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FondsNews
20.01.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
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Fallende Preise hatten die 1990er Jahre in Japan zu einem „verlorenen“
Jahrzehnt gemacht. Das Risiko einer Deflation ist potenziell ein Problem,
da Verbraucher bei fallenden Preisen mit dem Kauf von Gütern warten, in
der Annahme, dass diese noch billiger werden. Dadurch besteht die
Möglichkeit, dass das Wirtschaftswachstum gebremst wird und zur Deflation
ein rezessives Umfeld hinzukommt. Für Léon Cornelissen, Chefvolkswirt von
Robeco, sprechen aktuell jedoch verschiedene Gründe gegen eine lang an-
haltende Deflation in der Eurozone, die der in Japan ähnelt: „Der wirt-
schaftliche Aufschwung, die Entschlossenheit der politisch Verantwortlichen
und eine gänzlich andere Kultur sind drei Faktoren, die zusammen eine
Deflation in der Eurozone äußerst unwahrscheinlich machen”, so der Ökonom
in seinem aktuellen Ausblick für Anleger. „Zudem gibt es in den südlichen
Peripherieländern einen Aufschwung. Deshalb ist es schwer vorstellbar,
wie eine sich beschleunigende europäische Wirtschaft in eine Deflations-
falle tappen sollte.”
Fallende Preise sind auf den stärkeren Euro zurückzuführen
Ironischerweise ist das Deflationsrisiko weitgehend auf den Erfolg des
Euros in der letzten Zeit zurückzuführen: Der Euro hat seit Mitte 2012
gegenüber anderen wichtigen Währungen um fast 13 Prozent aufgewertet.
Zweifellos verdichten sich die Hinweise auf eine Deflation. So geht aus
Zahlen vom 7. Januar hervor, dass die auf das Jahr hochgerechnete
Teuerungsrate nach 0,9 Prozent (November 2013) auf 0,8 Prozent
(Dezember 2013) zurückgegangen ist. Die Kerninflationsrate fiel im
Dezember auf einen Rekordtiefstand von 0,7 Prozent, was auf einen
langsameren Preisanstieg (Inflationsrückgang) und nicht auf eine
gefährlichere Deflation hinweist, bei der die Preise tatsächlich
fallen. „Auch wenn einige Beobachter anmerken, Europas Aufschwung
würde sich noch nicht selbst tragen und ein Rückfall in eine Rezession
wäre angesichts der anhaltenden Sparmaßnahmen wahrscheinlich – dem
ist nicht so“, entgegnet Cornelissen. „Wahrscheinlicher ist, dass
die Zielvorgaben für die Rückführung der Haushaltsdefizite und den
Schuldenabbau erneut verschoben werden, bis die Volkswirtschaften
der Eurozone wieder ganz auf dem richtigen Kurs sind.”
Politische Entschlossenheit und kulturelle Unterschiede
Ein weiterer Aspekt ist die Entschlossenheit der Politik und der Auf-
sichtsbehörden. „EZB-Präsident Mario Draghi hat deutlich gemacht, dass
er die Deflationsrisiken erkannt hat und bereit ist, gegen sie vorzugehen”,
so Cornelissen. Die Inflationsrate liegt bereits deutlich unter der Zwei-
Prozent-Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) und Draghi habe
betont, dass diese nicht dauerhaft unter ein Prozent „und damit in die
‚Gefahrenzone‘ absinken darf.” Cornelissen weiter: „Da sich die Zinssätze
in der Eurozone auf null zubewegen, ist dies ein klares Signal für die
Bereitschaft der EZB, wenn nötig unkonventionelle geldpolitische Maß-
nahmen zu ergreifen, entsprechend Druck auf den Euro-Wechselkurs aus-
zuüben und die Deflationsrisiken einzudämmen.” Daneben unterstreicht
Cornelissen die kulturellen Unterschiede zwischen Europäern und
Japanern: „Die lang anhaltende Stagnation in Japan lässt sich teilweise
aus dem ungewöhnlich starken Konsensbedürfnis der japanischen Gesellschaft
erklären, die bereit war, für das Wohl der Nation Opfer zu bringen.
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Ein solcher Stoizismus ist in der Eurozone unwahrscheinlich.” Für Cornelissen
liegt die wirkliche Deflationsgefahr in „dem langsamen, ungenügenden und
unbefriedigenden Fortschritt in Richtung einer echten Bankenunion in der
Eurozone. Das ist ein Rezept für langsames Wachstum.” In einem solchen
Szenario werde es nicht gelingen, die Verbindung zwischen schwachen Banken
und schwachen Staaten zu durchbrechen. „Allerdings ist der europäische
Bankensektor generell in besserer Verfassung als der japanische. Die
ungesunde Nachsicht mit schwachen Banken und Staaten innerhalb der Euro-
zone ist unserer Meinung nach ein eher langfristiges Problem für die
Währungsunion. Dieser Aspekt gerät durch die anhaltende Erholung in den
Hintergrund und reicht deshalb nicht aus, um den gemeinsamen Währungsraum
in eine mit japanischen Verhältnissen vergleichbare Deflation hineinzuführen”,
erläutert Cornelissen.
Aktien und High Yield Bonds weiter favorisiert
Robeco bevorzugt zum Jahresbeginn 2014 weiterhin Aktien und geht derzeit
nicht davon aus, dass die Bewertungen 2014 zu einem größeren Hindernis für
den Aktienmarkt werden könnten. Die Erfahrung zeige, dass die aktuellen
Bewertungsniveaus kurzfristig kein signifikantes Risiko für Kursrückgänge
darstellen, obwohl eine Korrektur im Rahmen des Möglichen bleibe. Für
ebenfalls attraktiv hält Robeco High Yield Bonds; im Umfeld niedriger,
aber steigender Zinsen bleiben sie im Vergleich zu anderen Assetklassen
interessant. Hinsichtlich Schwellenländeranleihen (Emerging Markets
Debt, EMD) ist das Asset-Allokation-Team weiter neutral eingestellt.
Quelle: Investmentfonds.de |
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