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FondsNews
17.04.2013 |
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Investmentfonds.de
17.04.2013: --- Ende Anzeige ---
Zweitens hat sich das Wachstumsdifferenzial zwischen aufstrebender
Welt und USA/Europa von sieben Prozentpunkten im Jahr 2009 auf derzeit
rund vier Prozentpunkte verengt. Tatsächlich ist die Wachstumsdynamik
in den USA und Japan inzwischen lebhafter als in den meisten Schwellen-
ländern. Anleger aus den entwickelten Ländern können jetzt nicht mehr
selbstverständlich davon ausgehen, an den aufstrebenden Märkten Wachstum
zu finden. In den letzten Quartalen ist das Gewinnwachstum an den
Emerging Markets deutlich hinter dem der entwickelten Märkte
zurückgeblieben.
Angesichts der strukturellen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums
in China – und ihrer Folgen für das Export-wachstum der EM – sind die
Wachstumsaussichten für die aufstrebende Welt mittlerweile recht düster.
Dazu tragen auch die sich verschärfenden makroökonomischen Ungleichge-
wichte zwischen den einzelnen Emerging Markets bei. Im Ergebnis besteht
wenig Spielraum für eine lockere Geldpolitik und eine lebhafte Ent-
wicklung der Binnennachfrage.
Drittens haben die sinkenden Leistungsbilanzüberschüsse bei gleichzeitig
steigenden Leistungsbilanzdefiziten und steilem Anstieg der spekulativen
Kapitalzuflüsse der rapiden Anhäufung von Devisenreserven in den
Schwellenländern ein Ende gesetzt. So ist in den asiatischen Schwellen-
ländern der Zuwachs an Devisenreserven von monatlich 100 Milliarden US-
Dollar in 2011 auf aktuell weniger als 10 Milliarden US-Dollar gesunken.
Viertens wandelt sich das relative Risikoprofil der Emerging Markets
gegenüber den entwickelten Märkten. In einigen wichtigen Ländern weiten
sich die Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite zunehmend aus. Hier sei
vor allem Südafrika genannt. Zugleich sind die Schuldenquoten seit 2008
rapide gestiegen; das gilt insbesondere für China, aber auch Indien und
Brasilien. Und schließlich hält sich in einigen Ländern, wie Südafrika,
Indien und Brasilien, infolge übermäßig lockerer oder schlicht verfehlter
Wirtschaftspolitik hartnäckig die Inflation.
Überdies ist in den letzten paar Jahren das Risiko eines makroökonomischen
Schocks in der aufstrebenden Welt gestiegen. Das ist einer der Gründe,
warum der Kapitalfluss in die Emerging Markets seit Sommer 2011 nachgelassen
hat.
Fünftens haben sich auch die Aussichten für die Rohstoffpreisentwicklung
verschlechtert, Hand in Hand mit den zunehmenden Anzeichen für eine
strukturelle Verlangsamung in China. Eine niedrigere globale Nachfrage
nach Rohstoffen bzw. eine rückläufige Nachfrageentwicklung würden sich
in der gesamten aufstrebenden Welt entscheidend auf Zahlungsbilanzen
und Staatshaushalte auswirken. Damit schrumpft das Aufwärtspotenzial
der EM-Währungen, vor allem in Südamerika, Osteuropa und Afrika.
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Hinzu kommt, dass die US-Konjunktur sich lebhafter entwickelt als
allgemein erwartet. Sowohl Arbeits- als auch Wohnimmobilienmarkt er-
holen sich wieder. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed
ihre quantitative Lockerung in den nächsten Quartalen oder Jahren
allmählich zurückfahren wird. Sobald sich ein solcher Kurswechsel
abzeichnet bzw. die Anlegerschaft damit rechnet, dürfte der Kapital-
fluss in die höher rentierlichen Emerging Markets massiv zurückgehen.
Es wäre jedoch verfrüht, sich darüber bereits jetzt Sorgen zu machen.
Eins ist jedoch klar: Die Chance der EM-Währungen, von der weltweit
üppigen Liquidität zu profitieren, schwindet zusehends.
Quelle: Investmentfonds.de |
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