Investmentfonds.de
14.02.2014:
Fidelity Marktkommentar: Umorientierung bei europäischen Aktien
Köln, den 14.02.2014 (Investmentfonds.de) -
Europäische Aktien bleiben auch nach den starken Kurszuwächsen attraktiv.
Davon gehen sowohl Alexandra Hartmann als auch Matt Siddle aus. Die beiden
erfahrenen Fidelity-Fondsmanager bevorzugen Qualitätsaktien, verfolgen in
ihren europäischen Aktienfonds aber etwas unterschiedliche Ansätze.
- Stimmungsgetriebene Rally findet ein Ende
- Qualitätsaktien feiern Comeback
- Wichtig sind "Wachstum von innen" und nachhaltige Gewinnmargen
Alexandra Hartmann managt den Fidelity Euro Blue Chip Fund.
Die Fondsmanagerin meint, dass die verbesserte gesamtwirtschaftliche
Entwicklung weitere Kurssteigerungen an den Aktienmärkten erlaubt:
"Die europäische Konjunktur scheint den Boden erreicht zu haben. Die Wirtschaft
beginnt wieder zu wachsen. Das Finanzsystem ist zudem besser positioniert als
allgemein wahrgenommen und auch die Kreditimpulse sind positiv. Wir beobachten
außerdem, dass die Mittelzuflüsse in europäische Aktien anhalten, was ebenfalls
auf die verbesserten Wachstumsaussichten zurückzuführen ist. Die Kombination
aus strukturellen und zyklischen Treibern, gepaart mit niedrigen, relativen
Bewertungen zeigt, dass europäische Aktien weiterhin ein Kauf sind.
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Mein Hauptaugenmerk liegt auf Aktien von Unternehmen, die unabhängig vom Markt-
umfeld eine gute Gewinnentwicklung vorweisen können - also "von innen" wachsen.
Aktuell habe ich Industriewerte übergewichtet. Dazu gehören Firmen aus den
Bereichen Elektronik, Fluggesellschaften sowie Luft- und Raumfahrtindustrie.
Die irische Billigfluglinie Ryanair bleibt für mich ein Schlüsselwert in
Sachen "Wachstum von innen": Positiv hervorzuheben sind besonders das effiziente
Kosten- und Cash-Management, das strukturelle Wachstum und die Preissetzungsmacht
des Unternehmens.
Außerdem favorisiere ich weiterhin Finanzwerte- und Konsumgüterunternehmen,
die über eine starke Marktposition verfügen und positive Cashflows sowie solides
Gewinnwachstumspotenzial aufweisen. Eine meiner Top-Positionen ist UBS, die
weltgrößte Privatbank mit einem soliden Dividendenwachstum und einer starken
Wettbewerbsposition. Dank starker Fundamentaldaten und einer möglichen Neube-
wertung der Aktie gehört zudem die belgische Bankengruppe KBC zu meinen Favoriten.
Im Konsumgütersektor habe ich die Position in Volkswagen erhöht, weil der
Wolfsburger Autobauer meiner Ansicht nach im Konkurrenzvergleich über den
besten Ländermix verfügt. Bayer habe ich ebenfalls aufgestockt. Das Unternehmen
weist dank neuer Produkte starkes Wachstum in den Geschäftsfeldern Medizinprodukte
und Pflanzenschutz auf."
Matt Siddle, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund, setzt auf
eine eher defensive Strategie.
Sein Fokus liegt auf qualitativ hochwertigen Unternehmen mit nachhaltigen
Gewinnmargen. Wenn die Perspektiven eines Unternehmens langfristig vielver-
sprechend sind, nimmt Siddle dafür in euphorischen Phasen auch kurzfristig
eine Wertentwicklung in Kauf, die dem Gesamtmarkt hinterherhinkt:
"2013 sind Aktien von qualitativ schwächeren Unternehmen ohne spürbares
Gewinnwachstum stärker gestiegen als Qualitätsaktien. Grund dafür war vor
allem die optimistische Marktstimmung mit Blick auf eine Erholung der Gesamt-
wirtschaft. So lagen in Europa die durchschnittlichen Bewertungen von Zyklikern
zeitweise um 63 Prozent über denen von defensiven Aktien. Doch diese stimmungs-
getriebene Marktrotation hin zu Aktien mit mehr Risiko dürfte dieses Jahr wieder
zu Ende gehen. Fundamental solide Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen
werden stattdessen die Märkte wieder anführen.
Auch wenn aufgrund eines undifferenzierten Bewertungsaufschlags Qualitätsaktien
derzeit nicht teurer sind als Titel minderer Qualität, ist ein niedriges Kurs-
Gewinn-Verhältnis für mich per se kein Auswahlkriterium. Positiv sehe ich im
Sinne starker Marken, einer guten Marktposition und nachhaltig hoher Cashflows
derzeit Royal Dutch Shell, Nestlé, Sanofi, Reed Elsevier sowie den britischen
Energiekonzern BG Group.
Finanzwerte aus den Peripherieländern, Telekom- und Versorgeraktien, die im
zweiten Halbjahr 2013 sämtlich stark zugelegt haben, gewichte ich dagegen
weiterhin unter. Ich bleibe mit Blick auf die enormen strukturellen Heraus-
forderungen bei diesen drei Sektoren sehr vorsichtig. Sowohl bei Telekom-
als auch bei Versorgerwerten sehe ich keine Verbesserung der fundamentalen
Daten. Viele der Unternehmen sind wenig profitabel. Hinzu kommen regulatorische
Hindernisse. Das heißt nicht, dass nicht auch in diesen Sektoren Investmentchancen
zu finden sind. Aber eine umfangreiche Analyse und eine kritische Selektion sind
unbedingt erforderlich."
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Alexandra Hartmann ist Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund (ISIN: LU0088814487).
Matt Siddle ist Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund (ISIN: LU0048578792).
Quelle: Investmentfonds.de
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