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15.11.2012 |
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Investmentfonds.de
15.11.2012: --- Ende Anzeige ---
„Ein Schlaglicht fällt vor allem auf die zukünftigen Initiativen zur Wiederbelebung
der Wirtschaft, die eher im Verantwortungsbereich des Premierministers liegen“,
sagt Anthony Chan, Volkswirt bei ACMBernstein in Hong Kong. „Li Keqiang sieht sich
einem abnehmenden Wirtschaftswachstum gegenüber – sollten die aktuellen Maßnahmen
versagen, ist sogar ein langfristiger Abschwung möglich.“ Durch die relativ lange
Übergangsperiode bis zum tatsächlichen Antritt der neuen Regierung im März 2013
geht zudem viel Zeit verloren, sodass viele wirtschaftspolitischen Neuerungen erst
ab Herbst 2013 Wirkung zeigen können. „Für die gesamte chinesische Wirtschaft er-
warten wir in 2013 ein Wachstum von 8,1 Prozent gegenüber 7,7 Prozent in diesem Jahr“,
prognostiziert Chan. Mit den 7,7 Prozent hatte Chinas Wirtschaftswachstum zum ersten
Mal seit 13 Jahren unter der Marke von acht Prozent gelegen.
China hatte in den letzten zehn Jahren unter der Führung von Hu Jintao und Wen
Jiabao bereits einige Schritte in Richtung wirtschaftlicher Reformen unternommen.
„Die neue Regierung sollte ihren Fokus weiterhin auf die Wirtschaft richten und
einem Abschwung konsequent entgegenarbeiten“, so Chan. „Trotz der aktuellen
Exportrückgänge erwarten wir von der neuen Regierung jedoch keine wirtschaft-
lichen Impulse vom gleichen Umfang wie in 2009, sondern eher Reformen auf der
Angebotsseite, die auf nachhaltiges Langzeitwachstum und eine Neugewichtung
der Wirtschaft abzielen.“ Chinas Exporte betrugen im dritten Quartal 2011 noch
20 Prozent, heute liegen sie bei vier bis fünf Prozent. „Um die Binnennachfrage
anzukurbeln, hatte der neue Premierminister Li bereits in der Vergangenheit
koordinierte Strategien zur industriellen, urbanen und landwirtschaftlichen
Modernisierung gefordert. Daher erwarten wir Investitionen in diesen Bereichen
– so könnte beispielsweise der Ausbau von städtischen Transportsystemen für die
mobilen urbanen Arbeitnehmer auch der Bekämpfung der Luftverschmutzung dienen“,
erläutert Chan. Eine weitere Initiative könnte sich mit den veralteten Regeln
zur Haushaltsregistrierung befassen. Diese koppelt den Anspruch chinesischer
Familien auf Sozialleistungen oft an deren Wohnort und verhindert damit den
Umzug von ganzen Familien in die großen urbanen Zentren.
Langfristiges Ziel: Etablierung des Renminbi als globale Währung
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Ein weiteres wichtiges Ziel der neuen wie auch bereits der alten Regierung wird
die Etablierung des Renminbi als globale Währung sein. „Im zweiten Quartal 2012
fanden bereits zehn Prozent des chinesischen Handels in Renminbi statt – ein
beachtlicher Sprung, denn vor nur zwei Jahren lag die Quote noch bei rund einem
Prozent. Weltweit werden vier Prozent des Handels bereits in Renminbi abgewickelt“,
erläutert Chan. Zudem halten oder planen 15 Zentralbanken in der Region Asia-
Pazifik sowie in Lateinamerika, Afrika und dem Mittleren Osten Renminbi-Reserven.
„Die Aufwertung der Währung wird dabei weiterhin ein wichtiges politisches Mittel
für die wirtschaftliche Neuausrichtung sein“, sagt Chan, „denn so wird die
Kaufkraft der über 1,3 Milliarden chinesischen Verbraucher gestärkt.“ Darüber
hinaus würde ein starker Renminbi chinesischen Herstellern den Sprung in hoch-
preisigere Märkte erleichtern sowie den inflationären Effekt der steigenden
Energiepreise mildern. „Ökonomisch ist eine sukzessive Aufwertung des Renminbi
in den kommenden Jahren sinnvoll – daher erwarten wir von der neuen Regierung
eher beständige statt radikale Veränderungen der Strategie “, so Chan.
Quelle: Investmentfonds.de |
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