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21.01.2013 |
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Investmentfonds.de
21.01.2013: --- Ende Anzeige ---
Die Aktienmärkte haben den Schwung zum Jahresende 2012 aufrechterhalten und das
neue Jahr mit einem Kursfeuerwerk begonnen. Dies ist erstaunlich: Die US-Politiker
zögern wichtige Entscheidungen hinaus, so dass die Problematik der «fiskalischen
Klippe» weiterhin ungelöst bleibt. Die Diskussionen über die US-Staatsausgaben
werden nun noch zwei weitere Monate anhalten. Ein weiteres Problem, das angesichts
der Kluft zwischen Demokraten und Republikanern ebenfalls schwer zu lösen sein
wird, ist die Ausweitung des Verschuldungsrahmens – zur Jahreswende stießen die
USA an die Schuldenobergrenze von 16,4 Billionen US-Dollar. Ein Mangel an
weiteren potenziellen Störfaktoren besteht nicht: das zu hohe Schuldenniveau
der Industrieländer, ungünstige demografische Entwicklungen, potenzielle
Inflationsgefahren infolge der Politik der Zentralbanken und mögliche Unruhen
in der Eurozone aufgrund der Sparmaßnahmen, um nur einige zu nennen.
Den Notenbanken kommt weiterhin die Rolle der Feuerwehr zu. Die Währungshüter
stellen unbegrenzt Liquidität zur Verfügung und, wichtiger noch, reduzieren
das systemische Risiko in erheblichem Maße. Indem sie die Zinsen nahe der Null
halten, zwingen sie die Investoren sukzessive, sich aus schwach verzinslichen
Barbeständen und Staatsanleihen «sicherer Häfen» zu verabschieden. Eine weitere
wichtige Triebfeder für die Finanzmärkte ist der bessere Zustand der Weltwirt-
schaft. In den Schwellenländern, vor allem in China, beginnt sich der positive
Effekt der niedrigen Zinsen und der Konjunkturprogramme bemerkbar zu machen.
Die US-Wirtschaft ist ungeachtet der verfahrenen Situation im Hinblick auf die
«Fiskalklippe» erstaunlich widerstandsfähig, was auf einer Belebung des
Häusermarkts und umfangreichen Investitionen im Energiebereich in Verbindung
mit der Gewinnung von Schieferöl und -gas beruht.
2013 - das Jahr der Risikobereitschaft?
Was bedeutet dies nun für die Investoren? Ihre Situation lässt sich wohl am
besten mit dem Begriff «Anlagenotstand» beschreiben: Angesichts einer geringeren
Volatilität und einer beständigen Wertentwicklung sogenannter risikoreicher
Anlageklassen wächst der Druck auf Investoren mit hohen Bargeldbeständen, ihr
unproduktives Kapital einzusetzen, oder mit anderen Worten, Risiken einzugehen.
Die Priorität könnte sich folglich von «Kapitalrückführung» auf «Kapitalrendite»
verlagern und 2013 das Jahr sein, in dem die Anleger ihren «Jagdinstinkt»
wiederentdecken.
Die Veränderung des Anlegerverhaltens – weg vom Schutzgedanken und der Risiko-
aversion hin zu einer stärkeren Risikoneigung – wird allerdings graduell
verlaufen. Die Kreditmärkte, insbesondere hochverzinsliche Unternehmensanleihen
und Schuldpapiere der Schwellenländer, profitierten 2012 stark. Diese Entwicklung
dürfte sich im ersten Halbjahr 2013 fortsetzen. Sollten sich die Anlagemuster
jedoch tatsächlich ändern, hätte dies weitreichende Konsequenzen. Es sei daran
erinnert, dass die Zuflüsse in sogenannte «sichere» Anlagen, wie etwa den
Staatsanleihen der USA, Deutschlands und der Schweiz sowie in Gold oder den
Schweizer Franken, seit 2008 ungeahnte Ausmaße angenommen haben.
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Es ist noch nicht abschätzbar, inwiefern Aktien vom Beginn einer groß
angelegten Umschichtung aus sicheren Anlagen profitieren könnten. Die Grund-
voraussetzung für eine solche Entwicklung, die wir momentan noch als eher
wenig wahrscheinlich ansehen, wäre ein Anziehen der US-Wirtschaft. Sollte
die US-Konjunktur im zweiten Halbjahr 2013 an Momentum gewinnen, die Arbeits-
losigkeit deutlich sinken und die US-Notenbank ihre außergewöhnlichen Liquidi-
tätsmaßnahmen («QE3») und ihre Nullzinspolitik aufgeben, könnte die große,
30-jährige Hausse bei Staatsanleihen zu Ende gehen. Möglicherweise nimmt der
Goldpreis größere Veränderungen des Anlegerverhaltens vorweg: Er hat zuletzt
auf die Lockerung der Geldpolitik in den USA und in Japan kaum noch reagiert.
Wir haben die Portfolios im Dezember weitgehend unverändert gelassen. Eine
Ausnahme war Gold: Angesichts der sich verschlechternden Diversifikations-
eigenschaften des Edelmetalls und einer mangelnden Preisdynamik haben wir
unsere Position halbiert. Zudem haben wir Anfang Januar nach einer eindrucks-
vollen Entwicklung unserer japanischen Aktienposition teilweise Gewinne
mitgenommen. Im Gegenzug haben wir neu mexikanische Staatsanleihen gekauft
und damit unser Engagement in auf Lokalwährung lautenden Schuldtiteln von
Schwellenländern erhöht. Unserer Ansicht nach bietet der mexikanische Markt
gute Aussichten.
Wir verfügen über signifikante Barreserven, um Chancen zu nutzen, die sich
vor den anstehenden Verhandlungen über die «Fiskalklippe» ergeben könnten.
Nach wie vor sind wir bestrebt, vielversprechende Anlagemöglichkeiten zu
identifizieren, wobei der Kapitalerhalt oberste Priorität genießt. Quelle: Investmentfonds.de |
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