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Investmentfonds.de 27.11.2012:
Sarasin: Bullisch für China - Einstiegsgelegenheit für Aktien dank besserer Wirtschaftsdaten

Köln, den 27.11.2012 (Investmentfonds.de) - 



PHILIPP E. BÄRTSCHI, Chefstratege der Bank Sarasin & Cie AG


Während die Berichterstattung zum Führungswechsel im chinesischen Politbüro 
die Newskanäle in den letzten Wochen überflutete, fand die wichtigste Schlag-
zeile für den mittelfristigen Ausblick für die asiatischen Aktienmärkte 
letzte Woche nur geringe Beachtung: Der von HSBC veröffentlichte, vorläufige 
Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg zum ersten Mal seit 
13 Monaten über das Niveau von 50 und signalisiert dadurch eine Expansion im 
Industriesektor. Damit wurde der Aufwärtstrend der letzten Monate bestätigt. 
Da sich der chinesische Aktienmarkt auf dem tiefsten Niveau seit 2009 
befindet, bietet sich aktuell eine äußerst günstige Einstiegsgelegenheit 
an.


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Der lange antizipierte Führungswechsel an der Spitze der «Kommunistischen 
Partei Chinas» wurde von den Finanzmärkten mit Ernüchterung aufgenommen. 
Neben den zwei Spitzenleuten Xi und Li, welche schon länger bekannt waren 
und ab März 2013 die Regierungsspitze Chinas bilden werden, wurden vor allem 
linientreue Politiker für das Politbüro nominiert. Personen, welche sich in 
den letzten Jahren für Reformen stark gemacht haben, wurden nicht berück-
sichtigt. Dies lässt darauf schließen, dass die Partei darauf bedacht ist, 
die Macht zu konservieren und den Status Quo zu erhalten. Hoffnungen auf 
große Impulse für die Wirtschaft wurden damit zerschlagen. Dies umso mehr, 
da die Makrodaten sich seit September verbessert haben und zeigen, dass die 
weiche Landung der Wirtschaft geschafft ist. Sowohl in den Frachtdaten wie 
auch in den Exportdaten lässt sich eine Erholung erkennen. Das Wachstum 
dürfte sich jedoch auch ohne zusätzliche fiskalische oder monetäre Impulse 
wieder beschleunigen. In der Vergangenheit hat eine Beschleunigung im 
Industriesektor stets auch zu einer Outperformance von chinesischen Aktien 
gegenüber dem MSCI World geführt. Dies ist in den kommenden Monaten 
ebenfalls zu erwarten.


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Der chinesische Aktienmarkt handelt mit einem Kursgewinnverhältnis von 
deutlich unter zehn und ist im Vergleich zu seiner eigenen Historie um über 
20 Prozent unterbewertet. Auch im Vergleich zu den übrigen Schwellenländern 
ist China günstig. Die bestehende Risikoprämie lässt sich mit der politischen 
Unsicherheit und mit dem schwächeren Wachstum in diesem Jahr erklären, 
welches auch zu einer Reduktion der Gewinnschätzungen geführt hat. Beide 
Faktoren dürften sich im ersten Quartal 2013 zum Positiven wenden. Mit der 
neuen Regierung nimmt die politische Unsicherheit für die nächsten Jahre 
ab und mit der Wachstumsbeschleunigung werden sich die Gewinnaussichten 
für die Unternehmen verbessern. So erwartet die Bank Sarasin in der ersten 
Jahreshälfte 2013 erste Aufwärtsrevisionen bei den Gewinnschätzungen der 
Analysten. Wenn die Gewinne und die Bewertungen im Jahr 2013 gleichzeitig 
steigen, ergibt sich ein signifikantes Aufwärtspotenzial für chinesische 
Aktien.