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FondsNews
03.06.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Nicht weniger hoch sind die Erwartungen diesmal, dafür hat die
EZB in der Form ihres Präsidenten Mario Draghi selbst gesorgt.
Dieser hatte bei verschiedenen Anlässen die unzureichende Wirkung
der expansiven Geldpolitik beklagt. So befinden sich die Ausleih-
sätze am Interbankenmarkt seit Jahresbeginn in einem flachen
Aufwärtstrend, der effektiv eine Verschärfung der monetären
Rahmenbedingungen reflektiert. Daneben kommt die Kreditvergabe
an die Privatwirtschaft vor allem in den Peripheriestaaten nicht
in die Gänge. Nach den jüngsten Zahlen der EZB schrumpfte das
ausstehende Kreditvolumen an Unternehmen auch im April und liegt
nun bereits 11% unter dem Niveau von Ende 2008/Anfang 2009 –
auch hier ist von expansiver Geldpolitik nichts zu spüren.
Ganz besonderes Kopfzerbrechen bereitet den Währungshütern aber
die Entwicklung der Verbraucherpreise. Das Aufbäumen der Teuerungs-
rate im April (0,7% nach 0,5% im März, jeweils vs. Vorjahr) könnte
im Mai schon wieder vorüber sein. Die ersten Schätzungen aus
einzelnen Mitgliedsstaaten legen einen erneuten Rücksetzer auf
0,6% oder sogar 0,5% nahe. Damit bleibt die Inflationsdynamik
einmal mehr hinter den Projektionen der EZB-Experten zurück.
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Darüber hinaus häufen sich inzwischen auch auf konjunktureller
Seite die schlechten Nachrichten – dabei galt doch ein moderater
Aufschwung der Eurozone im EZB-Szenario als gesetzt. Mit den ent-
täuschenden Einkaufsmanager- und Geschäftsklimaindikatoren gerät
dieses Bild jedoch ins Wanken. Zumal sich auch das internationale
Umfeld alles andere als rosig präsentiert. Die US-Wirtschaft ist
im 1. Quartal stärker unter die Räder gekommen als bislang ange-
nommen und scheint sich von diesem Schock auch nur langsam zu
erholen. China ist weit weg vom Glanz der alten Tage und seiner-
seits damit beschäftigt, das Wirtschaftswachstum vor dem Ersticken
zu bewahren.
Die EZB wird vor diesem Hintergrund nicht anders können, als wieder
einmal den »Game Changer« zu spielen – wie im Sommer 2012. Ob sie
sich dazu bereits am kommenden Donnerstag durchringen kann, ist zwar
zu bezweifeln, dafür dürfte dem Gremium das Gefahrenpotential doch
noch nicht konkret genug erscheinen. Deswegen steht dem Vernehmen
nach nur ein Massnahmenbündel aus Zinssenkungen und gezielten
monetären Stimuli auf der Agenda. Sollte sich diese Extradosis als
zu schwach erweisen, wovon wir ausgehen, müssen die Währungshüter
spätestens im Herbst über ihren Schatten springen und ein QE-Programm
lancieren.
Fazit: Die EZB hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt, um sich
ein »Scheitern« erlauben zu können. Die Geldpolitik muss von jetzt
ab so lange gelockert werden, bis die Inflationserwartungen im
Verbund mit der Konjunkturdynamik klar nach oben drehen. Es mag
grotesk anmuten, aber die Vorfreude der Finanzmärkte könnte daher
in einem bösen Erwachen enden – denn die EZB ist erst am Ziel,
wenn die Kapitalmarktzinsen steigen!
Quelle: Investmentfonds.de |
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