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02.08.2013 |
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Investmentfonds.de
02.08.2013: --- Ende Anzeige ---
Hinweise des Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke auf eine Drosselung des
Wertpapierkaufprogramms der US-Notenbank lösten zusammen mit verbesserten
Makrodaten aus den USA eine Verkaufswelle am Anleihemarkt aus, wodurch
die Marktstimmung getrübt wurde. Schwellenmarktwährungen und Rohstoff-
preise waren ebenfalls rückläufig. Als die People’s Bank of China nach
einem deutlichen Anstieg des Interbanken-Leitzinses in Juni signalisierte,
dass sie nicht am Markt intervenieren werde, kamen Sorgen über die
Stabilität des Banksektors auf, was die Anleger zusätzlich verunsicherte.
Aktuelles aus den Regionen
Asien
Das BIP-Wachstum in China ging von 7,9% im letzten Quartal des Jahres
2012 auf 7,7% im ersten Quartal des Jahres 2013 zurück (jeweils im
Vergleich zum Vorjahr). Hauptverantwortlich für die Wachstumsverlang-
samung war die Schwäche bei Industrieproduktion und Investitionen.
Dagegen blieb der inländische Konsum weiterhin der stärkste Wachs-
tumstreiber. Der Inflationsdruck ließ im Mai nach, wobei der Ver-
braucherpreisindex im Jahresvergleich von 2,4% im April auf 2,1%
zurückging. Der chinesische Präsident Xi Jinping besuchte im Juni
die USA, Mexiko, Trinidad und Tobago sowie Costa Rica mit dem Ziel,
die Beziehungen weiter auszubauen. Um die Verbindung zu China zu
stärken, stattete der südkoreanische Präsident Park Geunhye dem
Land Ende Juni einen Besuch ab, bei dem weitere Verhandlungen über
ein bilaterales Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern
vereinbart wurde. Für Anfang Juli wurde eine sechste Gesprächsrunde
in Südkorea anberaumt. China und Taiwan unterzeichneten im Juni im
Rahmen der bestehenden Vereinbarung zur wirtschaftlichen
Zusammenarbeit ein Abkommen über den Dienstleistungshandel. Damit
erhalten taiwanesische Investoren Zugang zu 80 Dienstleistungs-
sektoren in China, während im Gegenzug 64 Sektoren in Taiwan für
Investitionen aus China geöffnet werden. China und die südasiatischen
Länder haben sich anlässlich der ersten China-Südasien-Expo auf eine
verstärkte Zusammenarbeit sowie Bestrebungen zum Erhalt des Wirt-
schaftswachstums verständigt.
Angetrieben durch höhere Investitionsausgaben und Exporte beschleunigte
sich das BIP-Wachstum in Südkorea von 0,3% im vierten Quartal 2012 auf
0,9% im ersten Quartal 2013 (jeweils gegenüber dem Vorquartal). Im
Vergleich zum Vorjahr wuchs die Wirtschaft im 1. Quartal um 1,5% und
damit genauso stark wie in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2012.
Das Finanzministerium reduzierte seine BIP-Wachstumsprognose für 2013
von 3,0% gegenüber dem Vorjahr auf 2,3%. Die Bank of Korea ließ ihren
Leitzins im Juni unverändert, nachdem er im Mai um 25 Basispunkte (0,25%)
auf 2,5% gesenkt worden war. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze
verlangsamte sich im Jahresvergleich von 2,1% im April auf 0,5% im Mai,
während sich die Industrieproduktion im Mai mit einem Minus von 0,7%
gegenüber dem Vorjahr besser als erwartet hielt. Die Exporte erhöhten
sich im Mai im Jahresvergleich um 3,2% auf 48,4 Mrd. US-Dollar, nachdem
sie im April nur um 0,4% gesteigert worden waren. Das Parlament billigte
einen Ergänzungshaushalt von über 15 Mrd. US-Dollar für die Finanzierung
von Maßnahmen zur Förderung der Binnenwirtschaft und der Beschäftigung
sowie zur Unterstützung der unter der Abwertung des japanischen Yen
leidenden Exporteure. Die zunehmende Bedeutung des ressourcenreichen
afrikanischen Kontinents zeigte sich auch daran, dass führende Vertreter
aus Uganda und Mosambik Südkorea im Quartal einen Besuch abstatteten mit
dem Ziel, die bilateralen Beziehungen zu verbessern.
