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16.01.2012:
Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Rolle der Ratingagenturen Angriff auf den Euro BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots) - Empfehlungen und nicht Meinung nennen die
Agenturen ihre Verdikte über Währungen. Aus gutem Grund, denn sie
wollen nicht haften für ihre interessengeleiteten Urteile über
Nationen und Menschen. Dass diese sich dennoch von deren verborgenem
Wissen über okkulte Zusammenhänge beeindrucken lassen, erstaunt immer
wieder. "Was sollen wir uns darum kümmern, was eine korrupte Bande
von Idioten denkt", fragte Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman
in Bezug auf die Arbeit der Ratingagenturen. Ein hartes Urteil, das
einem beim Nachdenken über die neuesten "Meinungen" der
Ratingagenturen wieder in den Sinn kommt. Die beiden
US-amerikanischen Agenturen Standard & Poor's und Moody's stufen die
Bonität Frankreichs und anderer EU-Staaten herab, während sich die
dritte große Agentur, Fitch, zurückhält. Erstaunlich ist auch das
nicht, denn dieses Unternehmen ist französisch dominiert. Es bedarf
eher des gesunden Menschenverstandes denn eines volkswirtschaftlichen
Diploms, um das System zu durchschauen. Europa sieht sich einem
gezielten Angriff aus den USA ausgesetzt. An vorderster Front kämpfen
Ratingagenturen und Investoren, in der zweiten Reihe stehen
Administration und Kongress. Für die Verteidigung des Dollars ist
ihnen jedes Mittel recht. Ramschniveau hat die Leitwährung zwar noch
nicht erreicht, aber ein Sanierungsfall ist sie schon lange. Das
Glück des Dollars ist, dass in Wahrheit niemand seinen Zusammenbruch
wünschen kann. Schon gar nicht China, das mit mehr als 1,2 Billionen
Dollar der größte ausländische Gläubiger der USA ist. Ein
Staatsbankrott wäre auch für China katastrophal. Nicht von ungefähr
fordert Peking von den USA, was diese von Europa erwarten:
Schuldenabbau. Davon ist Washington allerdings derzeit deutlich
weiter entfernt als Athen.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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Quelle: news aktuell
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