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11.09.2013 |
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Investmentfonds.de
11.09.2013: --- Ende Anzeige ---
Zunächst einmal sollte man die Entwicklung der Kapitalmarkt-
renditen in der jüngeren Vergangenheit als das nehmen was
es ist: Ein Zeichen des Vertrauens. Der Glaube der Investoren
an den Erhalt des Euros kehrt – auch dank des Machtwortes
der EZB im Sommer 2012 – zurück, was sich in sinkenden Zinsen
und vor allem sinkenden Risikoaufschlägen widerspiegelt. Im
Fahrwasser der Entspannung der Finanzmärkte beginnt die
Konjunktur in den Peripherieländern Tritt zu fassen. Die Lage
an den Arbeitsmärkten ist zwar immer noch desaströs, sie ver-
schlechtert sich aber nicht mehr weiter. Darüber hinaus befindet
sich die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte auf einem
guten Weg, der griechische Finanzminister stellt für das
Fiskaljahr 2013 sogar bereits Primärüberschüsse in Aussicht.
Vor dieser Kulisse ist es kein Wunder, dass die Investoren für
die fernere Zukunft ein Ende der ultraexpansiven Geldpolitik
antizipieren und den sicheren Häfen den Rücken zuwenden. Daraus
aber nun gleich auf die «grosse Zinswende» zu schliessen, geht
dann allerdings doch zu weit – wir würden eher von einer
«grossen Normalisierung» sprechen: Der mehr als fünf Jahre
währende Ausnahmezustand an den Finanzmärkten geht zu Ende und
das bedingt das Auspreisen der Safe-Haven-Prämien und die Rück-
kehr der Renditeniveaus auf ihre fundamental gerechtfertigten
Niveaus.
In dieser Hinsicht ist indes schon viel passiert. Mit Blick auf
deutsche Bundesanleihen ist die Überbewertung nahe der 2,00%-Marke
sogar fast vollständig abgebaut. In den kommenden Monaten dürften
die Renditen zunächst weiter steigen, primär angetrieben von der
anhaltenden Erholung der Weltwirtschaft. Allerdings sollte sich
der Aufwärtstrend verflachen, schliesslich sind die Zinskurven
bereits steil und bis die Notenbanken tatsächlich die Leitzinsen
erhöhen können, werden noch Jahre ins Land gehen. Einen
«Durchmarsch» der Bundrenditen sehen wird daher nicht.
Im Gegenteil, an unserer Erwartung strukturell niedriger Renditen
hat sich nichts verändert. Der Wachstumstrend der Eurozone wird
angesichts der dürftigen Produktivitätszuwächse und der extrem
ungünstigen demographischen Rahmenbedingungen ausgesprochen flach
verlaufen. Gleichzeitig sind in der mehrjährigen Wirtschaftskrise
enorme Überkapazitäten entstanden, die ein wahres Bollwerk gegen
aufkommenden Inflationsdruck darstellen. Das ist definitiv nicht
das Umfeld für eine «grosse Zinswende».Quelle: Investmentfonds.de |
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