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FondsNews
28.02.2013 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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Das Interesse der EU-Mitgliedsländer und der USA an einer Intensivierung der
transatlantischen Handelsbeziehungen steigt, insbesondere da Schwellenländer
wie China oder Indien zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den
„traditionellen“ Industriestaaten gewinnen. Zwar verfügen die Europäische
Union und die Vereinigten Staaten bereits über eine Reihe von Freihandelsab-
kommen mit verschiedenen Ländern, doch ein transatlantisches Freihandelsab-
kommen (TAFTA) wäre in seiner Dimension unübertroffen: „Ein solches Regelwerk
würde einen Freihandelsraum schaffen, der nahezu 50 % der globalen Wirt-
schaftsleistung repräsentiert“, sagt Prof. Gabriel Felbermayr, Leiter des
Bereichs Außenhandel am ifo Institut.
Um die Auswirkungen einer umfassenden Handelsliberalisierung bestimmen zu können,
verglichen die ifo-Experten um Felbermayr die Handelsschaffungs-, Umlenkungs- und
Wohlfahrtseffekte eines Binnenmarktszenarios, das den Wegfall nicht-tarifärer
Handelsbarrieren miteinschließt, mit den Wirkungen, die sich bei einer bloßen
Abschaffung von Zöllen ergeben würden. Mithilfe der Daten bereits existierender
Freihandelsabkommen konnten die Wissenschaftler Rückschlüsse auf mögliche
Effekte eines vergleichbaren transatlantischen Vertragswerks ziehen.
Vollständige Liberalisierung kann zu Handelszuwachs um 79 % führen
Die Studie zeigt, dass vor allem Unternehmen mittlerer Größe, die bisher nicht
in die USA exportieren, Umsatz und Beschäftigung steigern können. Das gilt
allerdings nur, wenn die Liberalisierung über die Abschaffung von Zöllen
hinausgeht. Für diesen Fall errechneten die Wissenschaftler einen durchschnitt-
lichen Zuwachs beim Handel zwischen den EU-Mitgliedsländern und den USA in Höhe
von rund 79 %, also ein Vielfaches dessen, was eine reine Zollsenkung bewirken
würde. Zwar würden Exporte aus Deutschland in bisher privilegierte EU-Länder
– bedingt durch Umlenkungseffekte – deutlich zurückgehen, doch der Anstieg der
Ausfuhren in die USA, nach Kanada und nach Mexiko (+94 %, + 19 % und + 10 %)
würde den Rückgang mehr als kompensieren. Es zeigt sich, dass durch ein
umfassendes transatlantisches Handelsabkommen auch der Austausch von Gütern
und Dienstleistungen zwischen Länderpaaren steigen würde, die nicht direkt
von einem Abkommen betroffen wären, im Durchschnitt um etwa 3,4 %. Insgesamt
würde der Handel in etwa 56 % aller nicht direkt betroffenen Länderpaare
zunehmen. Nur zwischen einigen wenigen Ländern könnten die Transaktionen zum
Erliegen kommen. Grundsätzlich erhielten darüber hinaus auch Länder, die entweder
nur mit den USA oder nur mit der EU ein Freihandelsabkommen unterhalten, Anreize,
ein Abkommen auch mit dem jeweils anderen großen Partner zu schließen.
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Bei den Wohlfahrtseffekten zeigte die Studie, dass das reale Einkommen in den
EU-Mitgliedsländern bei einer umfassenden Liberalisierung zwischen 2,6 % und
9,7 % ansteigen würde, für Deutschland wäre der Wert 4,7 % und für die USA sogar
13,4 %: „Durch eine vollständige Liberalisierung gäbe es zum einen langfristig
mehr Produkte für die Verbraucher auf dem Markt, zum anderen würden die Preise
aufgrund der geringeren Handelskosten fallen, was die Kaufkraft der Einkommen
stärken würde. Im Falle einer reinen Zollabschaffung hingegen würde die
Wohlfahrt z.B. in Deutschland nur um 0,24 % zunehmen“, erklärt Felbermayr.
Positive Auswirkungen hätte TAFTA auch auf den Arbeitsmarkt. Zwar gingen weltweit
etwa 240.000 Jobs verloren, aber in Deutschland wären bis zu 110.000 neue Arbeits-
plätze und in der EU insgesamt 400.000 neue Stellen zu erwarten. Auch in den USA
würde die Beschäftigung zunehmen; leichte Beschäftigungszuwächse wären auch in
Kanada und Mexiko zu verzeichnen. Gleichzeitig stiege die durchschnittliche
Produktivität, was vermehrt zu Preissenkungen und besser bezahlten Anstellungen
führen würde. „Im Falle des Binnenmarktszenarios würde der Lohn bei einem durch-
schnittlichen Bruttomonatsverdienst von 3.311 Euro um rund 268 Euro pro Monat
steigen“, ergänzt Felbermayr. Zusammenfassend betont der Experte die dreifache
positive Wirkung von TAFTA. „Es ist ein Wachstumsbeschleunigungsprogramm, es
fördert die mittelständischen Unternehmen und es führt zu einer Zunahme sicherer
und gut bezahlter Beschäftigungsverhältnisse.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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