Landes: eine gut ausgebildete
Erwerbsbevölkerung und ein wirtschaftsfreundliches aufsichts- und
steuerrechtliches Umfeld.
Außerdem wurde eine umsichtige Fiskalpolitik befolgt, als die
Krise einsetzte. 2007 lag die Staatsverschuldung Irlands bei nur
25% des BIP und das Land konnte einen ausgeglichenen Haushalt
vorweisen, auch wenn dies teilweise dem hohen Steueraufkommen
eines kreditbefeuerten Konjunkturbooms zu verdanken war.
Die Finanzkrise und der folgende weltweite Abschwung versetzten dem
Land einen schweren Schlag. Aber die Bevölkerung und die Politiker
Irlands krempelten die Ärmel hoch und machten sich daran, die Schäden
zu reparieren und die Wirtschaft zu sanieren. Die ersten Ergebnisse
sind viel versprechend. Das Land hat bei der Wiedererlangung seiner
Wettbewerbsfähigkeit bereits große Fortschritte erzielt. Da Irland
nicht auf eine Wechselkursanpassung zurückgreifen kann, hat es die
Lohnstückkosten im Fertigungsgewerbe seit 2008 um mehr als 20% gesenkt.
Dies verleiht der Wettbewerbsfähigkeit einen Schub, wie er auch bei
einer Währungsabwertung um 20% entstanden wäre. Die zugrunde liegenden
breit angelegten Lohnkürzungen waren schmerzlich, aber sie zeigen
Wirkung: Seit Januar 2008 hat sich Irlands Handelsüberschuss
verdoppelt und liegt nun bei über 20% des BIP.
Diese robuste Exportleistung konnte die kontinuierlichen Anpassungen
in der Binnenwirtschaft mehr als wettmachen. Irland war im 2. Quartal
2011 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,3% die am zweit-
schnellsten wachsende Volkswirtschaft in Europa. Dank der Erholung
des BIP-Wachstums konnte Irland die Ziele zum Defizitabbau, die von
der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds gesteckt
worden waren, nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen.
Letztes Jahr konnte Irland als erstes Mitglied der so genannten
„Peripherie“ der Eurozone auch wieder einen Leistungsbilanz-
überschuss ausweisen, auch wenn es dieses Jahr wieder ins
Minus rutschte. Der IWF prognostiziert nun wieder einen Überschuss
von 2,3% des BIP bis Ende nächsten Jahres.
Dies steht in krassem Gegensatz zu Griechenland und Portugal. Das
Leistungsbilanzdefizit dieser beiden Länder verharrt unverändert
bei etwa 10% des BIP. Unterdessen hat die Regierung dem Druck der
EU-Partner widerstanden, den Unternehmenssteuersatz von 12,5%
anzuheben. Auch die Regulierung ist in Dublin zurückhaltend. Dieses
Geschäftsklima sowie die produktive und gut ausgebildete
Erwerbsbevölkerung ziehen ausländische Direktinvestitionen
wie ein Magnet an. Die Investitionen stiegen im ersten Halbjahr
um 19%, angeführt von Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.
Irlands Politik hat auch die Banken vom Rande des Abgrunds
zurückgezogen. Das Land hat sein Bankensystem, das nach
wie vor aggressiv seine Schulden abbaut, rekapitalisiert. Die
Stresstests der irischen Banken gehören zu den anspruchsvollsten
und glaubwürdigsten in Europa. Nur bei den irischen Stresstests
wurden anstelle von staatlichen Aufsichtsbehörden
unabhängige externe Experten hinzugezogen.
Neben den starken wirtschaftlichen Fundamentaldaten zeichnet
sich Irland auch durch einen übergreifenden sozialen und politischen
Konsens aus. Sparsamkeit ist eine bittere Pille, aber Irlands Bürger
wissen, dass es für ihre Notlage keine einfache Lösung gab und dass
ihre kurzfristigen Opfer die Basis für nachhaltiges zukünftiges
Wachstum schaffen. Dank dieses allgemeinen gesellschaftlichen Konsens
– der in deutlichem Kontrast steht zu den Aufständen und Protesten
weiter südlich in Europa – und trotz eines Regierungswechsels sind
Irlands Reformen nach wie vor auf Kurs.
Während die Politiker der Eurozone schwierige Maßnahmen
ergreifen, um das Überleben des Euro zu sichern, werden die
Märkte volatil bleiben und versucht sein, alle angeschlagenen
europäischen Länder über einen Kamm zu scheren. Aber damit
würde man nur einen Fehler der Vergangenheit wiederholen. In
den ersten zehn Jahren der Existenz des Euro ignorierten die
Märkte, dass einige Mitgliedsländer ein unhaltbares Ungleichgewicht
in ihren Haushalten auftürmten – nur um dann von der
plötzlichen Ausweitung der Spreads der Staatsanleihen völlig
überrascht zu werden.
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Irlands weiterer Weg wird lang und schwierig sein. Aber er ist
ein Wegweiser für andere Länder, die unter einer großen
Schuldenlast ächzen. Wenn Anleger kurzsichtig sein müssten,
um den Fortschritt Irlands hin zu niedrigeren Schulden und
schnellerem Wachstum nicht zu sehen, dann müssten andere
Regierungen blind sein, um die Leistungen Dublins zu ignorieren. Quelle: Investmentfonds.de |
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