Investmentfonds.de
04.06.2012:
Swisscanto: Mehr Vorsicht wegen politischer Risiken
Köln, den 04.06.2012 (Investmentfonds.de) -
Die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Entwicklung in der Europäischen
Währungsunion lastet weiterhin schwer auf den Märkten. Das bisherige
Übergewicht von Aktien aus der Eurozone wird weiter abgebaut und die
Risiken in den Anleihen-Portfolios werden zurückgefahren.
Politische Entscheide bezüglich der Verschuldungssituation in verschiedenen
südeuropäischen Ländern beanspruchen weiterhin das Hauptinteresse der Finanzmärkte.
Das nächste vielbeachtete Ereignis ist die noch im laufenden Monat stattfindende
Neuauflage der Parlamentswahlen in Griechenland. Da der Wahlausgang kaum für klare
Verhältnisse im Sinne der anderen europäischen Länder sorgen dürfte, ist ein Austritt
Griechenlands aus der Währungsunion nach unserer Einschätzung wahrscheinlicher
geworden. Auch zeichnet sich nicht ab, wie das Hauptproblem der Währungsgemeinschaft,
nämlich die grossen Unterschiede in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zwischen den
Mitgliedern, zu lösen wäre. Zu unterschiedlich sind die Meinungsfronten zwischen
Deutschland sowie den anderen aufs Sparen fokussierten Ländern und den
südeuropäischen Staaten, die von allfälligen Eurobonds profitieren würden. Da der neue
französische Staatspräsident François Hollande ebenfalls ein Befürworter von Eurobonds
ist, bleibt es unklar, in welche Richtung sich die Währungsunion weiterbewegt.
Deutliches Untergewicht bei Staatsanleihen aus Spanien und Italien
Bei so viel Unsicherheit ist mehr Vorsicht in der Anlagestrategie angesagt. Wir
gewichten Aktien aus den Ländern der Eurozone nur noch neutral, obwohl sie sehr
günstig bewertet sind. Das Übergewicht an nordamerikanischen Aktien hingegen
behalten wir bei, da die Erholung der amerikanischen Wirtschaft trotz Rückschlägen
fortschreitet. Zu einer positiven Beurteilung kommen wir bei den Sektoren Lebens-
und Genussmittel, Software, Energie und neu auch Pharma. Eine unterdurchschnittliche
Kursentwicklung erwarten wir bei Versicherungen, Telekommunikation, Rohstoffen,
Immobilien und Versorgern. Bei den Anleihen bleiben die Quoten für Unternehmens-
anleihen und High-Yield-Bonds zwar gleich, wir reduzieren aber die Risiken
innerhalb der Portfolios. Unser deutliches Untergewicht bei spanischen und
italienischen Staatsanleihen behalten wir bei.
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Bei den Währungen wird das bisherige Übergewicht der NOK gegenüber dem CHF
aufgehoben. Als Folge der gesunkenen Erwartungen an das künftige Wirtschaftswachstum
erwarten wir in nächster Zeit keinen Anstieg des Erdölpreises und damit auch keinen
positiven Beitrag der NOK als "Rohstoff-Währung". Neu ist auch das Übergewicht des GBP
gegenüber dem EUR. Wir erwarten, dass negative Nachrichten zur Währungsunion den
EUR im Verhältnis zum GBP schwächen dürfte.
Quelle: Investmentfonds.de
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