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Investmentfonds.de 17.10.2012:
Swisscanto: Stabilisierung auf tiefem Niveau zeichnet sich ab

Köln, den 17.10.2012 (Investmentfonds.de) - 


 
Dr. Thomas Liebi, Chefökonom von Swisscanto


Konnte sich Deutschland lange Zeit gegen den wirtschaftlichen
Abschwung in Europa stemmen, so scheint die Krise nun langsam 
auch den Kern der Eurozone zu erreichen. Die meisten Stimmungs-
indikatoren sind in den letzten Wochen eingebrochen. "So 
signalisieren die Einkaufsmanagerindizes einen starken Rückgang 
der wirtschaftlichen Aktivität. Die Hoffnung, dass die Eurozone 
aus ihren Problemen herauswachsen kann, dürfte damit einmal 
mehr enttäuscht werden. Immerhin zeichnet sich aber eine 
Stabilisierung auf tiefem Niveau ab", sagt Thomas Liebi, 
Chefökonom von Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer 
Kantonalbanken.


Konsumenten blicken vorsichtig in die Zukunft


Die große Ungewissheit über die Zukunft der Eurozone lastet auf
Unternehmen und Konsumenten gleichermaßen. Steigende Arbeitslosen-
quoten und sinkende Staatsausgaben schmälern das Budget der 
Privathaushalte, die ihre Ausgaben zurückschrauben. Zugleich
halten sich die Unternehmen mit neuen Investitionen zurück. 
Beides verstärkt den konjunkturellen Abschwung in Europa. "Um 
die Negativspirale zu durchbrechen, sind mutige Schritte seitens 
der Politik nötig, die einen glaubwürdigen Weg zur Lösung der 
Krise aufzeigen. Verkrustete Strukturen müssen aufgebrochen 
werden, um Unternehmen wie Haushalten wieder eine Perspektive 
zu bieten", meint Liebi.


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Im Zuge der sich zuspitzenden Krise hat sich der handelsgewichtete 
Euro weiter abgeschwächt und den meisten Währungen gegenüber an 
Wert verloren. Dadurch gewinnen die Länder der Eurozone an Wettbewerbs-
fähigkeit in Bezug auf ihre außereuropäischen Handelspartner. "Dies 
allein reicht zwar nicht aus, um Europa aus dem Wachstumstief zu
heben, mildert aber zumindest die negativen Auswirkungen der Krise", 
so Liebi.


Schleppende Wirtschaftserholung in den USA


Die wirtschaftliche Erholung in den USA verläuft weiterhin nur 
schleppend, was sich nicht zuletzt an der verhaltenen Entwicklung 
am Arbeitsmarkt zeigt. Die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen 
Monaten zwar gesunken, liegt aber immer noch deutlich über dem
Vorkrisenniveau. Ein Grund zur Sorge ist zudem der weitere Rückgang 
der Erwerbsquote, wie man ihn seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen 
hat. Viele Menschen haben schlicht aufgegeben, nach einer neuen 
Stelle zu suchen. "Neben der Abschwächung der Weltwirtschaft dürften 
auch die Anfang 2013 drohenden Steuererhöhungen beziehungsweise
Ausgabenkürzungen die Investitionslaune der Unternehmen dämpfen", 
meint der Swisscanto-Chefökonom.


"Sollte sich der Kongress nicht in letzter Minute auf einen Kompromiss 
einigen, muss die US-Wirtschaft auf einen Schlag einen negativen Impuls 
im Umfang von mehreren Prozenten des Bruttoinlandprodukts verkraften. 
Wir gehen davon aus, dass die Politik diese 'fiskalische Klippe' ohne 
Havarie umschiffen wird. Doch allein schon die zunehmende Unsicherheit 
ist eine Belastung für die US-Wirtschaft", erläutert Liebi.


Häusermarkt kommt langsam in Schwung


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Viel versprechende Signale kommen weiterhin vom Immobilienmarkt, 
wo sich der zaghafte Aufwärtstrend bei Preisen und Baubeginnen 
fortgesetzt hat. Der Häusermarkt entwickelt sich langsam von einer 
Bürde zu einer Stütze für die US-Konjunktur. Wohlstandseffekte durch
steigende Immobilienpreise und neue Arbeitsplätze wirken sich positiv 
auf das Konsumentenvertrauen und die Ausgabenfreudigkeit aus und 
können so der Binnenwirtschaft neuen Schwung geben.