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12.11.2012 |
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12.11.2012: --- Ende Anzeige ---
Mitt Romney wollte die Fiskalklippe aufschieben: Er war für eine maximale
Senkung aller Ausgaben, vor allem im sozialen und medizinischen Bereich und
eine gleichzeitige Verringerung der Steuersätze. Barack Obama scheint hingegen
den Plänen des Simpson-Bowles-Ausschusses folgen zu wollen. Diese sehen vor,
die Steuersenkungen für Spitzenverdiener nicht aufrechtzuerhalten. Da das
Repräsentantenhaus trotz Obamas Wahlsieg und der demokratischen Mehrheit im
Senat aber weiterhin mehrheitlich von Republikanern beherrscht wird, muss für
die Verringerung des Defizits und zur Vermeidung der Fiskalklippe ein Kompromiss
gefunden werden. Für die amerikanische Verschuldung ist der Sieg des Amtsin-
habers positiv, da deren Verringerung in den nächsten 4 Jahren höhere Priorität
genießen dürfte.
Die Frage nach der Geldpolitik
Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) wechselt ihre Geldpolitik
nicht aufgrund politischer Mehrheiten. Allerdings ist die außerordentlich kulante
Politik von Ben Bernanke bei den Republikanern auf große Kritik gestoßen, was vor
allem mit dem Inflationsrisiko im Zuge des Geldschöpfungsprozesses zusammen hängt.
Während das Mandat von Ben Bernanke im Januar 2014 ausläuft, unterstützt die
Wiederwahl von Barack Obama implizit die gegenwärtige Politik, und sie wird die
Fed mit Sicherheit darin bestärken, so lange wie nötig niedrige Zinssätze bei-
zubehalten (zum gegenwärtigen Zeitpunkt bis 2015). Außerdem macht sie eine Fort-
setzung der derzeitigen Politik wahrscheinlicher, entweder mit der Erneuerung
des Mandates von Ben Bernanke im Jahre 2014 oder aber mit der Ernennung von
Janet Yellen. Dieser geldpolitische Status quo ist ein unterstützender Faktor
für den US-Staatsanleihenmarkt.
Für Anleihen erweist sich die Wiederwahl von Barack Obama somit als positiv.
Geldpolitische Kontinuität gepaart mit dem Willen, die Staatsverschuldung zu
senken, lassen längerfristig auf weiterhin niedrige Zinsen (unter 2 Prozent)
schließen. Nach Verkündung des demokratischen Wahlsieges sanken die Zinsen für
10-jährige US-Treasuries um 10 Basispunkte. Nun beginnt eine neue Phase: die
der Verhandlungen zur Fiskalklippe in einem gemischten Kongress. Ein schneller
Kompromiss wäre sowohl für die Höhe der Zinssätze als auch für das Vertrauen
der Märkte überaus wünschenswert. Allerdings besteht das Risiko einer Blockade,
die eine gewisse Risikoabneigung zur Folge haben könnte. Obama hat aber noch
ein weiteres Ass im Ärmel, nämlich die Immobilienpolitik. Der Wechsel an der
Spitze der FHFA (Federal Housing Finance Agency – des Regulierers des
amerikanischen Immobilienmarktes) könnte mit einem massiven Plan für die
Hypothekenrefinanzierung zusammentreffen, um dem noch recht zerbrechlichen
Wachstum einen Schub zu verleihen. Davon könnte die wirtschaftliche Entwicklung
im kommenden Jahr profitieren.
Quelle: Investmentfonds.de |
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