ANZEIGE
|
Investmentfonds - News |
|
FondsNews
29.07.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
Investmentfonds.de
29.07.2014: --- Ende Anzeige ---
Utermann ist jedoch überzeugt: „Die kraftlose Konjunktur deutet darauf hin,
dass die Eurozone immer noch vor großen Herausforderungen steht. Die Fort-
führung der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank als ‚ersten
Pfeil‘ ist weiterhin notwendig. Mehr noch: Mangels einer geschlossenen
politischen Führung im Euroraum muss der geldpolitische Kurs möglicherweise
sogar noch verschärft werden.“ So könne die EZB künftig ihren Fokus auf
Mindestinflationsziele legen, während sie in der Vergangenheit Inflations-
obergrenzen im Auge hatte.
Strukturreformen angemahnt
Der ‚zweite Pfeil‘ der Eurozone sollte aus konzertierten Paketen von
Renten-, Arbeitsmarkt- und Steuerreformen bestehen. Während die Krise
eine Reihe an Reformmaßnahmen in Ländern wie Griechenland, Spanien und
Italien auslöste, wird das Ausmaß der anstehenden Probleme andernorts
noch zu wenig wahrgenommen. In den meisten Ländern der Eurozone belaufen
sich die Pensionsausgaben bereits auf über zehn Prozent des Bruttoinlands-
produkts (BIP). Zum Vergleich: In Australien, den USA und Großbritannien
belaufen sich diese Quoten auf vier, fünf bzw. acht Prozent.
Angesichts der zunehmenden Lebenserwartung wird der Druck auf die Renten-
systeme deutlich zunehmen. In Westeuropa wird ein Anstieg des Verhältnis
von Rentnern zu Berufstätigen von 28 Prozent im Jahr 2010 auf fast
50 Prozent im Jahr 2050 erwartet – Deutschland sogar auf 60 Prozent.
Utermann: „Das Festhalten an Frühverrentungsmöglichkeiten wie in Frankreich
oder die Kehrtwende in der deutschen Rentenpolitik werden den demografischen
Herausforderungen nicht gerecht.“
Auch seien weitere Arbeitsmarktreformen unumgänglich, um das blutleere
Wachstum anzukurbeln und die hartnäckig über elf Prozent liegende Arbeits-
losigkeit zu verringern. Umfangreicher Beschäftigungsschutz wirke sich
negativ auf Unternehmen und Arbeitslose aus. Während große Unternehmen
in Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien mit diesen Regelungen gut
umgehen können, hielten sie mittelständische und von lokalen Mitarbeitern
abhängige Unternehmen von Neueinstellungen ab.
--- Anzeige --- >>Jetzt am Aktienmarkt ein- oder aussteigen? Investmaxx Markteinschätzung lesen! --- Ende Anzeige ---
Darüber hinaus hält Utermann steuerliche Maßnahmen mit dem Ziel einer
besseren Einkommensverteilung und höheren Konsumnachfrage für erforderlich.
Als Beispiel nennt er Deutschland, das derzeit über die größten fiskalischen
Spielräume verfüge. Er glaubt, dass die Entlastung von niedrigen und mittleren
Einkommen eine deutliche höhere Wirkung entfalten könnte als beispielsweise
eine Reichensteuer. „Wenn man bedenkt, dass die Steuer- und Sozialabgabenbe-
lastung niedriger und mittlerer Einkommen in Deutschland im OECD-Vergleich
mit am höchsten ist, verwundert die schwache Konsumneigung in Deutschland
nicht. Man mag es kaum glauben, aber das deutsche Abgabensystem ist in Teilen
regressiv und nicht progressiv“, so Utermann.
Infrastrukturinvestitionen
Den ‚dritten Pfeil‘ für die Eurozone sieht Utermann in einem Investitions-
programm, vor allem im Bereich Infrastruktur. In den letzten Jahrzehnten
sind die staatlichen Investitionsausgaben in Deutschland prozentual
kontinuierlich zurückgegangen, von etwa vier Prozent des BIP in den 1970er
Jahren auf lediglich 1,6 Prozent seit dem Jahr 2000. Diese Quote liegt sogar
unter der in den USA und Großbritannien. Der vom Deutschen Institut für Wirt-
schaftsforschung attestierte chronische Mangel an Investitionen in Infrastruktur,
Bildung und in Unternehmen stellt gerade für Deutschland eine Bedrohung für
die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Landes und damit für das Wirt-
schaftswachstum dar.
Utermann kommt zu dem Schluss: „Obwohl die Krise nicht mehr akut ist, muss
die Eurozone noch einiges unternehmen, um sich aus dem Sumpf zu befreien.
Entgegen aller Lehrmeinung, dass der politische Fokus auf den krisengeplagten
Peripherieländern liegen sollte, würde die Eurozone mehr davon profitieren,
wenn ihre drei Pfeile auch auf die Kernländer zielten.“
Quelle: Investmentfonds.de |
[ 1996 -2024 © Investmentfonds.de, a service of InveXtra AG| Letztes Update: 09.08.2024 | eMail | presse | Impressum | kontakt ] Daten von und Software-Systems.at. Nutzungsbedingungen. Teletrader, Software-Systems und InveXtra AG übernehmen keine Gewährleistung für die Richtigkeit der übermittelten Daten. |