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FondsNews
24.04.2013 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
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Das zentrale Ergebnis der Studie: Entgegen bisherigen Schätzungen
sollten bei Eintritt in den Ruhestand nicht rund 70 Prozent, sondern
vielmehr rund 87 Prozent des letzten Nettoeinkommens erreicht werden.
Allerdings ersetzte die gesetzliche Rente im Idealfall zuletzt
lediglich knapp 60 Prozent. In der Realität ist die Situation aufgrund
brüchiger Erwerbsbiografien, Teilzeitphasen und Auszeiten meist noch
viel dramatischer. So ergibt sich für das Jahr 2013 auf der Basis vor-
läufiger Zahlen sogar nur noch ein Nettorentenniveau von rund 55 Prozent.
Damit beträgt die Vorsorgelücke statt der bisher angenommenen 10
Prozentpunkte ganze 32 Prozentpunkte, bei lückenhafter Erwerbsbiografie
sogar 40 Prozentpunkte. Konkret fehlen einem Standardrentner nach der-
zeitigem Stand bei lückenloser Erwerbsbiografie künftig jeden Monat
650 Euro netto in der Tasche - 350 Euro mehr als bislang gedacht.*
"Der Bedarf an ergänzender Vorsorge ist höher als bisher von der
Fachwelt angenommen", sagt Klaus Mössle, Leiter Institutionelles
Geschäft bei Fidelity Worldwide Investment. Mit deutlichen Folgen für
die Bürger, denn diese müssen den neuesten Erkenntnissen zufolge deutlich
mehr für ihre Altersvorsorge tun. Wer kein großes Vermögen angehäuft oder
ein Erbe zu erwarten hat, ist auf eine ergänzende private und betriebliche
Vorsorge angewiesen, um im Alter seinen gewohnten Lebensstandard zu halten.
Das gilt vor allem für niedrige Einkommensgruppen, die geringe Rentenan-
wartschaften erworben haben. Zwar reduziert sich der Bedarf den Forschern
zufolge während der Rentenphase geringfügig, doch aufgrund der Inflation
bleibt die Ersatzrate nahezu unverändert bei rund 85 Prozent des letzten
Nettoeinkommens.
Betriebliche Altersvorsorge stärker ausbauen
Dass mehr kapitalgedeckte private und betriebliche Altersvorsorge
nötig ist, ist zwar mittlerweile Konsens in Politik und Gesellschaft.
Doch bislang stammen die Altersbezüge in Deutschland immer noch zu fast
90 Prozent aus der gesetzlichen Rente. Die private Altersvorsorge kommt
trotz staatlicher Förderung nur schleppend voran. Die Gründe dafür sind
vielfältig: Wer private Vorsorge betreibt, neigt aufgrund der vergangenen
Krisenjahre eher zu vermeintlich sicheren Festzinsanlagen, was den Ver-
mögensaufbau aufgrund des Niedrigzinsumfeldes und der Inflation jedoch
hemmt. Außerdem sind immer weniger Bürger gewillt, lang laufende Renten-
verträge einzugehen, vielen fehlt auch schlicht das Geld.
