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07.11.2012:
Rheinische Post: Kommentar: Schnitt in Athen
Düsseldorf (ots) - Während die Welt heute auf Amerika schaut, wird
über das Schicksal des Euro in Athen entschieden. Dort muss das
Parlament einem Sparpaket zustimmen, um die nächste Woche drohende
Staatspleite zu verhindern. Man kann den Griechen keine Untätigkeit
vorwerfen: Beamten-Gehälter werden um 20 Prozent gekürzt, Renten um
weitere 15 Prozent. Das sollte sich eine deutsche Regierung mal
trauen. Ministerpräsident Samaras ficht einen schweren Kampf. Das
hätte nicht sein müssen, hätte er sich früher patriotischer
verhalten. Als Oppositions-Chef hat er alle Reformen blockiert, die
er nun in verschärfter Form selbst durchsetzen muss. Doch auch diese
lösen das Grundproblem nicht. Griechenland ist am Ende. Eigentlich
müsste ein neuer Schuldenschnitt her. Im März verzichteten private
Banken auf Milliarden. Da wäre es nur fair (und auch ehrlich), wenn
nun öffentliche Gläubiger folgten. Das Problem ist die Europäische
Zentralbank: Ihr Verzicht käme einer gesetzeswidrigen
Staatsfinanzierung gleich. Der Fluch der bösen Tat: Die EZB hätte
Anleihen nie kaufen dürfen.
Originaltext: Rheinische Post
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