Die indische Wirtschaft erzielte im ersten Quartal 2013 ein Wachstum
von 4,8% im Vorjahresvergleich, was das revidierte Jahreswachstum von
4,7% im Schlussquartal des Jahres 2012 geringfügig übertraf. Damit
erreichte das Wachstum für das im März 2013 beendete Geschäftsjahr (GJ2013)
das Jahrzehnttief von 5,0% gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich dazu
belief sich das Jahreswachstum des BIP im GJ2012 auf 6,2%. Die Schwäche
von Konsum und Investitionen im Inland in Verbindung mit niedrigeren
Staatsausgaben gehörten zu den Hauptgründen für das schwächere Jahres-
wachstum des Landes. Die Reserve Bank of India ließ ihren Leitzins im
Juni unverändert bei 7,25%, nachdem er zuvor seit Jahresbeginn, vor
allem wegen Inflationssorgen, dreimal gesenkt worden war. Der
Inflationsdruck schwächte sich im Mai ab, wobei der Verbraucherpreis-
index von 9,4% im April auf 9,3% und der Großhandelspreisindex von
4,9% auf 4,7% zurückgingen (jeweils im Vergleich zum Vorjahr). Im
Rahmen der „Look East“-Politik Indiens unternahm Ministerpräsident
Manmohan Singh Ende Mai Reisen nach Japan und Thailand mit dem Ziel,
die Verbindungen zu den regionalen Partnern zu verbessern.
Lateinamerika
In Brasilien legte das BIP-Wachstum im ersten Quartal des Jahres 2013
von 1,4% in den letzten drei Monaten des Jahres 2012 auf 1,9% zu
(jeweils im Vergleich zum Vorjahr). Zu den wichtigsten Wachstums-
treibern gehörten der Agrarsektor mit einem Jahreswachstum von 17,0%
sowie eine Erholung der Investitionsaktivität. Der schwache Konsum
und ein Rückgang der Industrieproduktion belasteten die Wirtschaft
jedoch weiterhin. Die Zentralbank senkte ihre BIP-Prognose für das
Jahr 2013 von zuvor 3,1% auf 2,7% im Jahresvergleich. Das Leistungs-
bilanzdefizit verringerte sich von 8,3 Mrd. US-Dollar im April auf
6,4 Mrd. US-Dollar im Mai. Die Handelsbilanz wies im Mai, nach einem
Defizit von 944 Mln. US-Dollar im April, einen Überschuss von 760
Mln. US-Dollar auf. Die ausländischen Direktinvestitionen in
Brasilien lagen im Mai bei 3,9 Mrd. US-Dollar und damit unter dem
im April verzeichneten Niveau von 5,7 Mrd. US-Dollar. Im 12-Monats-
Zeitraum bis Mai bewegte sich das Leistungsbi-lanzdefizit bei 73,0
Mrd. US-Dollar bzw. 3,2% des BIP. Die Zentralbank hob die Leitzinsen
im Mai um 75 Basispunkte (0,75%) auf 8,0% an, um dem Inflationsdruck
entgegenzuwirken. Der Verbraucherpreisindex verharrte im Mai bei
6,5% gegenüber dem Vorjahr, dem gleichen Niveau wie im April, und
verharrte damit genau am oberen Ende der Zielspanne der Bank. Die
Bank erwartet einen Inflationsrückgang auf 6,0% bis Ende 2013 und
auf 5,4% bis Ende 2014.
Afrika
Das BIP von Südafrika stieg im ersten Quartal des Jahres 2013 um 1,9%
gegenüber dem Vorjahr an, der niedrigste Zuwachs seit über drei Jahren.
Im Vergleich dazu expandierte die Wirtschaft im Schlussquartal des Jahres
2012 um 2,5% gegenüber dem Vorjahr. Die Schwäche des Produktionssektors
war der Hauptgrund der Verlangsamung. Die südafrikanische Notenbank
reduzierte ihre BIP-Wachstumsprognose für 2013 von 2,7% gegenüber dem
Vorjahr auf 2,4%. Das Leistungsbilanzdefizit verringerte sich von 6,5%
im Abschlussquartal des Jahres 2012 auf 19,1 Mrd. US-Dollar bzw. 5,8%
des BIP im ersten Quartal des Jahres 2013. Die Verbesserung ging vor
allem auf höhere Goldexporte und Dividendenerträge zurück. Der Ver-
braucherpreisindex sank im Jahresvergleich von 5,9% im April auf das
Vier-Monats-Tief von 5,6% im Mai, was vor allem an niedrigeren Kraft-
stoffpreisen lag. Das verarbeitende Gewerbe erholte sich im April und
verzeichnete das stärkste Wachstum seit September 2011. Die Industrie-
produktion stieg im Jahresvergleich um 7,0%, nachdem sie sich im März
um 2,2% abgeschwächt hatte. Zu den wichtigsten Treibern gehörte der
Automobilsektor, der im April um 18,0% im Vergleich zum Vorjahr wuchs.
Die Bergbau-produktion ging nach einem Minus von 3,8% im März im April
gegenüber dem Vorjahr um 0,4% zurück, wofür niedrigere Rohstoffpreise,
die schwache globale Nachfrage und Streiks verantwortlich waren.
Osteuropa
Die russische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal des Jahres 2013 um
1,6% gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die ursprüngliche Schätzung
von 1,1%, die das Wirtschaftsministerium im April vorgelegt hatte.
