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FondsNews
18.06.2013 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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--- Ende Anzeige ---
Eurozone fiel 2012 in Rezession zurück
Zwischen dem dritten Quartal 2009 und dem dritten Quartal 2011
erholte sich die Wirtschaft der Eurozone ähnlich wie jene der
Vereinigten Staaten. Allerdings fiel die Eurozone danach wieder
in die Rezession zurück, während der Aufschwung in den USA
anhielt. Selbst Deutschland, das europäische «Zugpferd», ver-
zeichnete im Schlussquartal 2012 einen konjunkturellen Rückschlag
und im ersten Quartal 2013 eine Stagnation.
Grund für die erneute Schwäche der Eurozone war die ausgeprägte
Rezession in den Peripheriestaaten, die ihre Budgetdefizite in
Angriff nahmen. Dies hatte zur Folge, dass viele Staatsangestellte
ihre Stelle verloren oder Lohnkürzungen hinnehmen mussten. Aber
auch viele von Staatsaufträgen abhängige Privatfirmen bauten
Personal ab oder reduzierten die Löhne. Darunter litt natürlich
auch der private Konsum.
Im Zuge der Euro-Krise stiegen die Renditen für Staatsanleihen
in der Peripherie massiv an. Dies hatte auch einen Anstieg der
Zinsen für Bankkredite zur Folge. Neben der Rezession in der
Peripherie führten auch die hohen Kreditzinsen zu einem Rückgang
der privaten Investitionen.
Bessere Aussichten für die kommenden Quartale
Vontobel ist überzeugt, dass die Konjunktur in der Eurozone
ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen hat. Unsere Einschätzung
beruht im Wesentlichen auf drei Überlegungen:
1. 2013 und 2014 werden die Sparmaßnahmen der Regierungen nicht
mehr so ausgeprägt sein. Damit lässt die Bremswirkung der Fiskal-
politik auf die Konjunktur nach.
2. Die niedrigeren Zinsen in der Peripherie freuen nicht nur
die Finanzminister, sondern stimulieren auch die Unternehmens-
investitionen.
3. Die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb der
Eurozone konnten deutlich abgebaut werden
Der Umfang der Budgeteinsparungen lässt sich mit dem konjunktur-
bereinigten Primärsaldo quantifizieren. Beim Primärsaldo werden
die Zinszahlungen aus dem Haushaltssaldo heraus gerechnet. Diese
Zinsausgaben haben keinen konjunkturellen Impuls zur Folge. Ohne
Wirkung bleibt auch eine Veränderung des Staatshaushaltes, welche
auf die Konjunktur zurückzuführen ist (die so genannten eingebauten
Stabilisatoren). Die Analyse des konjunkturbereinigten
Primärsaldos zeigt, dass in der Eurozone der Großteil der
Konsolidierung des Staatshaushaltes in den Jahren 2011 und 2012
erfolgte. 2013 wird die Konsolidierung bereits weniger stark
ausfallen als im Vorjahr. 2014 wird die Fiskalpolitik die
Konjunktur kaum mehr beeinträchtigen.
Dies, da die Europäische Kommission Anfang Mai verschiedenen
Staaten längere Fristen einräumte, um ihre Staatsdefizite auf
drei Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu bringen.
Frankreich beispielsweise muss dieses Ziel erst 2015 anstatt
2013 erreichen, Spanien 2016 anstatt 2014 und die Niederlande
2014 anstatt 2013. Damit wurde der Konflikt zwischen Wirt-
schaftswachstum und "Austerität" – also Sparzwang – etwas
entschärft. Die Fristerstreckung ist auch als Eingeständnis
einer früheren Fehlbeurteilung zu sehen: Die Europäische
Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten
die negativen konjunkturellen Auswirkungen der Budgetsanierung
in der Peripherie ursprünglich stark unterschätzt.
Die gesunkenen Renditen für Staatsanleihen in Ländern wie
Italien, Spanien und Irland sind eine willkommene Erleichterung
für den Staatshaushalt, denn die Zinsausgaben für die Staatsschuld
werden dadurch reduziert. Allerdings ist dies ein langsamer Prozess,
denn die niedrigeren Sätze kommen ja nur bei neu ausgegebenen
Staatsanleihen bzw. Schatzwechseln zum Tragen. Trotzdem: Insgesamt
reduzieren sich die Zinsausgaben. Das heißt, dass der Finanzminister
andere Staatsausgaben erhöhen kann beziehungsweise andere Ausgaben
nicht mehr so stark kürzen muss.
Von den gesunkenen Zinsen in der Peripherie profitieren auch die
Unternehmen, da sie weniger Zins auf Bankkredite bezahlen müssen.
Die Zinsen auf Bankkredite sind in der Peripherie bereits auf dem
Rückzug. Niedrigere Kreditzinsen kurbeln die Investitionen in der
Peripherie an. Um diesen Prozess zu beschleunigen, will die
deutsche Regierung die staatliche Entwicklungsbank Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) dazu einspannen, an kleine und mittlere
Unternehmen in Spanien Kredite in Höhe von bis zu einer Milliarde
Euro zu vergeben.
Peripherie wird wettbewerbsfähiger
Als Stolperstein auf dem Weg zur Konjunkturerholung haben sich
die großen außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb der
Eurozone erwiesen. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger
Länder der Peripherie führte zu großen Defiziten in deren
Leistungsbilanzen. Inzwischen haben diese Staaten in diesem
Bereich deutliche Fortschritte erzielt. Während in Irland und
Griechenland die Lohnstückkosten zwischen 1999 und 2008 um
zwischen 40 Prozent und 50 Prozent schneller anstiegen als in
Deutschland, hat sich dieser Nachteil inzwischen deutlich
reduziert. Geht man davon aus, dass der recht großzügige Lohn-
abschluss in der deutschen Metallbranche auch in anderen
Branchen Schule macht, dürfte der Trend von vergleichsweise
stärker steigenden deutschen Lohnstückkosten anhalten.
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Die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit hat dazu beigetragen,
dass sich die Defizite in der Leistungsbilanz markant ver-
ringert haben. Die größten «Sünder» bei den Außendefiziten
waren Griechenland, Portugal und Spanien, deren Defizite
zwischen zehn Prozent und 15 Prozent ihres BIP ausmachten.
Inzwischen sind die Leistungsbilanzdefizite auf zwischen
zwei Prozent des BIP (Spanien) und 5,5 Prozent (Griechenland)
zurückgegangen. Eine sich verbessernde Leistungsbilanz der
Peripheriestaaten lindert nicht nur die Spannungen innerhalb
der Eurozone, sondern erhöht auch das Wirtschaftswachstum in
der Peripherie – und zwar über einen positiven Beitrag des
Außenhandels zum Wirtschaftswachstum.
Quelle: Investmentfonds.de |
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