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FondsNews
07.03.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Wenn die Krise sich zuspitzt, könnte es bei Unternehmen mit hohen
Geschäftsanteilen in Osteuropa zu heftigen Kursverlusten kommen.
Ähnliche Auswirkungen dürften bei osteuropäischen Anleihen,
insbesondere auch bei russischen Anleiheemittenten wie z.B. Gazprom,
erwartet werden. Eine erneute Zuspitzung würde aber auch die Aktien-
märkte im Allgemeinen stark belasten. Gerade auf dem aktuell hohen
Kursniveau ist das Risiko von Kursschwankungen erheblich. Im
Gegenzug dürften dafür bei einer Zuspitzung der Krise westliche
Staatsanleihen als "Save-Haven-Anlagen" profitieren. Genauso wie
die Krisenwährung Gold. Darüber hinaus sind bei einer Verschärfung
der Krimkrise deutliche Preissteigerungen bei Energierohstoffen
zu erwarten sein, da Russland ein großer Energielieferant ist und
Pipelines zum Teil auch durch die Ukraine führen. Ähnliches gilt
auch für Agrarrohstoffe, da sowohl Russland als auch die Ukraine
große Getreideproduzenten sind.
Wie sollten Anleger nun reagieren? In einem über verschiedene
Anlageklassen und -regionen breit gestreuten Portfolio mit gemäßigtem
Aktienanteil besteht für den langfristig orientierten Anleger kein
Anlass zur Panik. Depots mit starkem Engagement in Osteuropa oder
allgemein hohem Aktienanteil sollten auf mögliche Auswirkungen
überprüft werden und gegebenenfalls Risiken reduziert werden. Da
die Aussichten für Aktien langfristig gesehen grundsätzlich gut
sind, können Rückschläge zur Aufstockung oder Re-Investition
genutzt werden.
„Anleger dürften sich in Anleihen mit bester Qualität flüchten
– US-Staatsanleihen und US-Dollar würden am stärksten profitieren.“
Allan Valentiner, Vorstand und Leiter Portfolio Management bei
der AMF Capital AG:
Angesichts ständig neuer Gerüchte über ein Eingreifen Russlands in
der Ukraine und möglicher Maßnahmen des Westens gegen diese Bedrohung
stellt sich natürlich die Frage, wie die Finanzmärkte auf diese
Eskalation reagieren.
Wie schon im Jahr 2006, als der Streit zwischen dem russischen
Gaslieferant Gazprom und der Ukraine über die Höhe des Gaspreises
zu Engpässen bei der Gaslieferung nach Europa führte, ist auch
dieses mal mit Lieferverzögerungen zu rechnen. Diese könnten die
sowieso schon schwache konjunkturelle Erholung in der Eurozone
und somit die Aktienmärkte belasten.
Es ist damit zu rechnen, dass Anleger sich in die Sicherheit von
Anleihen mit bester Qualität flüchten werden.
Am stärksten würden der Markt für US-Staatsanleihen und der US-
Dollar profitieren. Während auch Bundesanleihen von dieser Flucht
profitieren könnten, würden die Risikoaufschläge von Anlagen mit
geringerer Bonität kräftig steigen. Dazu gehören neben Anleihen
aus den Schwellenländern und aus Südeuropa auch Anleihen von Banken
sowie Unternehmensanleihen mit geringer Bonität.
„Anleger sollten nicht in Hektik verfallen. Die latente Kriegsgefahr
ist jedoch nicht das einzige Risiko für DAX & Co.“
Arndt Kussmann, Leiter Finanzanalyse der quirin bank AG:
Unsicherheit, speziell die Ungewissheit, ob eine geopolitische
Krise eskaliert, ist grundsätzlich Gift für die Aktienmärkte und
führt in aller Regel zu höheren Kursschwankungen. Die aktuelle
Krim-Krise strahlt aufgrund der starken wirtschaftlichen Ver-
flechtung mit Russland vor allem auf den deutschen Aktienmarkt
negativ aus. Im Umkehrschluss: Je näher eine diplomatische Lösung
rückt, desto befreiender wirkt dies auf die Börse.
