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04.08.2013:
Neue OZ: Kommentar zu Zinsen / Finanzen / Verbraucher
Osnabrück (ots) - Ohne Verzicht wird es nicht gehen
Die gute Nachricht zuerst: Wer heute 30 ist, hat, statistisch
gesehen, große Chancen, die 100 zu erreichen, denn die
durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland steigt und steigt.
Die schlechte: Viele Alte werden in der zweiten Jahrhunderthälfte ein
karges Dasein fristen. Gegenwärtig schmelzen die Ersparnisse der
Deutschen dahin wie arktisches Eis im Sommer. EZB-Präsident Mario
Draghi hat es nicht eilig damit, den Leitzins zu erhöhen und dadurch
der Vernichtung von Privatvermögen Einhalt zu gebieten. Die
Niedrigzinspolitik der europäischen Notenbank kann noch Jahre
anhalten, so lange, wie ihre Ursache, die Euro-Schuldenkrise, nicht
bewältigt ist.
Man sollte meinen, umso mehr kümmerten sich die Menschen in
Deutschland um eine solide, auf mehreren Säulen ruhende
Altersvorsorge. Dem ist nicht so. Nur ein kleiner Teil der
Bevölkerung ergreift Eigeninitiative zur Altersvorsorge. Dieser
Anteil bleibt seit Jahren gleich, er steigt auch jetzt nicht. Die
Spanne der Nicht-Erwerbstätigkeit innerhalb eines Lebens wächst
dagegen sehr wohl. Ebenso wie der Teil der Bevölkerung, der aus dem
Rentensystem versorgt werden muss. Altersarmut droht in Deutschland
zu einem Massenphänomen zu werden. Die Schlussfolgerung ist simpel:
Wer diesem Schicksal entgehen will, muss seinen heutigen Konsum
einschränken und Einkünfte geschickt anlegen. Nicht trotz, sondern
gerade wegen der niedrigen Zinsen.
Christian Schaudwet
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
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