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FondsNews
05.04.2012 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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Ein wesentlicher Faktor für den Zinsrückgang der spanischen Staatsanleihen
in letzter Zeit – über den sich die Regierung bisher freuen konnte – waren
allerdings die Long Term Refinancing Operation (LTRO) Maßnahmen der EZB.
Spanische Staatsanleihen profitierten massiv von den in Europa erfolgten
LTRO-Zuflüssen in diese Anlageklasse. Laut der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich kauften spanische Banken im Dezember und Januar per Saldo
für 45 Milliarden Euro spanische Staatsanleihen – bei weitem der höchste
Betrag in der Eurozone.
Es besteht die Gefahr, dass ein weiter nachlassender Druck des Marktes das
Kabinett Rajoy dazu verführt, in ihrem Reformeifer nachzulassen. Vor allem
dann, wenn ruhigere Märkte mit der natürlichen Scheu der Regierung vor
politisch unbeliebten Maßnahmen und den Ängsten vor den negativen kurzfristigen
Auswirkungen zusammenfallen.
Die Unruhen, die aus dem landesweiten Generalstreik seit Donnerstag entstanden
sind, zeigen beispielhaft das Ausmaß der Opposition gegen die staatlichen
Reformprogramme. Die Arbeitslosenquote in Spanien betrug im Januar mit 23 Prozent,
die Jugendarbeitslosigkeit sogar rund 50 Prozent. Diese Quoten sind klar die
höchsten der EU. Die Arbeitslosigkeit wird kurzfristig aufgrund der jüngsten
Arbeitsmarktreform noch steigen, da die Unternehmen nun leichter Entlassungen
vornehmen können.
Nach der jüngsten Episode, bei der Spanien sein Haushaltsziel 2012 einseitig
angepasst hat, besteht eine gewisse Besorgnis, dass der Druck durch EU-Auflagen
an Wirkung verlieren könnte. Es bleibt abzuwarten, ob die EU bereit ist, ein
größeres Mitgliedsland wegen Überschreitungen zu bestrafen. Bisher stimmen
die Anzeichen eher skeptisch.
Geringe Staatsverschuldung ein Plus
Nichtsdestotrotz weist Spanien einige positive Aspekte auf, die man nicht
ignorieren sollte. Am wichtigsten ist das vergleichsweise begrenzte Ausmaß
der Staatsverschuldung: Die Bruttogesamtverschuldung Spaniens beträgt etwa
70 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Der Durchschnitt in der Eurozone liegt
bei 2 etwa 90 Prozent. Spaniens Verschuldungsgrad liegt insbesondere ganz
wesentlich unter dem Griechenland und Italiens, der knapp 160 beziehungsweise
120 Prozent des Bruttoinlandprodukts beträgt.
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Im Gegensatz zu Irland hat sich Spanien gegen eine sofortige Belastung seines
Staatshaushalts zur Entlastung seiner Banken entschieden. Die Einrichtung
einer Bad Bank wurde so bisher vermieden. Rückblickend war das eine vernünftige
Politik, da sie der EZB Zeit für ihren Entschluss eingeräumt hat, die Banken
der Eurozone mit Liquidität zu versorgen. Das wiederum verschaffte den Banken
Zeit für die eigene Sanierung. Der Nachteil ist, dass sich der konjunkturell
negative Effekt der Entschuldung der Banken angesichts ihrer hohen Verschul-
dungsquote über viele Jahre hinziehen wird. Und selbst dann könnte es immer
noch erforderlich werden, dass die Regierung den Bankensektor finanziell
unterstützen muss. Zum Beispiel dann, wenn die Immobilienpreise weiter sinken
und die Großbanken aufgrund von Verlusten und Schulden handlungsunfähig würden.
Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass eine solche Unterstützung kurzfristig
erforderlich wird.
Auch wenn die jüngsten Strukturreformen, wie die des Arbeitsmarkts, dem
Wachstumspotenzial Spaniens gut tun dürften, wird dieser Prozess Zeit brauchen.
Kurzfristig werden die Reformen die Rezession wahrscheinlich noch verschärfen.
Die spanische Regierung rechnet für 2012 damit, dass die Wirtschaft real um
1,7 Prozent schrumpfen wird. Tatsächlich könnte sich die Wirtschaftsleistung
auch um über 2 Prozent reduzieren. Investoren werden mit Blick auf den spanischen
Staatsanleihenmarkt zunächst zurückhaltend sein. Alles kommt auf die Rigorosität
der Regierung bei der Umsetzung der Haushaltsmaßnahmen und die weiteren Konjunk-
turdaten an.
Quelle: Investmentfonds.de |
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