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FondsNews
23.01.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
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Nach Einschätzung des UBS-Fondsmanagers verfügen die osteuropäischen
Schwellenländer derzeit über wesentlich stabilere Finanzdaten als noch
vor Jahren. „Nach der Lehman-Krise reduzierten diese Staaten ihre
Leistungsbilanz- und Fiskaldefizite.“ Ungarn erwirtschafte aktuell
sogar Überschüsse in Leistungsbilanz und im Primärhaushalt.
Dem UBS-Fondsmanager zufolge hatten die Schwellenmärkte Osteuropas
stark unter der Finanz- und Eurokrise gelitten, die von den USA
beziehungsweise Westeuropa ausgingen. Momentan erhole sich die Kon-
junktur in Europa jedoch zusehends. Hiervon profitierten die osteuro-
päischen Handelspartner mit ihren zahlreichen Industriearbeitsplätzen
enorm: „So spielen Tschechien, Ungarn und die Slowakei eine wichtige
Rolle als Fertigungsstandorte für die deutsche Automobilwirtschaft.
Diese florieren derzeit, was auch die Inlandsnachfrage in den produ-
zierenden Staaten stützt.“
Die Preise an den lokalen Rentenmärkten würden die bessere Lage aber
noch längst nicht widerspiegeln, so Damianidis weiter. Osteuropa-
Anleihen böten daher ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
„Aus den Renditeaufschlägen (Spreads) lässt sich errechnen, dass die
Marktteilnehmer teilweise mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von
30 Prozent auf Sicht von fünf Jahren in der Kursfindung rechnen.“
Diesen Wert hält der UBS-Fondsmanager für unrealistisch, da er viel
zu hoch sei. Dennoch erscheint es denkbar, dass mit Rentenpapieren
aus Osteuropa jährliche Renditen von sechs Prozent zu erwirtschaften
seien.
Damianidis unterteilt die Anleihemärkte Osteuropas in drei Segmente.
„Zu den am stärksten entwickelten Ländern gehören Polen, Tschechien,
Ungarn und die Slowakei.“ Es folgen Balkanstaaten wie Serbien,
Montenegro und Albanien. „Diese Länder liegen zwei Stufen zurück,
verfügen jedoch auch über ein größeres Aufholpotenzial.“ Zur dritten
Gruppe zählt Damianidis Staaten aus dem Einflussgebiets Russland wie
die Ukraine und Weißrussland sowie Russland selbst.
Einen Sonderfall stelle die Türkei dar. Der Staat am Bosporus gehöre
grundsätzlich zum Anlageuniversum, kämpfe momentan jedoch mit großen
politischen Unsicherheiten und einem hohen Leistungsbilanzdefizit.
„Die Währung hat allein 2013 rund 25 Prozent verloren“, schildert
Damianidis. Allerdings stütze der niedrige Verschuldungsgrad, die
günstige geoökonomische Lage, das robuste Unternehmertum und die
vorteilhafte Demographie die türkische Wirtschaft.
Mittel- und langfristig bescheinigt der Anleiheexperte deshalb sowohl
der türkischen Lira als auch dem lokalen Rentenmarkt ein gewisses Er-
holungspotenzial.
Rentenmärkte Osteuropas sollten am besten über einen breit streuenden
Rentenfonds abgedeckt werden. Direktinvestments sieht Damianidis
hingegen skeptisch: „Da die Anleihen teilweise nur in sehr großer
Stückelung erhältlich sind, benötigen Investoren rund 10 Millionen
Euro, um ein diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen.“ Wegen
der teilweise geringen Liquidität und schwer einzuschätzenden poli-
tischen Entwicklungen eigne sich die Region grundsätzlich für lang-
fristig orientierte Anleger, die zwischenzeitliche Schwankungen
tolerieren.
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Fondsmanager-Interview: Osteuropa – Chancen für antizyklisch handelnde Anleger
Die Rentenmärkte Osteuropas werden von den Investoren derzeit vernachlässigt.
Aristoteles Damianidis, Fondsmanager des UBS Bond Emerging Europe Fund, erläutert
im Interview, warum das Segment langfristig überdurchschnittliche Ertragschancen
bietet.
Herr Damianidis, was spricht für ein Investment in die Rentenmärkte Osteuropas?
Ganz Europa erholt sich. Damit blicken auch die Schwellenländer in unserer
Nachbarschaft in eine stabilere wirtschaftliche Zukunft. Die Rentenmärkte
Osteuropas gelten jedoch als vergleichsweise exotisch und wurden zudem von
der Krise der Emerging Markets in Übersee erfasst. Genau dies eröffnet
langfristig orientierten Anlegern gute Ertragschancen. Schließlich liegen
die Renditen von Osteuropa-Bonds deutlich über dem Niveau, das derzeit mit
westeuropäischen Zinstiteln zu erzielen wäre.
In welche Art Papiere investieren Sie und wie lauten Ihre Favoriten?
Grundsätzlich bilden Staatsanleihen unterschiedlicher Bonität mit mittleren
Restlaufzeiten den Investitionsschwerpunkt für den von mir verwalteten Fonds.
Mit einigem Abstand folgen Unternehmensanleihen staatlich kontrollierter
Gesellschaften wie zum Beispiel von Versorgern.
Währungsseitig war der UBS Bond Emerging Europe Fund zuletzt zu rund
55 Prozent in Euro-Papieren osteuropäischer Emittenten investiert. Der
übrige Teil des Portfolios entfiel breit gestreut auf unterschiedliche
Lokalwährungen. Den größten Anteil hatten nach dem polnischen Zloty der
russische Rubel, die türkische Lira, der rumänische Leu und der ungarische
Forint. Diese Zinstitel unterliegen Wechselkursschwankungen, bieten
umgekehrt aber auch entsprechende Chancen, sollten die betreffenden
Währungen zum Euro aufwerten. Für besonders aussichtsreich halten wir
zurzeit die Währungen Polens, Ungarns und Rumäniens.
Welche Ergebnisse lassen sich mit Ihrer Investmentstrategie erzielen?
Der UBS Bond Emerging Europe Fund wurde im April 2005 aufgelegt, was
rückblickend eher ein ungünstiger Zeitpunkt war. Trotz aller zwischenzeit-
lichen Verwerfungen haben die Anleger der ersten Stunde seitdem durch-
schnittliche jährliche Wertzuwächse von rund sieben Prozent erzielt – Renditen
also, die der langjährigen Entwicklung an den Aktienmärkten nahekommen.
Für wen eignet sich Ihr Osteuropafonds?
Für Anleger, die zwischenzeitliche Wertschwankungen in ihrem Renten-
portfolio nicht scheuen, dafür aber eine im Vergleich zu westeuro-
päischen Fonds durchschnittlich höhere Rendite erwarten. Zur Diversi-
fikation eignet sich der Fonds ebenfalls.
Quelle: Investmentfonds.de |
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