![]() |
||
ANZEIGE
![]() |
![]() Investmentfonds - News |
|
FondsNews
07.05.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
«Im Rahmen ihres Mandats ist die EZB bereit, alles Notwendige zu
tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, es wird aus-
reichen.» Dies waren die Worte von Mario Draghi auf einer Invest-
mentkonferenz in London am 26. Juli 2012. Sie bewirkten, dass die
Eurozone allgemein wieder als ein sicherer Ort für Geldanlagen
betrachtet wird. Zugegebenermaßen gibt es noch immer Bereiche der
Unsicherheit, insbesondere im Zusammenhang mit der rechtlichen
Basis des Outright Monetary Transactions-Programms (OMT) der
Europäischen Zentralbank (EZB). Fragen wirft auch die Europäische
Bankenunion auf, und es ist unklar wie Konkursverfahren und Ein-
lagensicherung letztlich finanziert werden sollen. Allerdings gibt
es überwältigende Belege dafür, dass die EZB bislang erfolgreich
war: Die Renditen südeuropäischer Staatsanleihen sind dank der
hohen Nachfrage nach «Peripherietiteln» drastisch gesunken. Die
Banken der Eurozone haben wieder Zugang zu den Finanzmärkten, und
der Euro ist gegenüber den meisten Währungen gestiegen. Hinzu kommt,
dass die Nettoforderungen der Deutschen Bundesbank innerhalb des
europäischen Zentralbanksystems seit der Äußerung von Mario Draghi
stetig sinken. Dass sich das Blatt für die Eurozone gewendet hat,
lässt sich an der jüngsten erfolgreichen Auflegung einer fünfjährigen
griechischen Anleihe mit einem Volumen von vier Milliarden Euro
und einer Verzinsung von unter fünf Prozent ablesen – die Emission
war mehrfach überzeichnet.
Die EZB versucht eine Politik der ruhigen Hand zu verfolgen
Die Eurozone steht nicht mehr am Abgrund, aber das Wirtschafts-
wachstum kommt nur schleppend in Gang – wir erwarten 1,2 Prozent
für 2014. Die Arbeitslosigkeit ist mit 11,9 Prozent noch immer
hoch, und die Inflation hält sich hartnäckig unter dem lang-
fristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Eine zu niedrige
Inflationsrate, verbunden mit einem mageren realen Wirtschafts-
wachstum würde die Aussichten auf eine Stabilisierung der
Staatsschulden enorm verschlechtern, vom Schuldenabbau ganz
zu schweigen. Die Geschichte zeigt, dass eine hartnäckige
Disinflation – und natürlich eine Deflation – äußerst schwierig
zu bekämpfen ist, wie wir es in Japan erlebt haben. Gemäß den
im März veröffentlichten langfristigen Prognosen der EZB wird
die Inflation in der Eurozone im vierten Quartal 2016 ein
Niveau von 1,8 Prozent erreichen. Unser hauseigenes Modell
ergibt, in etwa im Verlauf der nächsten zwölf Monate, einen
Anstieg der Kerninflation von aktuell 0,7 Prozent in Richtung
1,5 Prozent. Wir dürfen dabei jedoch nicht übersehen, dass
der starke Euro und weltweite disinflationäre Kräfte, die
durch die Wachstumsverlangsamung in China verstärkt werden,
zu einem Inflationsrückgang beitragen. Auch braucht es
angesichts des hohen Verschuldungsgrades keinen großen
externen Schock, um den fragilen Aufschwung in der Eurozone
aus dem Gleichgewicht zu bringen.
--- Anzeige --- >>Jetzt die 6.000 besten Fonds mit 100% Rabatt kaufen --- Ende Anzeige ---
Was bedeutet das für die EZB? Entgegen den aktuellen Speku-
lationen erwarten wir nicht, dass die Notenbank in irgendeiner
Weise auf eine unorthodoxe Geldpolitik zurückgreifen wird,
solange sich die Wirtschaft nach ihrem Plan entwickelt. Da
es jedoch eine ganze Reihe von Faktoren gibt, die das Kern-
szenario der EZB über den Haufen werfen könnten, müssen die
europäischen Währungshüter tatsächlich darauf vorbereitet
sein, nötigenfalls doch außerordentliche Maßnahmen zu
ergreifen. Jede «quantitative Lockerung» dieser Art müsste
neben Staatsanleihen auch den Ankauf von privaten Schulden
wie Bankkrediten oder sogenannten Asset-Backed-Securities
(ABS)-Anleihen beinhalten, um tatsächlich Wirkung zu ent-
falten. Der Grund ist, dass in Europa die Banken – anders
als in den USA – eine bedeutende Rolle bei der Finanzierung
der Wirtschaft spielen. Draghis Versprechen, «alles Notwendige»
zu unternehmen, mag momentan ausreichend sein, aber es
bedarf eines geeigneten Rahmens, der entschiedenes Handeln
– sofern dies notwendig werden sollte – ermöglichen würde.
Gute Aussichten für Risikoanlagen
Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland sind zwar
noch ungelöst, aber die Märkte genießen weltweit weiterhin
Unterstützung durch die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen
der großen Zentralbanken und durch ordentliche Unternehmens-
gewinne. Vor diesem Hintergrund bleiben wir vorsichtig
optimistisch und behalten unsere moderate «Übergewichtung»
von Risikoanlagen bei. Wir haben unser Engagement in auf
Lokalwährungen lautende Schwellenländeranleihen erhöht, da
sich die in den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete
deutliche Underperformance dieses Segments unserer Ansicht
nach kaum fortsetzen dürfte. Wir sehen eine Verbesserung bei
den Leistungsbilanzdefiziten der wichtigsten Schwellenländer
zu einem Zeitpunkt, zu dem die Umlaufrendite in diesem
Segment bei fast sieben Prozent liegt – ein angemessener
Puffer, um eine mögliche Abwertung von Schwellenländer-
währungen aufzufangen. Entscheidend ist, dass eine solche
Rendite im Vergleich zu den meisten «Fixed Income»-Segmenten
ähnlicher Bonität attraktiv ist.
Christophe Bernard, Chefstratege bei Vontobel Quelle: Investmentfonds.de |
[ 1996 -2024 © Investmentfonds.de, a service of InveXtra AG| Letztes Update: 10.08.2024 | eMail | presse | Impressum | kontakt ] Daten von ![]() |