Dies steht einem Anstieg von 2,1% gegenüber dem Vorjahr im vierten
Quartal des Jahres 2012 gegenüber. Das Wachstum des Binnenkonsums
schwächte sich im Jahresvergleich von 4,1% im April auf 2,9% im Mai
ab, nachdem das verfügbare Einkommen unerwartet erstmals seit über
einem Jahr gesunken war und die Inflation weiter erhöht blieb. Der
Verbraucherpreisindex erhöhte sich im Jahresvergleich von 7,2% im
April auf 7,4% im Mai, während das reale verfügbare Einkommen nach
einem Anstieg um 7,5% im April im Mai um 1,3% zurückging. Erfreulicher-
weise sank die Arbeitslosenquote von 5,6% im April auf 5,2% im Mai.
Die Zentralbank ließ ihren Leitzins im Juni den neunten Monat in
Folge unverändert bei 8,25%, denn die Inflation lag nach wie vor
außerhalb der Zielspanne der Bank von 5% bis 6% und auf dem höchsten
Stand seit fast zwei Jahren. Der stellvertretende chinesische Premier
Zhang Gaoli und der russische Präsident Wladimir Putin vereinbarten
eine Vertiefung der wirtschaftlichen und praktischen Zusammenarbeit
ihrer beiden Länder. Neben Projekten in Sektoren wie Energie,
Infrastruktur und Investitionen brachten beide Länder zudem ihr
Interesse an einer Zusammenarbeit in Bereichen wie High-Tech,
Fertigung und Umweltschutz zum Ausdruck.
Das BIP-Wachstum in der Türkei hat sich im Jahresvergleich von 1,4%
im vierten Quartal 2012 auf 3,0% im ersten Quartal 2013 beschleunigt.
Als Wachstumstreiber fungierten dabei die Erholung des privaten Konsums,
ein höherer Staatsverbrauch sowie der Rekordanstieg der Investitionen
im öffentlichen Sektor. Der Anstieg der öffentlichen Investitionsausgaben
beschleunigte sich drastisch von +21,4% im vierten Quartal des Jahres
2012 auf +81,9%. Der Staatsverbrauch erhöhte sich im ersten Quartal
des Jahres 2013 um 7,2%, der private Konsum um 3,9% (jeweils im
Vergleich zum Vorjahr). Die Zentralbank ließ ihren Leitzins unver-
ändert, nachdem sie ihn früher im Quartal um 100 Basispunkte (1,0%)
gesenkt hatte. Der einwöchige Repo-Zinssatz wurde auf das Rekordtief
von 4,5% reduziert, während die Soll- und Habenzinsen für Tagesgeld
auf 6,5% bzw. 3,5% zurückgingen. Der Inflationsdruck erhöhte sich
im Mai, wobei der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich von 6,1%
im April auf 6,5% anstieg. Moody's Investors Service stufte die
Bonitätsnote der Türkei als zweite internationale Ratingagentur
auf Investment Grade herauf. Moody’s hob das Rating der Staatsanleihen
des Landes um eine Stufe von Ba1 auf Baa3 an, mit stabilem Ausblick.
Ausblick
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Die Schwellenmärkte unterscheiden sich in mancher Hinsicht nicht von
den anderen Märkten der Welt – sie können volatil sein und von über-
triebenen Mittelflüssen oder plötzlichen Stimmungsschwankungen be-
einflusst werden. Allerdings gelingt es unserem Team aufgrund unseres
langfristigen Fokus, die Volatilität an diesen Märkten auszunutzen.
Nach unserer Einschätzung werden die guten Wachstumsperspektiven
zahlreicher Schwellenländer derzeit nicht angemessen bei den Aktien-
bewertungen berücksichtigt, die generell niedriger liegen als an
den Weltmärkten.
Zu beachten sind drei herausragende Merkmale der Schwellenmärkte.
Erstens liegen die Wachstumsraten in den Schwellen-ländern immer
noch deutlich höher als in den Industrienationen. Für 2013 wird für
die Schwellenmärkte ein etwa fünf Mal so hohes Wachstum prognostiziert
wie für die Industrieländer. Das BIP-Wachstum wird nach unserer
Schätzung in Ersteren bei 5,4% und in Letzteren lediglich bei 1,1%
liegen.
Zweitens verfügen die Schwellenländer über enorme und weiter wachsende
Devisenreserve, die deutlich über dem Niveau der Industrieländer liegen.
Darüber hinaus besteht in vielen der Schwellen- und Grenzmärkte –
anders als in den Industrienationen – noch immer reichlich Spielraum
für fiskal- und gelpolitische Anreize. Das schwache Wachstum in den
Industrieländern könnte zwar – vor allem über die Abschwächung des
Welthandels – auch auf die Schwellenmärkte übergreifen. Möglicherweise
wird dieser Einfluss jedoch weiterhin durch die höheren Investitions-
ausgaben und die stärkere Binnennachfrage in den Schwellenländern
kompensiert.
Drittens liegt das Schuldenniveau in den Schwellenländern im
Verhältnis zu ihrem BIP generell deutlich niedriger als in den
Industrieländern.
Dr. Mark Mobius,
Executive Chairman, Templeton Emerging Markets Group
Quelle: Investmentfonds.de |
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