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13.09.2013 |
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Investmentfonds.de
13.09.2013: --- Ende Anzeige ---
Ist die Lage aber wirklich so trostlos? Ein wesentlicher
Unterschied zu früheren Griechenlandkrisen besteht darin, dass die
jüngste Finanzierungslücke nicht durch Schlamperei oder Misswirt-
schaft der Hellenen verursacht wurde.Die Notwendigkeit weiterer
Hilfen ergibt sich vielmehr daraus, dass Griechenland noch nicht
kapitalmarktfähig ist.
Im Übrigen wurden weitere Hilfen bereits im Rahmen des 2. Rettungs-
pakets avisiert. So heisst es im Statement der Eurogruppe vom
27. November 2012, dass die Eurostaaten »zusätzliche Massnahmen
und Unterstützung prüfen werden«, sobald Griechenland einen Primär-
überschuss aufweist.
Wie gross wird das 3. Hilfspaket?
Ein Staat wendet sich aus zwei Gründen an die Kapitalmärkte: Wegen
der Finanzierung neuer Schulden und der Refinanzierung seiner Alt-
schulden. Griechenland ist derzeit weder zum einen noch zum anderen
in der Lage, weshalb die Euroländer (und der IWF) in die Bresche
gesprungen sind. Die Finanzierung ist allerdings nur bis Mitte 2014
gesichert. Da Griechenland auch danach noch nicht kapitalmarktfähig
sein dürfte, muss die Alimentierung durch die Euroländer fortgesetzt
werden. Mit welchen zusätzlichen Beträgen ist zu rechnen?
(...)
Per saldo dürfte daher ein 3. Hilfspaket in Höhe von ca. 15 Mrd.
EUR ausreichen, um den Geldbedarf Griechenlands bis Ende 2016 sicher-
zustellen. Wollen die Euroländer bis 2018 für Ruhe sorgen, ist mit
ca. 25 Mrd. EUR zu rechnen. Dieses Volumen könnte ohne Weiteres über
den ESM gestemmt werden, der noch über eine Ausleihekapazität von
450 Mrd. EUR verfügt.
Ein weiterer Schuldenschnitt hingegen erscheint zum aktuellen Zeitpunkt
nicht zwingend erforderlich. Jetzt, wo in Griechenland erste Fortschritte
sichtbar werden, ist es die bessere Alternative, erst einmal abzuwarten,
um zu sehen, ob der Trend einer steigenden Schuldenstandsquote gebrochen
wird.
Gelingt der konjunkturelle Tournaround?
Der Erfolg der griechischen Haushaltskonsolidierung hängt neben der
konsequenten Umsetzung der getroffenen Sparbeschlüsse insbesondere von
der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Griechenland erlebte in den ver-
gangenen fünf Jahren die schwerste Wirtschaftskrise aller Zeiten. Das
reale und das nominale BIP sind seit Anfang 2008 um über 20% gefallen.
Allein die Entwicklung im Nenner hat somit die Defizitquote
(Verschuldung/nominales BIP) um 30% nach oben getrieben.
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Wie in allen Peripherieländern mehren sich indes seit Jahresbeginn
auch in Griechenland die Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung.
Die Stimmungsindikatoren (Einkaufsmanagerindex, Wirtschaftsvertrauen)
haben kräftige Sprünge nach oben gemacht und die realwirtschaftlichen
Daten (Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze, Pkw-Verkäufe,
Baugenehmigungen, BIP) vollziehen zumindest eine Bodenbildung.
Das Investitionsklima sollte sich schliesslich ebenfalls aufhellen.
Unter anderem wegen der bereits durchgeführten Bankenrekapitalisierung,
dem Abbau öffentlicher Zahlungsrückstände gegenüber Privatunternehmen
(noch über 6 Mrd. EUR) und wegen der effizienteren Abrufung von EU-
Geldern für Infrastrukturprojekte.
In Anbetracht dessen erscheinen eine zyklische Stabilisierung im
2. Halbjahr 2013 und ein geringfügiges Wachstum 2014 – wie es IWF und
EU-Kommission in ihren Prognosen unterstellen – realistisch.
Fazit: Griechenland verdient noch eine Chance
Anders als 2010 und 2012 vollzieht sich die Debatte um ein
3. Hilfspaket für Griechenland vor dem Hintergrund rückläufiger
Haushaltsdefizite und erster Anzeichen einer zyklischen Erholung.
Mithin sind die damit verbundenen Risiken geringer als bei den
ersten beiden Programmen. Es spricht daher viel dafür, die
Griechenland-Rettung fortzuführen.
Mit einem weiteren Schuldenschnitt sollte man mindestens bis 2016
abwarten. Ist die Schuldenstandsquote bis dahin rückläufig, dürfte
Griechenland seine Kapitalmarktfähigkeit zurückerlangen und ein
»Hair Cut« obsolet werden.Quelle: Investmentfonds.de |
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