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FondsNews
06.12.2013 |
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Investmentfonds.de
06.12.2013: --- Ende Anzeige ---
In den aufstrebenden Ländern hat sich der Geschäftszyklus über die
letzten zwei Jahre vom Zyklus der Industrienationen abgekoppelt. Vorher
hatten die Schwellenländer eine zeitliche Führung über die Industrie-
nationen; dies hat sich wieder umgekehrt, wobei gleichzeitig eine
gewisse „Entkoppelung nach unten“ der Schwellenländer festgestellt
werden muss. Zeitnahe Daten zeigen allerdings heute, dass die wirt-
schaftliche Aktivität nun wieder eine Wendung zum Besseren nimmt
(bessere Einkäuferindizes in Brasilien und Südkorea sowie China,
stärkeres Wachstum in China allgemein).
In Europa ist die Situation weiterhin sehr uneinheitlich. Weiterhin
führen Deutschland und Spanien vor Frankreich und Italien, Länder mit
wahrscheinlich negativem Wachstum im dritten Quartal. Überall zeigen
sich insbesondere die Exporte positiv und die globale Nachfrage wird
auch weiterhin die treibende Kraft sein.
In diesem Rahmen hat die Europäische Zentralbank mit ihrer Ent-
scheidung einer Zinssenkung überrascht und erinnert uns alle wieder
an ihren Auftrag, der eben nicht auf die Wirtschaftsleistung abzielt,
sondern auf die Preisentwicklung. So waren in der Begründung dieses
Schrittes die Inflationszahlen der entscheidende Punkt: Sowohl die
Kerninflation als auch die Gesamtinflation betragen unter 1 Prozent.
Auch die langfristigen Inflationserwartungen am Finanzmarkt sind in
der Eurozone seit Beginn des Jahres 2011 nur noch gesunken, ganz im
Gegensatz zu den anderen Industrienationen USA, Japan und
Großbritannien. Der Rat der EZB hat gute Gründe anzunehmen, dass es
sich hier nicht nur um ein kurzfristiges Phänomen handelt, und so
nannte Mario Draghi denn auch „gedämpfte Kreditdynamik“ als einen
weiteren Grund für die Zinssenkung.
Die Kreditdynamik ist in der Tat mehr als nur „gedämpft“ und viele
der Maßnahmen der EZB der letzten Jahre haben ganz besonders auf die
Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für die Unternehmen ab-
gezielt, ohne bisher allerdings allzu große Wirkung zu zeigen, da
andere Faktoren in die Gegenrichtung zielen: Die immer risikoscheuere
Regulierung der Banken und anderer Finanzakteure erschwert es diesen,
Unternehmen zu finanzieren. Ein Indikator, der dies aufzeigt, ist die
Geldumlaufgeschwindigkeit, die sich seit 2008 noch nicht wieder auf
Vorkrisenniveau erholt hat.
Auf die Investitionen schauend kann man zusammenfassen, dass der
Motor der von den USA geführten wirtschaftlichen Erholung weiterhin
läuft, wenn auch in einem niedrigen Gang, und mittelfristig die
Zinsen vielerorts steigen werden. Dass sich aber gleichzeitig die
Inflationsbedingungen in den Weltregionen stärker differenzieren
und die Zentralbanken mit ihren unterschiedlichen Aufträgen ebenso
differenziert vorgehen werden – was in der Zukunft für eine Ent-
koppelung der Zinssätze sorgen dürfte.
Quelle: Investmentfonds.de |
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