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FondsNews
03.05.2013 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Bei der Suche nach alternativen Erklärungen sollte man nicht allein
die geldpolitischen Aspekte berücksichtigen, sondern auch den fiskal-
politischen Bereich. Es wäre sicher verfrüht, hier bereits eine Kurs-
wende zu erwarten, doch seit ein paar Wochen weht ein moderater Wind
des Wandels. Da die strikte Haushaltspolitik in den letzten paar
Jahren eine der größten Hürden für das globale Wachstum darstellte,
könnte eine Wende die Markterwartungen an das künftige Wachstum
erheblich beeinflussen.
Doch noch predigen viele Politiker in weiten Teilen der entwickelten
Welt Sparsamkeit. Andererseits fällt die Durchsetzung des Sparkurses
mangels Popularität und wirtschaftswissenschaftlicher Basis immer
schwerer. Südeuropäische Politiker haben das offensichtlich schon
lange begriffen. Die jüngsten Entwicklungen in Spanien und Italien
signalisieren, dass man ab jetzt einen weniger drastischen Sparkurs
verfolgen wird. Spanien hat der Troika erfolgreich eine Fristver-
längerung um zwei Jahre zum Erreichen seiner Haushaltsziele
abgerungen; die neue italienische Regierung macht deutlich, dass
sie die wichtigste Botschaft aus den letzten Wahlen – Sparkurs: NO!
– verstanden hat, und dürfte Strukturreformen und Haushaltskonsoli-
dierung ausgewogener angehen. Aber auch die Europäische Kommission
scheint sich nicht mehr länger den Realitäten zu verschließen:
Sowohl Kommissionspräsident Barroso als auch Olli Rehn, der
Kommissar für Wirtschaft und Währung, haben bereits öffentliche
Stellungnahmen abgegeben, die eine nachgiebigere Haltung
signalisieren.
Aber auch ohne eine grundlegende Änderung der Fiskalpolitik haben
wir die größten Auswüchse wohl hinter uns. In Europa erreichte der
Sparkurs 2012 seinen Höhepunkt. Zwar belastet er auch 2013 noch das
Wirtschaftswachstum, doch ist im kommenden Jahr wohl fiskalpoli-
tische Neutralität zu erwarten. Die USA befinden sich dagegen
momentan in der „heißen Phase“ des Sparkurses: Steuererhöhungen
und Zwangssparpaket werden in der ersten Jahreshälfte 2013 die
konjunkturelle Entwicklung bremsen; ihre wachstumsschädliche
Wirkung wird erst in den Folgequartalen nachlassen. Japan legte
dagegen eine höhere Gangart ein: Ab dem zweiten Quartal 2013
soll „Abenomics“ die Konjunktur ankurbeln.
Insgesamt könnte es tatsächlich so sein, dass das Anlegerverhalten
in den nächsten ein, zwei Jahren zunehmend von konstruktiveren
Sichtweisen zu den Folgen der Fiskalpolitik auf das Wirtschafts-
wachstum beeinflusst wird. Das gilt umso mehr, wenn man den jüngsten
Rückgang der Ölpreise berücksichtigt. Dieser hat auf Haushalte in der
ganzen Welt eine ähnliche Wirkung wie eine Steuersenkung. Insofern
ist nachvollziehbar, warum die Märkte sich bisher wenig um die
schwachen Daten der Vergangenheit gekümmert haben, sondern sich
lieber am zyklischen Verlauf orientieren.
Niedrige Leitzinsen, reichlich Liquidität und geringere Extrem-
risiken rechtfertigen die allmähliche Rückkehr von Cash an die
Märkte. Im Ergebnis wird die Anlegerschaft wieder verstärkt auf
Risiken setzen. Dieser Prozess findet jedenfalls seit vergangenem
Sommer statt. Vor diesem Hintergrund ist immer noch völlig unklar,
wie viel konjunkturellen Schwung die Wirtschaftspolitik tat-
sächlich generieren kann, wenn die haushaltspolitische Komponente
unter Druck bleibt. Denn schließlich blieb das weltweite Wirt-
schaftswachstum auch während der Erholungsphase erstaunlich moderat.
Sofern die haushaltspolitische Komponente sich jetzt endlich in
Richtung Wachstum bewegt, könnte das einen grundlegenden Wandel
anstoßen. Wird der Wandel als überzeugend und nachhaltig wahrge-
nommen, so könnte die Rückkehr von Cash an die Märkte schließlich
auch eine Hinwendung zu risikoreicheren Anlageformen bedeuten:
von defensiven Werten hin zu Wachstumstiteln. Sowohl das Markt-
verhalten (Anleihen entwickeln sich weiterhin positiv) als auch
die ungewisse fiskalpolitische Zukunft lassen darauf schließen,
dass eine echte Umschichtung von Bonds zu risikoreicheren Werten
sowie von Ertragsrisiken (Unternehmensanleihen, Immobilien,
Dividendentitel) zu Wachstumsrisiken (High-Beta-Werte, Emerging
Markets, Rohstoffe) noch nicht in der Breite stattfindet.
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Die Weichen sind bereits gestellt. Es ist nun an den Anlegern,
sich der Möglichkeit zu öffnen, dass der „Wind of Change“ Welt-
wirtschaft und Märkte in produktivere Bahnen lenken wird. Dem-
entsprechend bleiben wir bei unserer Präferenz für Risikowerte
(Aktien und Immobilien). Sobald sich die weitere politische
Richtung und der Wandel im Anlegerverhalten deutlicher abzeichnen,
werden wir auch wieder stärker auf die Wachstumsentwicklung
fokussieren.
Festverzinsliche
Bei Spreadprodukten halten wir an unserer moderaten Übergewichtung
von High Yield (HY) und Senior Loans fest. Auch lokale Schwellenländer-
Anleihen gewichten wir über, da sie von hoher globaler Liquidität,
stagnierendem Wachstum und rückläufiger Inflation profitieren. Unter-
nehmensanleihen mit hoher Exponierung gegenüber Europa bzw. Sensitivität
gegenüber der Wachstumsentwicklung an den Emerging Markets bleiben
dagegen untergewichtet. Das gilt für europäische Investment-Grade-
Titel, Staatsanleihen von der Euro-Peripherie und auf Hartwährung
lautende Emerging Markets Debt.
Quelle: Investmentfonds.de |
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