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05.12.2013 |
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Investmentfonds.de
05.12.2013: --- Ende Anzeige ---
Sich verbessernde weltwirtschaftliche Aussichten sowie die Ungewissheit im
Hinblick auf die weitere Geldpolitik der USA haben dazu geführt, dass die
Anleiherenditen der Kernländer seit Anfang 2013 um rund 100 Basispunkte an-
gestiegen sind. Das war auch bei den Indizes für UK Gilts und Bundesanleihen
der Fall. In den entwickelten Märkten haben sich die Credit-Spreads der
Investment-Grade- und High-Yield-Segmente generell verengt. Innerhalb des
Investment-Grade-Segments warfen Nachranganleihen weiterhin die höchsten
Gesamterträge ab. Sofern bis Jahresende keine wesentlichen Änderungen ein-
treten, dürften Staatsanleihen der Kernländer etwas höher rentieren,
während die Renditen auf Spread-Produkte im Wesentlichen unverändert
bleiben (Investment-Grade) oder fallen (Staatsanleihen aus EWU-Randstaaten
sowie High Yields) sollten. Der Aufschwung hat sich etwas beschleunigt,
die systemischen Risiken sind gesunken und dennoch ziehen die Zentralbanken
eine weitere Lockerung in Betracht und unterstreichen mit Nachdruck, dass
mit einer strafferen Geldpolitik vorerst nicht zu rechnen sei. Diese Themen
werden sich auch im kommenden Jahr fortsetzen.
Notenbanken: BoE wird die Zinsschraube voraussichtlich anziehen
Die Bank of England (BoE) wird voraussichtlich als erste Zentralbank die
Zinsen wieder anheben. Gründe sind der mögliche Rückgang der Arbeitslosen-
rate auf unter 7 Prozent, die Aussicht auf eine beschleunigte Inflations-
entwicklung in Großbritannien und der sich abzeichnende Wohnimmobilienboom
samt der damit verbundenen politischen Probleme. Anders sieht es in den
USA aus: Hier besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die US-
Notenbank den Leitzins anhebt. Die Unsicherheiten im Hinblick auf die
weitere Entwicklung in den USA rühren aus den Schwierigkeiten der Fed,
den Markt davon zu überzeugen, dass „Tapering“ nicht gleich „Tightening“
ist. Ein Ende des QE bei gleichzeitig höherem Gewicht auf die Forward
Guidance könnte den Verlauf der Treasury-Renditekurve auf ungewöhnliche
Weise beeinflussen. Während das kurze Ende der Kurve stabil bleiben würde,
falls der Markt der Forward Guidance Glauben schenkt, würde ein Ende der
QE die Renditen am langen Ende in die Höhe treiben. Doch das wäre das
Gegenteil dessen, was „Operation Twist“ eigentlich bezweckt hatte, nämlich
eine Verflachung der Renditestrukturkurve. Der Spread zwischen zwei- und
zehnjährigen Laufzeitbändern könnte sich vor diesem Hintergrund durchaus
auf 300 Basispunkte ausweiten.
Keine höheren Zinsen in Europa
In Europa liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in 2014 bei
null, die einer weiteren – eher symbolischen – Senkung hingegen bei
70 Prozent. Der Makro-Hintergrund in Europa ist weiterhin schwach. So
lag der Flash PMI (Purchasing Managers' Index) im November bei nur 51,5
für das verarbeitende Gewerbe und bei 50,9 für den Dienstleistungssektor
und damit etwas unter dem Stand von Oktober. Zudem ist die Inflation
niedrig und weiter rückläufig. Der Euro ist dank hohem Leistungsbilanz-
überschuss in der EWU und kräftigen Kapitalzuflüssen gegenüber anderen
Währungen stark.
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Sofern die Zentralbanken weiterhin betonen, dass die Zinsen niedrig bleiben
müssen, könnte diese Sichtweise durch ihre eigenen Inflationserwartungen
sowie die kurzfristige Inflationsentwicklung bedingt sein. Damit die Schulden-
quoten nachhaltig gesenkt werden können, muss die Vermeidung einer disinfla-
tionären Spirale jedoch Bestandteil der Erholung von der Schuldenkrise der
letzten Jahre sein. Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed
schlugen vor, eine Untergrenze für die Teuerungsrate in den USA festzuschreiben,
so dass sich das QE bzw. die Zinspolitik daran zu orientieren hätten. Die Bank
of Japan (BoJ) ist fest entschlossen, die Inflationsrate in Japan zu erhöhen.
In letzter Zeit findet dieser Kurs Unterstützung bei ausländischen Devisenmarkt-
akteuren, die Yen abstoßen. Die Entwicklung der Inflation und ihre wirtschafts-
politische Rolle könnten sich letztlich als der Schlüsselfaktor für Geldpolitik
und Verteilung der realen Renditen auf die verschiedenen Festzinsanlagen erweisen.
Quelle: Investmentfonds.de |
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