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Auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) in Deutschland führt im internationalen Vergleich eher ein Schattendasein. So stammen in Dänemark bereits 17 Prozent der Altersbezüge aus der betrieblichen Altersvorsorge, in den Niederlanden sogar ein Drittel. Hierzulande nutzen jedoch nur wenige Arbeitnehmer ihren seit 2002 gesetzlich verankerten Anspruch auf Entgeltumwandlung, vor allem im Mittelstand ist die Verbreitungsquote gering. "Der Anteil der betrieblichen Altersvorsorge an den Gesamt- rentenbezügen liegt in Deutschland lediglich bei 4 Prozent. Künftig werden jedoch 25 bis 30 Prozent notwendig sein, um diese deutlich höhere Ersatzquote von 87 Prozent zu erreichen", so Mössle. Mössle plädiert dafür, die bAV zu einer tragenden Säule neben der privaten Vorsorge nach dem Vorbild vieler europäischer Länder auszu- bauen: "Hier müssen neue Wege beschritten werden. Wir befürworten die Einführung einer automatischen Entgeltumwandlung mit Ausstiegs- möglichkeit und voller Beitragsflexibilität für den Arbeitnehmer. Diese Vorsorgepflicht sollte in jedem Arbeitsvertrag verankert sein und stellt eine einfache sowie transparente Lösung für Unternehmen und Mitarbeiter dar." Als Zwischenschritt wäre auch eine Ent- scheidungslösung denkbar, bei der Unternehmen per Gesetz jedem Neueinsteiger ein Angebot zur Entgeltumwandlung zu unterbreiten haben und Arbeitnehmer in regelmäßigen Abständen dazu auffordern müssen, sich aktiv mit dieser Frage auseinanderzusetzen. "Die kapitalgedeckte individuelle bAV ist eine effiziente und kosten- günstige Lösung, um die Vorsorgelücke zu schließen und wir sollten nichts unversucht lassen, um die Akzeptanz für diesen weiteren Vorsorgeweg und damit die bAV-Beteiligung in Deutschland insgesamt zu steigern." Der Handlungsspielraum des Staates ist nach den jüngsten Renten- reformen, insbesondere nach dem Altersvermögensergänzungsgesetz und dem RV-Nachhaltigkeitsgesetz, und wegen der massiven impliziten Staatsverschuldung relativ begrenzt. So wird das Leistungsniveau der Gesetzlichen Rentenversicherung bis 2030 auf nur 43 Prozent sinken - und das bei nahezu unverändertem Rentenbeitrag und höherem Renteneintrittsalter. Zwar gibt es noch die Möglichkeit einer Aufnahme von Beamten und Selbstständigen in die gesetzliche Renten- versicherung, doch das birgt verfassungsrechtliche Fragen. "Außerdem würden die Lasten mit einer solchen Aktion lediglich weiter in die Zukunft verlagert. Unsere westlichen Demokratien haben in wirtschaft- lichen und demografischen Boom-Zeiten zu Lasten der kommenden Generationen zu viel versprochen", konstatiert Mössle. Das könnte auch die zögerliche Haltung der Deutschen bei der Vorsorge begründen. --- Anzeige ---
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Ebenso wie die Tatsache, dass ihnen die drohende Rentenlücke aufgrund der unterschiedlichen Schätzungen immer zu abstrakt und zu vage vorkam. "Bislang wussten die Bürger ja nicht, wie hoch ihre Renten- lücke im Alter und damit ihr Sparziel überhaupt sind. Die Studie schafft nun eine konkrete Planungsgrundlage und damit mehr Klarheit und Orientierung in der aktuellen Rentendiskussion und bei der privaten Finanzplanung", so Mössle. Zur Forschungsmethode Die Forscher werteten Daten des Sozio-ökonomischen Panels des Wirt- schaftsforschungsinstituts DIW Berlin aus, eine repräsentative Längsschnittbefragung von 20.000 Personen in rund 11.000 privaten Haushalten. Untersucht wurden konkret Personen, die zwischen 1992 und 2011 in Rente gingen. Mittels ökonometrischer Methoden ermittelten die Forscher die Zufriedenheit der Befragten mit ihrem jeweiligen Einkommen zwischen Renteneintritt und dem 75sten Lebensjahr und leiteten daraus diejenige Rentenersatzquote ab, bei der die Zufriedenheit unverändert bleibt. Die Untersuchung soll in einem zweiten Schritt mit Analysen von Daten zum Verbraucher- und Konsum- verhalten ergänzt werden, um genaueren Aufschluss über die Lebens- verhältnisse und konkreten Bedarfe von Rentnerhaushalten zu erhalten. Quelle: Investmentfonds.de |
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