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FondsNews
23.11.2012 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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--- Ende Anzeige ---
Das Wunder heißt ELA – «Emergency Liquidity Assistance». Die ELA ist eine
Notfallhilfe, welche durch die nationalen Zentralbanken an in Not geratene
Banken vergeben werden kann. Tatsächlich sind die griechischen Banken ein
dauerhafter Notfall. Auf der Aktivseite sind sie durch die Umschuldung
Griechenlands und die Rezession in Bedrängnis geraten, auf der Passivseite
verlieren sie laufend Einlagen. Aufgrund des Rückzugs internationaler
Investoren hängen sie schon seit langem am Tropf der griechischen Zentralbank.
Der Trick ist nun, dass die Mittel aus der ELA zum Ankauf kurzfristiger
Staatsanleihen eingesetzt werden. Am 13. November 2012 hat Griechenland
so EUR 2,8 Mia. an vierwöchigen und EUR 1,3 Mia. an dreimonatigen
Staatsanleihen zu 3,95% respektive 4,2% platzieren können – genug, um
Fälligkeiten von EUR 5 Mia. am 16. November bedienen zu können. Die Abnehmer
waren vermutlich fast ausschließlich griechische Banken mit Zugang zur ELA.
Das Problem ist, dass diese Praxis am Rande der Legalität ist, weil es im
Grunde die Monetarisierung des Staatsdefizites durch die Hintertüre ist
und es die in den Europäischen Verträgen verankerte «No-Bail-Out»-Klausel
damit verletzt. Die EZB hat aber kaum eine andere Wahl, denn eine
Rückführung der ELA würde zu einem griechischen Staatsbankrott und einem
Dominoeffekt im Bankensystem führen.
Doch selbst wenn die EZB Griechenland über die Zeit rettet und die Euro-
gruppe dem Land am Ende mehr Zeit gewährt, ist nicht alles gelöst. Denn
die zusätzliche Summe von EUR 32,6 Mia. wird die Schuldenquote Griechenlands
über das vom IMF geforderte Ziel von 120% treiben. Auch diese Klippe kann
umschifft werden, indem die Eurogruppe dem IMF die Reduktion der
Schuldenquote verspricht, entweder durch eine erneute Reduktion der
Schuldzinsen, oder durch einen Schuldenrückkauf oder durch einen
freiwilligen Verzicht der Gläubiger. Ein solcher Schritt oder eine
Kombination davon wird kommen. Die Eurogruppe wird jedoch so lange wie
möglich damit warten, um Griechenland nicht zu früh zu entlasten und
die Motivation für Reformen aufrechtzuhalten. Die weitere Finanzierung
Griechenlands scheint wie die Quadratur des Kreises zu sein. Doch
solange die jetzige Regierung im Amt bleibt und guten Willen bekundet,
wird es keinen Unfall geben. Scheitern kann Griechenland nur an sich
selbst.
Quelle: Investmentfonds.de |
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