Die latente Kriegsgefahr stellt freilich nicht das einzige Risiko
für DAX & Co dar. In diesem Aktienjahr dürfte der Gewinnentwicklung
der Unternehmen eine erhöhte Bedeutung zukommen, da der jüngsten
– stark liquiditätsgetriebenen – Hausse vor allem eine Bewertungs-
expansion zugrunde liegt und nicht stark gestiegene Unternehmensge-
winne. Werden die Gewinnerwartungen nicht erfüllt, drohen
Kursrücksetzer.
Gold ist in der Regel ein klassischer Profiteur von erhöhter Un-
sicherheit der Börsianer. Die jüngsten russischen Drohgebärden
mündeten allerdings nur in leicht anziehende Goldnotierungen, was
auf den ersten Blick überrascht. Die Schlussfolgerung: Die Markt-
teilnehmer gehen derzeit offenbar von einer diplomatischen Lösung
aus, was im Übrigen auch die mittlerweile stabilisierte Aktien-
marktentwicklung widerspiegelt. Das ist beachtenswert, denn nicht
selten bewahrheitet sich das Bonmot „Der Markt hat immer recht“.
Der Ölpreis ist von der Krim-Krise bis dato weniger betroffen.
Zwar gibt es durchaus Sorgen angesichts der hohen Bedeutung
Russlands als Ölexporteur – Sanktionen, die die russischen Öl-
ausfuhren betreffen, sind aber eher unwahrscheinlich, da sich
die Abnehmerländer nur schwerlich auf einheitliche Restriktionen
einigen dürften.
Unterm Strich sollten die Anleger eine ruhige Hand behalten und
nicht in unnötige Hektik verfallen. Auch wenn eine diplomatische
Einigung noch vor einigen Hürden steht, so ist doch klar, dass
Russland wie auch der Westen von etwaigen Sanktionen stark
betroffen wäre. Daher ist es im Interesse der Konfliktparteien,
möglichst schnell eine dauerhafte Entspannung zu erreichen. Das
Szenario der Eskalation hat also nur eine kleine Wahrscheinlichkeit
– wenn es auch derzeit niemand ganz ausschließen will. Zudem sind
mit dem Niedrigzinsumfeld und der anhaltend üppigen Liquidität
zwei wichtige Stützpfeiler für die Aktienmärkte weiter intakt.
"Anleger sollten sich durch die aktuellen Nachrichten nicht
von ihrer langfristigen Anlagestrategie abbringen lassen."
Christoph Leichtweiß, Finanzplaner bei der YPOS Consulting GmbH,
Darmstadt:
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Die Börse spiegelt menschliche Emotionen in kurzen Zeitabständen
mitunter sehr stark. Auch wenn alle logischen Argumente gegen eine
Eskalation der Situation in der Ukraine sprachen, übernahm besonders
am Montag zunächst einmal die Angst das Ruder. Aktuell ist es, genau
wie am Montag, immer noch unwahrscheinlich, dass sich aus der ohne
Zweifel schwierigen Situation in der Ukraine eine internationale
Krise entwickelt, die die globalen Kapitalmärkte dauerhaft schädigt.
Natürlich besteht ein Restrisiko, dass die Situation eskaliert, doch
die Wahrscheinlichkeit ist gering.
Betrachtet man etwa die Entwicklung des Rubels, wird deutlich, dass
die Währungsschwäche nicht durch die aktuelle Krise ausgelöst, sondern
lediglich verstärkt wurde. Die Schlagzeilen versperren häufig den
Blick auf die strukturellen Themen.
Anleger sollten sich durch die aktuellen Nachrichten nicht von ihrer
langfristigen Anlagestrategie abbringen lassen.
Quelle: newskontor-newsline |
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