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17.09.2012 |
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Investmentfonds.de
17.09.2012: --- Ende Anzeige ---
Die meisten der befragten Asiaten kennen zwar die absolute Höhe ihres Einkommens.
Wie das aber relativ einzuordnen ist, können bislang nur die wenigsten treffsicher
einschätzen. Einer überwältigenden Mehrheit (86 Prozent) fällt es trotz - oder
vielleicht auch gerade wegen - der rasanten Wohlstandsentwicklung Asiens schwer,
auf einer aufsteigenden Einkommensskala von eins bis zehn die eigene Stellung
richtig zu verorten.
Mehr Sein als Schein
Mehr Schein als Sein, attestiert eine Redensart aufschneiderischem Gebaren.
In Asien kann davon kaum die Rede sein. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall:
mehr Sein als Schein. Denn eine deutliche Mehrheit (66 Prozent) der asiatischen
Berufstätigen unterschätzt bisher das eigene Einkommensniveau - und damit
zwangsläufig auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten. Ausgerechnet in einer
der wachstumsstärksten Regionen der Welt halten sich damit im Durchschnitt zwei
von drei Befragten für ärmer als sie tatsächlich sind. Und das obwohl rund
80 Prozent Grund für die Annahme sehen, dass sich ihr Einkommen über die nächste
Dekade hinweg mindestens stabil entwickeln, wenn nicht sogar weiter verbessern
wird.
"Der gigantische wirtschaftliche Erfolg in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten
ist in den Köpfen vieler Menschen in Asiens aufstrebenden Gesellschaften noch
nicht richtig angekommen. Dieser Befund ist nicht nur für externe Beobachter sehr
interessant. Er hat auch weitreichende Auswirkungen auf das effektive Ausgaben-,
Spar- und Investmentverhalten der Menschen in Asien. Denn dieses wird durch die
Wahrnehmung des eigenen Einkommensniveaus - nicht das tatsächliche - diktiert",
kommentiert Andreas Feiden, als Geschäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment
verantwortlich für das Privatkundengeschäft. "Mit der Zeit wird das Bewusstsein
für ihre objektiven Einkommensverhältnisse wachsen, weil sich Märkte öffnen und
Unterschiede transparenter werden. Das wird dazu führen, dass die Menschen in
Asien bald noch stärker als bisher konsumieren und damit zusätzliches Binnen-
wachstum generieren", so Feiden. Schon heute profitieren viele einheimische
Unternehmen von der steigenden Binnennachfrage einer wachsenden Mittelschicht
in Asien. Die Entwicklung hin zu einer konsum- statt exportorientierten
Wirtschaft wird zudem insbesondere in China durch verschiedene Maßnahmen
aktiv von der Regierung gefördert.
Zwar überschätzt auch der eine oder andere Asiate das eigene Einkommen. Aber
dieses Phänomen beschränkt sich hauptsächlich auf die unteren Einkommensklassen
und - in geografischer Hinsicht - auf etablierte Wirtschaftszentren wie Tokio
und Seoul. Verkehrte Welt also: Während Menschen mit faktisch niedrigem Einkommen
dieses überschätzen, unterschätzen die neuen objektiven Gutverdiener die eigene
Kaufkraft. Wie stark die eigenen Möglichkeiten gerade von Besserverdienern unter-
schätzt werden, lässt sich auch daran ablesen, dass selbst Menschen in den drei
obersten Einkommensklassen sich der Mittelschicht zurechnen.
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Besonders in rasant aufstrebenden Megametropolen wie Neu-Delhi und Shanghai ist
das Gefühl für die neuen finanziellen Freiheiten noch nicht entwickelt. In diesen
Städten unterschätzen 79 beziehungsweise 78 Prozent der Befragten ihr
Einkommensniveau. "Hiervon können Anleger profitieren. Denn frühzeitige Investments
in Unternehmen, die von der schlummernden Kaufkraft der asiatischen Konsumenten am
stärksten profitieren werden, bieten attraktive Renditeaussichten", erläutert
Feiden.
Asiaten blicken optimistisch in die Zukunft
Von Zukunftssorgen ist in Asien wenig zu spüren. Zwar geht ein Großteil der
Befragten (76 Prozent) davon aus, dass weitere wirtschaftliche Entwicklung und
Wohlstandszuwächse in den kommenden zehn Jahren nur um den Preis einer stärkeren
Öffnung der Einkommensschere zu haben sein werden. Doch ist sich eine überwälti-
gende Mehrheit (90 Prozent) sicher, dass ihre Kinder ein mittleres oder gar hohes
Einkommen haben werden. Gerade in den Wachstumszentren Chinas und Indiens ist ein
nahezu unerschütterliches Vertrauen in die eigene Zukunft anzutreffen. Und selbst
im krisengeschüttelten Tokio glauben fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent),
dass es für den Nachwuchs zu mehr als einem Niedrigeinkommen reichen wird.
Im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment hat die Nielsen Company im März
2012 insgesamt 5.186 Arbeitnehmer aus den folgenden zehn Metropolen per Online-
Fragebogen befragt: Peking, Shanghai, Neu-Delhi, Mumbai, Hong Kong, Taipeh,
Singapur, Tokio (Metropolregion), Seoul und Sydney. Als Vergleichsmaßstab für
die in der Studie überprüfte Wahrnehmung der eigenen Einkommensklasse wurden
aus den jeweiligen Städten behördliche Statistiken zur tatsächlichen Einkommens-
verteilung herangezogen. Dabei wurden insgesamt zehn Einkommensklassen
unterschieden.
Quelle: Investmentfonds.de |
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