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FondsNews
13.08.2014 |
Wichtiger
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Investmentfonds.de
13.08.2014: --- Ende Anzeige ---
Wir haben den Eindruck, dass die Anleger bei den meisten Anlagekategorien
etwas sensibler für mögliche Risiken geworden sind. Der massenhafte Kauf
von mit AAA gerateten, mit Subprime-Hypotheken verbrieften Wertpapieren
oder südeuropäischer Staatsanleihen oder von Wertpapieren illiquider,
verschuldeter, von externer Finanzierung abhängiger Emittenten in
Schwellenländern – und das nur aufgrund höherer Renditen - hat Anlegern
in den letzten Jahren mehr Kopfschmerzen als alles andere beschert.
Unserer Ansicht nach sind sich die Märkte der möglichen Risiken fest-
verzinslicher Wertpapiere heute stärker bewusst als in der Vergangenheit.
Auch wenn die Spreads in den letzten Jahren deutlich gesunken sind,
gibt es dafür nach wie vor gute Gründe, allen voran die politischen
Maßnahmen von Regierungen und Zentralbanken zur Stabilisierung des
Konjunkturumfelds.
Ironischerweise könnte genau dieses geschärfte Risikobewusstsein zu
einem weniger volatilen Anlageumfeld führen, das auch über einen längeren
Zeitraum Bestand haben könnte. Der stärker fokussierte Risikoansatz
könnte häufiger leichte oder gelegentlich auch stärkere Wellen der
Volatilität mit sich bringen. Gleichzeitig dürfte dadurch aber auch
die Gefahr von „Monsterwellen“ oder sogar gelegentlichen „Tsunamis“,
die über die Märkte hereinbrechen und für Verwüstung sorgen, abgefedert
werden. In diesem Umfeld dürften Unternehmensanleihen zwar geringe,
aber immerhin positive Renditen generieren, zumindest kurzfristig.
Derartige Finanzmarktbedingungen haben nicht unbegrenzt Bestand. Von
den meisten Anlegern unbemerkt, werden die Risiken zunehmen, entweder
aufgrund einer Vernachlässigung der notwendigen Sorgfalt oder einfach
aufgrund einer Veränderung des Anlageumfelds. Möglicherweise müssen
wir noch etwas warten, bis sich die endgültige Entwicklung abzeichnet.
Mögliches Szenario Nummer 2:
Die Maßnahmen der Zentralbanken haben zu Marktverzerrungen geführt.
Insbesondere haben sie die Risikoprämien auf ein sehr niedriges Niveau
gedrückt. Wenn diese Konjunkturanreize auslaufen, dann wird es wahr-
scheinlich zu erheblichen Turbulenzen kommen und Spreads, Renditen
und Volatilität dürften steigen.
Die Voraussetzung dafür, dass eine Zentralbank die geldpolitischen Zügel
strafft, wäre eine Verschlechterung der Inflationsaussichten. Eine Auf-
hellung der Konjunktur mit wenig inflationärem Druck wäre das
„Goldlöckchen“-Szenario. Ganz anders dagegen ein Umfeld, in dem ein
relativ lustloses Wirtschaftswachstum zu einer Verschärfung der Lage
am Arbeitsmarkt und zu Lohndruck führt: Ein solches Umfeld dürfte eine
Änderung des Verhaltens der Zentralbanken und eine Anhebung der Zinsen
auslösen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass eine solche Zinsstraffung
schneller eintreten kann als vom Markt erwartet.
Ein unkontrolliertes Ende der Konjunkturanreize ist aufgrund des
„Multiplikatoreffekts“ mit erheblichen Risiken verbunden. Der Bestand
an ausstehenden Anleihen ist sehr hoch, gleichzeitig ist die Liquidität
auf den Sekundärmärkten für festverzinsliche Papiere relativ gering.
Diese Kombination ist instabil und explosiv. Eine ähnliche, wenn auch
weniger dramatische Situation hatten wir im zweiten Quartal 2013. Damals
lösten Spekulationen über das Zurückfahren der Anleihekäufe der US-
Notenbank Turbulenzen bei Schwellenländeranleihen aus.
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Derartige Bedingungen könnten sich erheblich auf die Kreditmärkte
auswirken. Wir können uns ein Szenario mit weniger (und gleichzeitig
zu höheren Kosten) verfügbaren Finanzmitteln und niedrigeren Margen
bei gleichzeitig steigendem Lohndruck vorstellen. Die Folgen dürften
Schwierigkeiten bei der Refinanzierung sowie eine höhere Zahl von
Zahlungsausfällen sein. Unternehmensanleihen und Anleihen aus Schwellen-
ländern, insbesondere High-Yield-Papiere, würden in diesem Fall unter
Druck geraten.
Im Lauf der Zeit werden sich die Dinge wieder einpendeln, aber bis
dahin wird die Entwicklung sehr turbulent verlaufen.
Die Stolpersteine einer „zentralen These“ vermeiden
Unserer Ansicht darf man nicht nur ausgehend von einer „zentralen These“
investieren, sondern muss auch die verschiedenen möglichen Entwicklungen
auf den Anlagemärkten und die Wahrscheinlichkeit derartiger Entwicklungen
berücksichtigen. Kreditmärkte haben in den letzten Jahren einen starken
Höhenflug vollzogen, dadurch hat sich die allgemeine Verteilung der
Renditen, die Anleger in der Zukunft erwarten können, verändert. Derzeit
preist der Markt das erste oben beschriebene Szenarios in vollem Umfang
ein, verhält sich quasi wie ein Anleger, der eine „zentrale These“
verfolgt.
Wir rechnen ebenfalls weitgehend mit diesem positiven Ablauf der Dinge,
denken jedoch, dass die Märkte die möglichen Risiken des zweiten Szenarios
nicht ganz berücksichtigen. Daher nehmen wir eine defensivere Ausrichtung
ein, auch wenn unser Base-Case-Szenario generell eher vom ersten als vom
zweiten oben beschriebenen Szenarium ausgeht.
Quelle: Investmentfonds.de |
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