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02.11.2012 |
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Investmentfonds.de
02.11.2012: --- Ende Anzeige ---
Dr. Michael Hasenstab, Co-Director des International Bond Department der
Franklin Templeton Fixed Income Group, hat kein Universalrezept für die
Volksvertreter, kann aber Parallelen ziehen zwischen den fiskalpolitischen
Herausforderungen der USA und den Erfahrungen eines Landes, das selbst vor
steilen Klippen steht: Irland.
Wenn die US-Politik nicht vor Jahresende handelt, dürften die anberaumten
breiten Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen den Prognosen vieler Wirtschafts-
experten zufolge kräftig aufs Wachstum drücken und könnten die Wirtschaft über
die „Klippe“ in eine Rezession stürzen. Hasenstab sieht derzeit eine wachsende
Gefahr durch den anhaltenden politischen Stillstand in den USA.
„Meines Erachtens machen viele Politiker die Augen zu. Vielleicht begreifen
sie das Ausmaß der Misere nicht. Und die Politiker, die die fiskalpolitischen
Probleme erkennen, können nichts dagegen tun. Die Wahl dürfte daran nichts
ändern. Ich gehe davon aus, dass die USA weiter Zeit schinden werden.
Wissen kann man das nicht, aber ich glaube, dass die Politik tut, was die
Politik am besten kann – das Problem vertagen. Werden die fiskalpolitischen
Fragen aufgeschoben, hat das den Vorteil, dass es nicht zu der dramatischen
Fiskalklippe kommen dürfte, die viele prophezeien. Möglicherweise werden
manche der vorgesehenen Einschnitte verschoben oder Steuererhöhungen
reduziert. Langfristige fiskalpolitische Probleme würden dadurch zwar
nicht gelöst und blieben daher bestehen, doch negative Folgen fürs Wachstum
könnten kurzfristig vermutlich – zumindest etwas – gedämpft werden. Das
Grundproblem bleibt aber, und irgendwann werden wir den Preis für verant-
wortungslose Fiskalpolitik zahlen müssen, der zum Teil in höheren Zinsen
besteht. Ein Blick auf Europa genügt, um zu erkennen, was mit den
Renditen von US-Staatsanleihen passieren könnte, wenn der Markt das
Vertrauen in langfristige Fiskalprogramme verliert. Ich sage aber nicht,
dass es so kommen muss.”
Ein europäisches Rezept?
Natürlich kämpfen in Europa noch viele Länder mit Schuldenproblemen,
doch eins davon – Irland – hat gezeigt, wie man sie bewältigen kann.
Irland, das 2010 um Hilfe bat und zu den „PIIGS”-Staaten Europas zählte
(Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien), die im Morast
von 2008/2009 versanken, kämpft sich frei.
„Die Entwicklungen in Irland sind positiv. Trotz großer Schwierigkeiten
macht das Land bei seiner Fiskalreform weiter Fortschritte und gilt immer
mehr als Vorbild für andere Länder. Insgesamt wurde ein Wachstums- und
Sparpaket durchgezogen, das Wachstum durch Strukturreformen und Wettbe-
werbsfähigkeit förderte und Sparsamkeit durch verantwortungsvolle
Fiskalpolitik, die Irland entwickelt und gut umgesetzt hat. Es bleibt
zwar noch einiges zu tun, doch dass Irland nach Jahren wieder Zugang
zum (internationalen Renten-) Markt fand, ist meines Erachtens ganz
klar ein Zeichen dafür, dass seine Fortschritte vielfach anerkannt
werden. Das irische Modell könnte meiner Ansicht nach zur Patentlösung
für Probleme in anderen Teilen Europas werden. Und vielleicht schauen
sich ja auch die USA etwas genauer an, wie es die Iren gemacht haben,
und übernehmen das eine oder andere.“
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Hasenstab weiß, dass Lösungen – ob in den USA oder in Europa – Zeit
brauchen, um zu greifen. Er lobt das OMT-Programm – die neueste Unter-
stützungsinitiative der Europäischen Zentralbank (EZB).
„Der EZB-Vorschlag, bedürftigen Ländern unter Auflagen Hilfe zu leisten
und ihre Anleihen zu kaufen, ist meines Erachtens ein gutes Konzept. Die
Zusage der EZB, quasi unbegrenzt Liquidität zur Verfügung zu stellen,
verhindert ein Weltuntergangsszenario. Damit erhält das Arsenal die
praktisch endlose funktionelle Feuerkraft, die zuvor gefehlt hatte. Die
EZB stellt ihre Bilanz in ausreichendem Umfang zur Verfügung, um die
Probleme zu lösen, und die an den Ansatz geknüpften Konditionen
erscheinen recht vernünftig – anders als die unbegrenzten Käufe von
US-Schatzanleihen durch die US-Notenbank ohne die Vorbedingung verant-
wortungsvoller Fiskalpolitik. Die Vorschläge in Europa sehen gewisse
Kontrollen vor und verlangen Reformen im Gegenzug für Hilfen. Dadurch
werden die Reformen vorangetrieben, die für nicht mehr wettbewerbs-
fähige Länder entscheidend sind. Die EZB und ihre Rolle als Krisenmanager
verdienen meines Erachtens einige Anerkennung und haben die Spielregeln
verändert.”
Hasenstab räumt ein, dass die Lage in Europa noch einige Zeit kritisch
bleiben dürfte. Er glaubt aber weiter an den Fortbestand der Eurozone.
Neben Irland sieht er in Europa noch andere Chancen, vor allem in den
geringer verschuldeten Volkswirtschaften Zentral- und Osteuropas.
„Wir müssen realistisch sein. Unserer Ansicht nach werden die Bedingungen
in Europa schwierig bleiben. Schuldenabbau ist schmerzhaft, und das Wachstum
dürfte kümmerlich bleiben, doch das ist kein Weltuntergang. Das Umfeld für
Wachstum wirkt ausgesprochen ungünstig, doch die Eurozone sollte Bestand
haben. Meiner Ansicht nach sind die Chancen in Europa außerhalb der Eurozone
am größten – in Zentral- und Osteuropa. Die Länder dort profitieren von den
enormen quantitativen Lockerungen in der Eurozone. Sie sind die Empfänger
erheblicher Kapitalflüsse und müssen dabei längst nicht so viele Schulden
abbauen wie andere Mitglieder der Eurozone.” Quelle: Investmentfonds.de |
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